11.09.1973 – Putsch gegen Allende

Vor 50 Jahren endete der erste Versuch in Chile den Sozialismus aufzubauen

»Die Geschichte gehört uns, es sind die Völker, die sie machen«

Heute vor 50 Jahren putschten faschistische Militärs unter General Pinochet mit Unterstützung des CIA gegen die sozialistische Regierung von Salvador Allende. Mit seinem Wahlbündnis aus Sozialisten, Kommunisten und anderen Linkskräften, der Unidad Popular, wurde er im Jahr 1970 zum Präsidenten Chiles gewählt.
Mit der Unterstützung der USA, durch internationale Wirtschaftsblockaden und schließlich durch den von General Augusto Pinochet angeführten Putsch, wurde Allende 1973 gestürzt und kam im Kampf um den Präsidentenpalast ums Leben.

Vor allem in der DDR gehörte die „Solidarität der Völker“ zur Staatsräson, was sich in der Aufnahme mehrerer Tausend Flüchtlinge aus Chile zeigte.
In den folgenden Jahren nimmt die DDR etwa 5.000 chilenische Emigranten auf und wird ein Zentrum des chilenischen Widerstandes gegen die Pinochet-Diktatur. Außerdem schleuste die DDR auch hochrangige und von Tod und Folter bedrohte PolitikerInnen der ehemaligen sozialistischen Regierung – beispielsweise den Generalsekretär der Sozialistischen Partei, Carlos Altamirano – aus Chile.

Noch heute leidet das Land seit der Machtübernahme durch General Augusto Pinochet unter derselben neoliberalen Wirtschaftsdoktrin. An der Ausbeutung Chiles und des globalen Südens, der sogenannten „Dritten Welt“ und der Schwellenländer, hat sich seit dem Putsch wenig geändert.



Aus der letzten Rede von Salvador Allende:

»Mitbürger, dies wird höchstwahrscheinlich die letzte Gelegenheit sein, dass ich mich an Sie wende. … Ich werde nicht zurücktreten! … In diesem kritischen Augenblick von historischer Bedeutung werde ich meine Loyalität gegenüber dem Volk mit dem Leben bezahlen. … Man kann weder durch Verbrechen noch durch Gewalt die gesellschaftlichen Prozesse aufhalten. Die Geschichte gehört uns, es sind die Völker, die sie machen. … Das Auslandskapital, der mit der Reaktion verbündete Imperialismus haben ein solches Klima geschaffen, dass die Streitkräfte mit ihrer Tradition brechen. … Jetzt sitzen dieselben, die unsere Genossen ermorden ließen, in ihren Häusern und warten, dass man ihnen die Macht über Reichtum und Privilegien in die Hände zurücklegt. … In diesem düsteren und bitteren Augenblick, in denen sich der Verrat durchsetzt, sollt ihr wissen, dass sich früher oder später, sehr bald erneut die breiten Avenidas auftun werden, auf denen der würdige Mensch dem Aufbau einer besseren Gesellschaft entgegengeht …«

(Salvador Allende)

[Die Rede wurde aus dem aus dem bombardierten Präsidentenpalast Moneda, Santiago de Chile., 11. September 1973 gesendet / verbreitet und aufgezeichnet durch „Radio Magallanes“, der letzten, noch nicht besetzten Radiostation in Santiago de Chile, nur Minuten vor der Besetzung durch CIA/ USA orchestrierte Putschisten. Die Rede selbst konnte auf Band in Sicherheit gebracht werden und wurde in die DDR geschmuggelt. Im DDR Fernsehen veröffentlicht, auf Eterna Platte gepresst und verbreitet.]

 

In der Wochenzeitung „Unsere Zeit“ gibt es noch einen spannenden Artikel zum Thema: https://www.unsere-zeit.de/sieg-mit-einem-klaren-programm-4782642/