Bauernproteste in Frankreich

Foto: Rainer Hesse
France, Aguessac, Department Aveyron (12). Aus Protest gegen die französische und europäische Agrarpolitik verkehrte Ortseingangs- und -ausgangsschilder. Der französische Bauernprotest hat nie aufgehört.

Mit Protestfeuern, Kundgebungen und Autobahnblockaden kämpfen Frankreichs Bauern gegen das Freihandelsabkommen Mercosur. Zu den Protesten rufen unter anderem der Bauernverband Fédération Nationale des Syndicats d’Exploitants Agricoles (FNSEA) und dessen Jugendorganisation Jeunes Agriculteurs auf. Mercosur war vor fast zwanzig Jahren von der EU mit Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay ausgehandelt worden. Die Bauern befürchten, das Abkommen gehe „einseitig zu Lasten unserer Landwirtschaft“.

Die Proteste der französischen Bauern finden kein Ende. Sie dauern bereits schon seit einem Jahr an. Mal intensiver mal etwas ruhiger. Nicht nur Frankreich. Proteste wohin man schaut. Die Gründe sind von Nation zu Nation verschieden. Es läuft aber stets aufs Gleiche hinaus. Bäuerliche Existenzen, vor allem kleinerer und mittlerer familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe, sind bedroht. Weniger bäuerliche Betriebe heißt nichts anders als weniger Lebensmittel am Markt. 

In England nehmen exorbitant hohe Steuern den Bauern die Luft zum atmen. Deutschland; Steuern über Steuern, auf den Agrardiesel und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Holland; Schadstoffausstoß, Reduzierung der Emissionen von Stickoxiden und Ammoniak. Polen, Bulgarien und andere; Proteste gegen die EU-Umweltpolitik und Billigimporte aus der Ukraine.In Frankreich und Spanien geht es gegen das Freihandelsabkommen mit Südamerika. Hier haben die Bauern wegen der hohen EU-Auflagen einen wirtschaftlichen Nachteil der ans Eingemachte geht.Regierungen können doch nicht an der Lebensgrundlage der Bevölkerung Hand anlegen?

Was ist der Hintergrund? Meines Erachtens geht es hier um nichts anderes als um eine künstliche Reduzierung des Angebots von Lebensmitteln auf Kosten der Erzeuger und zum Nachteil der Bevölkerung, weil bei gleicher Nachfrage und verringertem Angebot es sich vortrefflich spekulieren lässt. Hinzu kommt noch, die Familie Schwarz (Kaufland und Lidl) und die Albrecht Erben (ALDI) kaufen landwirtschaftliche Nutzflächen. Bill Gates tut dergleichen in Afrika und ist nebenbei bemerkt derjenige der die meisten Ackerflächen in den USA sein Eigen nennen kann.

Jedenfalls sind die Landkäufer der Familien Schwarz und Albrecht derart massiv, dass Landwirte über massive Preissteigerung für landwirtschaftliche Nutzfläche klagen. Das betrifft nicht nur den Kauf allein sondern ebenso die Pacht. Um wieviel Fläche es sich handelt, da hält man sich bedeckt. Auf den Seiten der entsprechenden Familien erhält man dazu lediglich den Hinweis, man wolle sich für den Klima- und Umweltschutz engagieren.

Ihre Kriege belasten die Umwelt. Der Wahnsinn des Lithium Abbaus in Größenordnung, das zerstört unsere Umwelt, die umliegende Landwirtschaft eingeschlossen.

Wenn es um Renaturalisierung geht, da haben die fetten Geldsäcke, vereint in Fonds und Vermögensverwaltungsgesellschaften und Stiftungen, etc. genug zu tun. Sie können erstmal ihre Investruinen wegräumen. Solche Ruinen sieht man überall in der Welt zu Hauf. Schaufel und Besen könnten wir beisteuern. Schaut Euch die gigantischen Yachten der Walton – Familie an von denen alljährlich eine im Hafen von Vilanova i la Geltrú anlegt. 

Unsere Solidarität gilt den Bauern! Wir unterstützen sie – egal in welchem Land. Wir stehen solidarisch an der Seite der Bauern!

Ohne Bauern keine Lebensmittel!  

Rainer Hesse

Volkskorrespondent

Nachfolgend verlinken wir einen Artikel aus der „Unsere Zeit“, der sich mit dem Landgrabbing – also der Aneignung von Land durch internationale Monopole – beschäftigt: https://www.unsere-zeit.de/landgrabbing-in-ostdeutschland-51648/

Außerdem veröffentlichen wir die „Sonderbeilage für das werktätige Landvolk Den Werktätigen Bauern muss geholfen werden“ vom 14. April 1928 aus der Zeitung „Arbeiterstimme“ der KPD Ostsachsen:

Sie führen uns in den Krieg!

Erklärung der DKP zum Beschuss Russlands mit US-Raketen und neuen Taurus-Forderungen

Biden, CDU, Grüne, FDP: „Dritter Weltkrieg – wir probieren es aus.“ Das ist offensichtlich die Herangehensweise. Die Eskalation wird weiter und weiter vorangetrieben. Erst erfolgte die Freigabe für den Beschuss Russlands mit US-Raketen durch den eben abgewählten US-Präsidenten Joseph Biden. Dann stimmte eine Koalition von CDU und Grün-Gelben Ampelresten sofort den Chor an, dass nun auch deutsche Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden müssten, um damit russisches Staatsgebiet zu beschießen.

Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, erklärt: „Offensichtlich ist es gescheiterten Politikern wie Biden, Habeck und Lindner egal, ob sie in den Dritten Weltkrieg steuern. Sie haben Blackrock-Merz an ihrer Seite, und sie wollen uns mit in den Abgrund reißen. Wir dürfen ihnen die Zukunft unseres Landes, Europas und der Welt nicht überlassen. Um den großen Krieg zu verhindern, brauchen wir den Widerstand auf der Straße und in den Betrieben – gegen die Taurus-Lieferungen, gegen die ab 2026 geplante Stationierung neuer US-Raketen in unserem Land und gegen die Kriegstreiber im Bundestag.“

Die DKP ruft dazu auf, die Friedensbewegung zu stärken und den Kampf gegen Krieg und Krise in die Betriebe und Gewerkschaften zu tragen. Ein Mittel dafür ist der Berliner Appell gegen die Stationierung von US-Raketen in Deutschland. Der Parteivorstand der DKP hat beschlossen, bis zum Juni des kommenden Jahres mindestens 10.000 Unterschriften für den Appell zu sammeln. Außerdem werden die Kommunistinnen und Kommunisten mit klaren Friedenspositionen in den Bundestagswahlkampf eingreifen, um die Kriegstreiberei der NATO-Parteien zu entlarven und den Widerstand gegen Waffenlieferungen, Raketenstationierung und Hochrüstung zu unterstützen.19.

11.2024

Erklärung der DKP zum Zerfall der Bundesregierung

Nach Ampel-Aus: Friedenskräfte stärken!

Die Ampel-Koalition ist nicht an grundsätzlichen Differenzen gescheitert – sondern nur an der Frage, wie genau sie die Kosten ihrer Kriegspolitik auf die arbeitende Bevölkerung abwälzen kann. Statt Hoffnungen in die Neuwahl zu setzen, müssen wir auf der Straße für Frieden kämpfen, unterstreicht Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP.

Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) wird der zerbrochenen Koalition von SPD, Grünen und FDP nicht nachtrauern.

Die Ampel war eine Kriegsregierung. Sie hat ihre Politik der Hochrüstung und des Wirtschaftskrieges auf dem Rücken der großen Mehrheit der Bevölkerung ausgetragen. Sie hat aktiv die Meinungsfreiheit beschnitten, demokratische und soziale Errungenschaften zurückgedrängt, und so die Rechtsentwicklung vorangetrieben.

Gescheitert ist die Ampel nicht an der Frage, ob der NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland fortgesetzt und weiter eskaliert werden soll. Darüber herrschte ebenso Einigkeit, wie über die offenkundig grenzenlose Unterstützung des israelischen Völkermords in Gaza. SPD, Grüne und FDP haben gemeinsam daran gearbeitet, unser Land wieder „kriegstüchtig“ zu machen. Gescheitert sind sie lediglich an der Unfähigkeit, die dafür notwendige Kriegswirtschaft auf die Beine zu stellen und einen weiteren Kriegshaushalt zu verabschieden, der der gemeinsamen militaristischen Agenda entspricht.

Das wurde nicht zuletzt in der gestrigen Erklärung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) zur Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) deutlich, in der er erneut für mehr Geld für die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine forderte und dabei die Tatsachen verdrehte. Ein Zeichen des Realitätsverlustes seiner Regierung, war die Aussage von Scholz, er sei nicht bereit, die „Unterstützung für die Ukraine und Investitionen in unsere Verteidigung zulasten des sozialen Zusammenhalts zu finanzieren“. 

Als würden wir nicht schon seit fast drei Jahren mit steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel, mit verfallender Infrastruktur und mit Kürzungen in der Bildung, im sozialen Bereich und vielen anderen Feldern für die Kriege und Wirtschaftskriege zahlen, die seine Regierung im besten Einvernehmen vorangetrieben hat. Diese Politik nimmt auch den zehntausendfach angekündigten Abbau von Arbeitsplätzen, aktuell in der Automobil- und Zuliefererindustrie, in Kauf.

In den kommenden Monaten wird es um Krieg und Frieden gehen. Andere Kräfte stehen bereits in den Startlöchern, um zu Ende zu bringen, was die Ampel begonnen hat. Allen voran die CDU, die – wie auch die FDP am gestrigen Abend – weiterhin Taurus-Lieferungen an die Ukraine fordert. Daran, dass Friedrich Merz sich für einen besseren Kriegskanzler hält, besteht kein Zweifel. Er wird verstärkt auf den sozialen Kahlschlag setzen, um die Hochrüstung zu finanzieren. Diese Grundidee teilt die CDU mit der AfD, auch wenn diese im Ukraine-Krieg noch auf eine andere Strategie jenseits von Waffenlieferungen setzt. Weiterhin im Lager der Kriegstreiber werden Grüne und FDP zu finden sein. Und selbstverständlich auch die SPD, obwohl bereits jetzt abzusehen ist, dass Scholz vorhat, sich im Bundestagswahlkampf als „Friedenskanzler“ zu inszenieren. Dabei war er es, der immer wieder die selbstgesetzten „roten Linien“ überschritten hat, um den Krieg zu verlängern.

Vor uns steht die Aufgabe, die Friedenskräfte zu stärken und den Widerstand gegen den Kriegs- und Krisenkurs zu organisieren, hinter dem eine ganz große Koalition der bürgerlichen Parteien, Medien und Think Tanks steht. Dieser Aufgabe wird sich die DKP als Teil der Friedensbewegung, aber auch innerhalb der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung stellen. Denn nicht nur bei der Bundestagswahl, sondern auch bei den laufenden und kommenden Tarifkämpfen – insbesondere im Öffentlichen Dienst – und bei den Kämpfen gegen Stellenabbau wird die Frage: „Kriegsfinanzierung und Wirtschaftskrieg oder Arbeitsplätze, bessere Löhne und Arbeitsbedingungen?“, eine entscheidende Rolle spielen.

Essen, den 7. November 2024

Stationierung neuer US-Raketen muss verhindert werden

DKP unterstützt „Berliner Appell“

2026 sollen neue US-Raketen in Deutschland stationiert werden, die „Qualitäts“-Medien interessiert das wenig bis gar nicht – oder es darf sie nicht interessieren. Die DKP ist sicher: Diese neuen US-Raketen müssen verhindert werden. Sie gefährden unser aller Leben. Deshalb unterstützt die DKP den „Berliner Appell“ gegen neue Mittelstreckenwaffen der Friedensbewegung.

Einige Infos zu den US-Raketen, die in unserem Land stationiert werden sollen, und die sich gegen Russland richten:

Die für Deutschland vorgesehene SM-6 soll eine Rakete mit einer Reichweite von mehr als 1.600 Kilometern sein. Das entspricht einer Entfernung von Grafenwöhr (möglicher Stationierungsort) bis etwa 150 Kilometer vor Moskau. Die Flugdauer dürfte weniger als zehn Minuten betragen.

Die Tomahawk-Marschflugkörper bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 880 km/h ins Ziel – in Flughöhen unter 200 Meter, meist liegen sie zwischen 30 und 90 Meter. Die Reichweite soll – je nach Typ – zwischen 1.650 und 2.500 Kilometer liegen. Damit kämen vier der insgesamt elf russischen Divisionen mit Interkontinentalraketen in die Reichweite der Tomahawks. Zusätzlich können die Tomahawks sechs der insgesamt zwölf russischen Frühwarnradaranlagen angreifen.

Die „Dark Eagle“-Hyperschallwaffen sollen eine Geschwindigkeit von über 20.000 km/h erreichen und gelten als nicht abfangbar. Die Reichweite liegt wohl bei mindestens 3.700 Kilometern. Somit wären damit Ziele bis etwa 500 Kilometer jenseits des Urals in Russland zerstörbar. Damit gerät nicht nur die politische und militärische Führung ins Visier, sondern auch zwei Drittel der Interkontinentalraketen und zwei Drittel der zwölf Frühwarnradaranlagen Russlands. Die Vorwarnzeit reduziert sich auf fünf Minuten.

Es handelt sich eindeutig um Erstschlagwaffen, und Russland hat dem nichts entgegenzusetzen, da es keine Systeme hat, die in ähnlich kurzer Zeit das Gebiet der USA erreichen können. Im Spannungs- und Kriegsfall wird sich die Auseinandersetzung vor allem in Europa abspielen. Derzeit sollen die genannten Systeme (noch) nicht mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Aber das ist jederzeit möglich.

Die geplante Stationierung der US-Raketen ist ein Kernstück auf dem Weg Deutschlands in die „Kriegstüchtigkeit“. Gleichzeitig soll zusammen mit Polen, Spanien und Frankreich eine „eigene“ Mittelstreckenrakete entwickelt werden.

Noch zu wenige Menschen in unserem Land kennen diese gefährlichen Pläne. Wir müssen informieren, und wir müssen Widerstand entwickeln. Deshalb ist es richtig, den Berliner Appell in den Mittelpunkt zu stellen und überall Unterschriften für diesen Appell zu sammeln.

Wir sagen: Kriegstüchtig? Ohne uns – Stoppt die US-Raketen! Frieden mit Russland!

Hier könnt ihr den Appell unterschreiben: https://nie-wieder-krieg.org/

Solidarität mit Kuba

Die UNO-Generalversammlung hat die völkerrechtswidrige US-Blockade gegen Kuba mit 187 zu 2 Stimmen verurteilt. Darüber berichten deutsche Medien nicht. Die Blockade ist mörderisch, erklärt Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP. Solidarität mit dem sozialistischen Kuba ist ein Prinzip der DKP.

USA am Pranger

99% der Welt gegen Kuba-Blockade

Die UN-Vollversammlung hat am 30. Oktober mit einer überwältigenden Mehrheit von 187 zu 2 Staaten für die von Kuba vorgelegte Resolution gestimmt, die das sofortige und bedingungslose Ende der US-Blockade gegen Kuba fordert. Nur die USA und Israel stimmten dagegen. Damit hat die Weltgemeinschaft zum 32. Mal ein Ende des kriminellen US-Wirtschaftskriegs gefordert. Diese historischen demokratischen Erfolge werden von deutschen Medien bislang tabuisiert.

Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla schilderte, wie sich die seit 62 Jahren existierende Blockade auf das tägliche Leben der Kubaner auswirkt. Sie hat auch den jüngsten umfassenden Stromausfall mit verursacht. Der sei dann durch die heroische Haltung der kubanischen Bevölkerung und die Leistung der Techniker bewältigt worden. Er berichtete weiter, dass die wirtschaftlichen Verluste des Inselstaates im Zeitraum zwischen März 2023 und Februar 2024 auf mehr als fünf Milliarden US-Dollar geschätzt werden.

Von den Botschaftern zahlreicher Staaten und supranationaler Staatengruppen wurden in der UN-Vollversammlung klare Statements gegen die US-Politik vorgetragen. Die USA sind völlig isoliert. Deren UN-Vertreter erlaubte sich die Äußerung, die kubanische Regierung solle „auf die kubani­schen Menschen hören sowie auf ihre Aspirationen, ihre eigene Zukunft selbst zu bestimmen.“ Diese Verdrehung der Realitäten ist nicht erst seit Trump offizielle US-Politik. Denn die häufigen Kundgebungen von Millionen von Kubanern und die klaren Analysen und Forderungen der kubanischen Regierung gegen die Blockade werden ignoriert, während Propagandalügen von US-unterstützten Systemgegnern als wahr dargestellt werden. Zudem gibt es eindeutige Aussa­gen aus den USA, dass sie in Kuba einen Umsturz provozieren wollen. Der US-Vertreter sagte kein einziges Wort zu den von allen anderen UN-Botschaftern geäußerten Vorwürfen gegen die US-Blockade. Auch hiermit imitierte er Trump, und das ist die gigantische Lüge der US-Hardliner: Sie wollen Kubas Wirtschaft und Entwicklung mit allen Mitteln hemmen und zerstören, versuchen aber, das sozialistische System und die Regierungspolitik als alleinige Ursache der Probleme darzustellen.

Kritik und Überdruss gegenüber der Ignoranz, Arroganz und dem imperialen Unilateralismus der USA wurde in allen Statements laut. Die Staaten jenseits des US-hörigen „Westens“ orientieren sich merklich immer weniger an dessen willkürlichen und egoistischen Handlungen. Der globale Süden wird selbständiger.In Kubas Bericht über die Blockade heißt es: „Es handelt sich sowohl in seinem Wesen als auch in seinen Zielen um einen Akt einseitiger Aggression, eine ständige Bedrohung der Stabilität des Landes und eine massive, flagrante und systematische Verletzung der Menschenrechte aller Kubaner.“

(aus der „Unsere Zeit“ vom 01.11.2024)

Erklärung der DKP zur Solidarität mit den Beschäftigten bei VW

Werksschließungen sind kein Unfall!

Kein Arbeitsplatz ist sicher. So lautete die Nachricht, die am Montagmorgen in allen Schlagzeilen zu finden war. Die Kolleginnen und Kollegen bei VW hatten es zuerst von ihrem Betriebsrat erfahren. Während zuvor spekuliert worden war, welche zwei Werke auf der Abschussliste des Vorstands stehen, sind es nun mindestens drei der zehn deutschen Standorte, die dichtgemacht werden sollen. An allen Standorten sollen Abteilungen geschlossen und ins Ausland verlegt werden. Zehntausenden droht die betriebsbedingte Kündigung. Nicht genug, auch der Lohn soll pauschal um 10 Prozent gekürzt werden. Zulagen sollen entfallen.

Bei all dem handelt es sich nicht um einen Unfall. Der VW-Vorstand ist mit seiner Strategie nicht alleine. Ähnliche Berichte sind aus der gesamten Automobilzulieferbranche, aus Teilen der Deutschen Bahn und der Stahlsparte bei Thyssenkrupp zu hören. Die Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze und ihre Existenzgrundlage, weil Krieg und Wirtschaftskrieg die Krise verschärfen. Währenddessen sollen die Profite so lange wie möglich sichergestellt werden. Noch im Juni griffen die VW-Aktionäre tief in die Kasse des Unternehmens und schütteten sich selbst 4,5 Milliarden Euro als Dividende aus. Für die Eigentümer, das Management und die Politik ist klar, wer dafür zahlen muss: die Beschäftigten und ihre Familien.

Von der Bundesregierung kamen Krokodilstränen und verschämte Appelle, den Kahlschlag abzuschwächen und die Arbeitsplätze zu sichern. Auf Almosen und leere Versprechen sollten die Beschäftigten jedoch nicht setzen. Rücksicht auf sie wird es nur geben, wenn die Furcht vor Widerstand zunimmt. Das braucht aber zuerst Solidarität. Die Belegschaften verschiedener Standorte dürfen sich weder im Inland noch im Ausland gegeneinander ausspielen lassen. Zudem muss die Erkenntnis wachsen, dass der Kahlschlag bei VW ein Angriff auf die Löhne und Arbeitsplätze in der gesamten Branche ist.

Während die Kriegspolitik zu Sozialabbau, steigenden Preisen und wirtschaftlichem Niedergang führt, bringen sich die Konzerne in Stellung, um den Druck zu erhöhen und erkämpfte Errungenschaften der Arbeiterklasse zurückzudrängen. Ihnen ging es nie, um den „Standort Deutschland“ oder ein gutes Leben für ihre Angestellten, sondern immer nur um den Profit. Wirklich sichere Arbeitsplätze gibt es im Kapitalismus nicht.

Die Deutsche Kommunistische Partei erklärt ihre Solidarität mit den Beschäftigten und ihren Kämpfen. Arbeit für alle, statt Profite für wenige! Gemeinsam gegen die Krisen und Kriegspolitik!
Für gute Arbeitsplätze, Heizung, Brot und Frieden!

Essen, den 30. Oktober 2024

Solidarität mit Kuba! Weg mit der Blockade!

Erklärung der DKP zum Ausfall der Stromversorgung auf Kuba

Auf Kuba ist am letzten Wochenende die Stromversorgung ausgefallen. Die Ursache dafür ist klar: Die völkerrechtswidrige Blockade des US-Imperialismus gegen Kuba macht es unmöglich, Ersatzteile für die kritische Infrastruktur und Treibstoff auf dem Weltmarkt zu kaufen. Gleichzeitig bedroht der Hurrikan Oscar den Westen Kubas. Notwendige Maßnahmen werden auch hier durch den terroristischen Wirtschaftskrieg torpediert. Die BRD lehnt den zwar formal ab, unterstützt ihn aber de facto, da sie nichts gegen die US-Sanktionen gegen Unternehmen unternimmt, die mit Kuba kooperieren.

Trotz all dieser Hindernisse ist es auf Kuba inzwischen durch den ununterbrochenen Einsatz der Fachkräfte im Energiebereich, der sozialistischen Regierung und der Kommunistische Partei gelungen, die Stromversorgung teilweise wiederherzustellen. Dennoch ist die Krise noch nicht überwunden.

Die DKP fordert die sofortige Aufhebung der völkerrechtswidrigen Blockade und einen Stopp der faktischen Unterstützung für diese durch die Bundesregierung!

Wir erklären unsere bedingungslose Solidarität mit dem sozialistischen Kuba und rufen alle zur Beteiligung an Solidaritätsaktionen und zu praktischer Solidarität auf!

Hoch die internationale Solidarität!

Essen, 22.10.2024

 

Es gibt auch eine Möglichkeit Kuba finanziell zununterstützen!

Spenden bitte an:

NETZWERK CUBA e.V., Berlin

DE28 4306 0967 1206 4415 00

BIC: GENODEM1GLS

Stichwort: „Spende Sturm Oscar“

 

(die Spende wird direkt an die zuständige kubanische Institution überwiesen)

Zum 75. Jahrestag der DDR!

Ja, dieses Deutschland meinen wir!

Die Berliner Friedenstage der UZ wollten natürlich auf den bevorstehenden 75. Jahrestag der DDR schauen. Schließlich war die Deutsche Demokratische Republik der Friedensstaat auf deutschem Boden. Das Streben nach friedlicher Koexistenz und paritätischer Abrüstung gehörten zu ihrer DNA wie die antiimperialistische Solidarität, die in ihrer emanzipatorischen, antikolonialistischen Ausrichtung den Weltfrieden förderte. Also klingelten der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele und die SDAJ-Vorsitzende Andrea Hornung bei Egon Krenz, der Sängerin Gina Pietsch und bei mir an, ob wir nicht Lust hätten, eine gemeinsame Matinee aus diesem Anlass zu gestalten. Die hatten wir und die Stimmung im überfüllten Münzenbergsaal des alten ND-Gebäudes zeigte, wie wach die Erinnerung an den Lebensalltag der DDR, an ihre gesellschaftlichen Vorzüge und auch ihre unerledigt gebliebenen Aufgaben noch immer ist. Und wie viel Zuversicht sich aus dem Erbe dieser Staat gewordenen Hoffnung für heutige und künftige Kämpfe der deutschen Linkskräfte ziehen lässt. So stand Peter Hacks’ titelgebende Frage „Wessen sollten wir uns rühmen, wenn nicht der DDR?“ zugleich als Aufruf, Lehren aus diesem Teil deutscher Geschichte zu ziehen. Aus souveräner Perspektive, befreit von den antisozialistischen Scheuklappen des Kalten Krieges, die uns der politische Mainstream und seine Medien überstülpen wollen.

Die schnell begonnene Diskussion eröffnete Gina mit Gedanken über die DDR, die der westdeutsche Liedermacher Franz Josef Degenhardt in ein Lied gekleidet hatte: „Ja, dieses Deutschland meine ich …“ Jenen Staat nämlich, in dem das Land dem Volk gehörte, wo Straßen und Plätze die Namen von Rosa Luxemburg, Ernst Thälmann, Lumumba und Ho Chi Minh trugen – „im großen Ganzen gut“ gemacht. Ich sollte die Gesprächsrunde eröffnen und hatte vor, den dann leider wegen Krankheit abwesenden Egon Krenz, Jahrgang 1937, und Patrik Köbele, Jahrgang 1962, zu fragen, wie sie in unterschiedlichen Zeiten und Sozialisierungen, von verschiedenen gesellschaftlichen Standorten aus zu den kommunistischen Überzeugungen gelangten, die sie einen und die auch ihr konvergentes Bild auf die DDR prägten. Egons Antwort steht in seinen Büchern, Patrik erzählte von seinem spannenden Lebensweg. Fazit: Wie man zu den Kommunisten kommt, hat seine Zeiten und Wege. Wenn man dann aber unter der gemeinsamen Fahne marschiert, fließen Erfahrungen und Elan der Alten und Jungen zuallermeist achtungsvoll zusammen. Das ist ein hohes Gut.

Hier könnt ihr den vollständigen Artikel weiterlesen: https://www.unsere-zeit.de/ja-dieses-deutschland-meinen-wir-4796061/

Außerdem veröffentlichen wir noch einen Text von einem unserer Genossen, der sich mit den Errungenschaften der DDR auseinandersetzt:

Zusätzlich haben wir einen Artikel zu Heinz Steyer verfasst. Ein Stadion in Dresden trägt seinen Namen (noch). Doch inzwischen steht er zur Diskussion. Bereits viele Straßen und Plätze wurden nach der Wende umbenannt…

Seit 34 Jahren widervereinigt

Bildunterschrift: „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“ Helmut Kohl erstmals im Fernsehen am 1. Juli 1990.
Foto: Rainer Hesse

Im sogenannten Wendeherbst 1989 ging es bei Protesten auf der Straße, aber auch bei Debatten, nicht wenigen der Beteiligten anfangs noch um eine „bessere, erneuerte DDR“. Neben massiv überzogenen Anwürfen gab es auch viel berechtigte Kritik. Veränderungen, Reformen schienen möglich. Nach der Grenz­öffnung durch die DDR am 9. November wurden jedoch sowohl auf den Leipziger Montagsdemonstrationen wie in anderen Städten zunehmend Forderungen nach einer Wiedervereinigung laut. „Deutschland – einig Vaterland“, „Keine Experimente mehr, Wiedervereinigung jetzt“ stand auf Transparenten, später übertönte der Ruf „Wir sind ein Volk“ die ursprüngliche Losung „Wir sind das Volk“. Noch gab es aber auch Transparente mit Slogans wie „Kein Ausverkauf der DDR“ und „Wir lassen uns nicht BRDigen“. Wer weiterdachte, sah die Zukunft mit Sorge.

In dieser Situation entstand Ende November 1989 der Aufruf „Für unser Land“. Die Endfassung wurde am 26. November in der Wohnung der Schriftstellerin Christa Wolf erstellt, Prominente unterschrieben. Darin wurde vor einer Einverleibung der DDR durch die Bundesrepublik und dem Ausverkauf gewarnt und betont: „Noch haben wir die Chance, in gleichberechtigter Nachbarschaft zu allen Staaten Europas eine sozialistische Alternative zur Bundesrepublik zu entwickeln. Noch können wir uns besinnen auf die antifaschistischen und humanistischen Ideale, von denen wir einst ausgegangen sind.“ Als Helmut Kohl am 19. Dezember 1989 anlässlich eines Treffens mit Ministerpräsident Hans Modrow sich in Dresden auf einer Kundgebung für die deutsche Einheit aussprach, fand in Berlin auf dem Alexanderplatz eine Demonstration gegen die deutsche Einheit statt. 50.000 sprachen sich „für eine souveräne DDR, gegen Wiedervereinigung und einen Ausverkauf des Landes“ aus.

Hier kann der Artikel weitergelesen werden: https://www.unsere-zeit.de/ausverkauft-und-verkohlt-135997/

Außerdem veröffentlichen wir an folgender Stelle einen Text zu „34 Jahre widervereinigt“

Auch die Tageszeitung „Junge Welt“ veröffentlichte einen Beitrag zu diesem Thema. Darin wird beleuchtet wie die DDR von Gorbatschow preis gegeben wurde und der Zwei-Plus-Vier-Vertrag zustande kam: https://www.jungewelt.de/artikel/386096.zwei-plus-vier-vertrag-der-verschenkte-staat.html

Friedensstaat DDR

Der Republik zum 75.

In der DDR gab’s ja nüscht: Keine Kriegshetze, keine „Verteidigung“ imperialistischer Interessen am Hindukusch, keine als „Brunnenbauen“ verkauften Kriegseinsätze, keine neokoloniale Ausplünderung anderer Länder.
Warum?
Vielleicht, weil man die Lehren aus Krieg und Faschismus gezogen hat.
Vielleicht, weil in der DDR Frieden nicht als Worthülse für den Wahlkampf hervorgekramt wurde.
Vielleicht, weil im Sozialismus das Recht auf Frieden und Völkerfreundschaft Verfassungsrang hat. Du siehst das so? Du siehst das anders?

So oder so: Komm’ vorbei! Zum 75. Jahrestag der Gründung der DDR diskutieren wir mit Zeitzeugen, Forschenden und antimilitaristischen Jugendlichen.

Es diskutieren:
* Hans Bauer – ehemaliger stellvertretender Generalstaatsanwalt der DDR, Vizepräsident des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV) und Vorsitzender der Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung (GRH)
* Gerald Böhm – Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR e. V. (ISOR)
* Oberst a.D. Friedemann Munkelt – Verband zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR
* Max Rodermund – Mitarbeiter der Internationalen Forschungsstelle DDR

weiterhin:
* Kommunistische Organisation (KO),
* Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) und
* Deutsche Kommunistische Partei (DKP)

13. Oktober 2024, 10 bis 16:00 Uhr
Messemagistrale
Straße des 18. Oktober 10a, 04103 Leipzig