Konterrevolution in Paris

Die Bourgeoisie macht zu keiner Zeit vor nichts halt

 

Vor 152 Jahren wurde die Pariser Kommune, die weltgeschichtlich erste Regierung der Arbeiterklasse, blutig niedergeschlagen. 72 Tage hatte sie sich gehalten, wandelte das „Gespenst des Kommunismus“ und versetzte den Bourgeoisverstand in Schrecken. Ein Entsetzen, das jahrelang nachwirkte. Karl Marx setzte mit der „Adresse des Generalrates der Internationalen Arbeiterassoziation über den Bürgerkrieg in Frankreich“ den „Himmelstürmern von Paris“ ein bleibendes Denkmal. Grund genug, an die „Tage der Kommune“ (Brecht) zu erinnern.  Das Programm der Kommunarden, eher spontan als bewusst entstanden, war Bestandteil von Lenins „Aprilthesen“, es inspirierte die Oktoberrevolution und den Aufbau des Sozialismus in mehreren Ländern. Die Arbeiterklasse von damals weckte der Donner der Kanonen. Die Arbeiterklasse von heute erwacht erst langsam wieder aus ihrem tiefen Schlaf, sie glaubt vielfach noch immer, dass ihre Lage sich bessern könne, indem einfach „andere Leute“ in die Rathäuser und Ministerien einziehen. Die Kapitalisten haben ein Interesse daran, dass es bei diesem mit dem Opium der Demagogie geschürten Glauben bleibt. Die Niederlage des Sozialismus wird im Bewusstsein der Arbeiterschaft nur allmählich überwunden, aber tot zu kriegen war er niemals. Selbst angesichts des Kriegsgeschreis von USA, Nato, Deutschland und EU bleibt die Klasse, ohne die es keinen Ausweg gibt, noch weitgehend passiv.

 

Im Unterschied zu heute war die Zeit im Jahr 1871 noch nicht reif für die Beseitigung des Kapitalismus. So meinte Friedrich Engels, dass die Kommune gezeigt habe, wie der Arbeiterklasse die politische Herrschaft „ganz von selbst, ganz unbestritten in den Schoß“ fallen könne, aber auch, „wie unmöglich“ damals „diese Herrschaft der Arbeiterklasse“ war. Am 28. Mai 1871 fiel die letzte Barrikade der Kommunarden. Nach einer Woche furchtbaren Gemetzels war Paris rot vom Blut der Arbeiterinnen und Arbeiter. Dreißigtausend Kommunarden getötet, sechzigtausend Revolutionäre in die Kerker geworfen oder zur Zwangsarbeit in den Strafkolonien verurteilt und damit in den sicheren Tod geschickt. Das war die erschütternde Bilanz eines bis dahin beispiellosen konterrevolutionären Terrors. Die Blutgier der Bourgeoisie ließ selbst den Massenmord nach der Niederlage des Juni-Aufstandes von 1848 vergessen. Damals zeigte die Bourgeoisie „zum ersten mal, zu welcher wahnsinnigen Grausamkeit der Rache sie aufgestachelt wird, sobald das Proletariat es wagt, ihr gegenüber als aparte Klasse mit eignen Interessen und Forderungen aufzutreten. Und doch war 1848 noch ein Kinderspiel gegen ihr Wüten von 1871“, urteilte Engels. Nie wieder sollte der Pöbel so radikal nach der Macht greifen und das bürgerliche Privateigentum angreifen. Die Kommune war uneins hinsichtlich Enteignungen und sie war zu gutmütig. „Wenn wir Zeit gehabt hätten! Aber das Volk hat nie mehr als eine Stunde. Wehe, wenn es dann nicht schlagfertig, mit allen Waffen gerüstet, dasteht“, meinte ein Delegierter der Kommune. Bewiesen wurde damals und immer wieder, dass die Bourgeoisie niemals zu befrieden ist,  „dass der Klassenkampf“, wie Lenin hervorhob, „unter bestimmten Bedingungen die Form des bewaffneten Kampfes und des Bürgerkriegs annimmt.“

  

Die Pariser Kommune war die Antwort auf verantwortungslose Kriegsabenteuer, blindwütige Schuldenmacherei und das Verheizen von mehreren Zehntausenden Menschen und unglaublichen Ressourcen. Bismarck, der nicht in Paris einmarschierte, erwies sich als Klassenkomplize der französischen Bourgeoisie. Er lieferte die Hinrichtungstruppen. Wie stets verschärfte der Krieg die Klassengegensätze. Deshalb sollte durch eine Politik der „Pazifizierung“ der Kampfeswille der Arbeiterklasse gelähmt werden. Parallelen zur Gegenwart drängen sich auf. Auch hinsichtlich der zeitgenössischen Gräuelpropaganda, die der Antikommunismus bestimmte, und die selbst Provokationen von der Art eines Reichstagsbrandes, also Brandstiftungen, nicht ausschloss.

 

Die Kommune von Paris kündigte etwas Neues in der Geschichte an: die Diktatur des Proletariats. Sie war der erste Versuch, die bürgerliche Staatsmaschine zu zerschlagen und durch einen neuen Typ von Gemeinwesen zu ersetzen. Die werktätigen Massen haben ihre Revolution erstmals mit sozialistischem Inhalt erfüllt und unabhängig von den Ansichten und Absichten ihrer Führer verwirklicht. Karl Marx erkannte in der Kommune einen „neue(n) Ausgangspunkt von welthistorischer Wichtigkeit“. Friedrich Engels sah ihre historische Größe in ihrem „eminent internationale(n) Charakter“, ihrer „Kampfansage an jede Regierung von bürgerlichem Chauvinismus“. August Bebel erklärte im Reichstag den Kampf in Paris zum „Vorpostengefecht“, da die Hauptsache in Europa noch bevorsteht. Lenin galt die Kommune als unsterblich, weil ihre Sache – „die Sache der sozialen Revolution“ sei. Die Stellung zur Kommune wurde zum Prüfstein für revolutionäres Handeln.

 

Wer heute die marxistische Kritik an der Kommune verachtet, die zeitweilige Niederlage des Sozialismus in mehreren Ländern dafür als Rechtfertigung nimmt, will nicht wissen, warum die Kommune unterlag. Will auch nicht wissen, warum sein Denken und Handeln gerade das Gegenteil vom Geist der Kommune ist. Wer aber die Klassengesellschaft und ihre politische Ordnung zum Teufel wünscht, wer weiss, dass der Terror der Bourgeoisie auch vor dem Faschismus als Staatsform nicht halt macht, dass er grenzenlos sein kann, für den ist es eine Ehrenpflicht, sich mit dem Erbe und den Lehren der Pariser Kommune zu befassen, auch wenn die Klassenkämpfe von heute im Unterschied zu damals weltumfassend geworden sind. „Die Kommune ist nicht gestorben!“ (Eugène Pottier)

 

Herbert Münchow

Konterrevolution in Paris

Die Bourgeoisie macht zu keiner Zeit vor nichts halt

Vor 152 Jahren wurde die Pariser Kommune, die weltgeschichtlich erste Regierung der Arbeiterklasse, blutig niedergeschlagen. 72 Tage hatte sie sich gehalten, wandelte das „Gespenst des Kommunismus“ und versetzte den Bourgeoisverstand in Schrecken. Ein Entsetzen, das jahrelang nachwirkte. Karl Marx setzte mit der „Adresse des Generalrates der Internationalen Arbeiterassoziation über den Bürgerkrieg in Frankreich“ den „Himmelstürmern von Paris“ ein bleibendes Denkmal. Grund genug, an die „Tage der Kommune“ (Brecht) zu erinnern. Das Programm der Kommunarden, eher spontan als bewusst entstanden, war Bestandteil von Lenins „Aprilthesen“, es inspirierte die Oktoberrevolution und den Aufbau des Sozialismus in mehreren Ländern. Die Arbeiterklasse von damals weckte der Donner der Kanonen. Die Arbeiterklasse von heute erwacht erst langsam wieder aus ihrem tiefen Schlaf, sie glaubt vielfach noch immer, dass ihre Lage sich bessern könne, indem einfach „andere Leute“ in die Rathäuser und Ministerien einziehen. Die Kapitalisten haben ein Interesse daran, dass es bei diesem mit dem Opium der Demagogie geschürten Glauben bleibt. Die Niederlage des Sozialismus wird im Bewusstsein der Arbeiterschaft nur allmählich überwunden, aber tot zu kriegen war er niemals. Selbst angesichts des Kriegsgeschreis von USA, Nato, Deutschland und EU bleibt die Klasse, ohne die es keinen Ausweg gibt, noch weitgehend passiv.
Im Unterschied zu heute war die Zeit im Jahr 1871 noch nicht reif für die Beseitigung des Kapitalismus. So meinte Friedrich Engels, dass die Kommune gezeigt habe, wie der Arbeiterklasse die politische Herrschaft „ganz von selbst, ganz unbestritten in den Schoß“ fallen könne, aber auch, „wie unmöglich“ damals „diese Herrschaft der Arbeiterklasse“ war. Am 28. Mai 1871 fiel die letzte Barrikade der Kommunarden. Nach einer Woche furchtbaren Gemetzels war Paris rot vom Blut der Arbeiterinnen und Arbeiter. Dreißigtausend Kommunarden getötet, sechzigtausend Revolutionäre in die Kerker geworfen oder zur Zwangsarbeit in den Strafkolonien verurteilt und damit in den sicheren Tod geschickt. Das war die erschütternde Bilanz eines bis dahin beispiellosen konterrevolutionären Terrors. Die Blutgier der Bourgeoisie ließ selbst den Massenmord nach der Niederlage des Juni-Aufstandes von 1848 vergessen. Damals zeigte die Bourgeoisie „zum ersten mal, zu welcher wahnsinnigen Grausamkeit der Rache sie aufgestachelt wird, sobald das Proletariat es wagt, ihr gegenüber als aparte Klasse mit eignen Interessen und Forderungen aufzutreten. Und doch war 1848 noch ein Kinderspiel gegen ihr Wüten von 1871“, urteilte Engels. Nie wieder sollte der Pöbel so radikal nach der Macht greifen und das bürgerliche Privateigentum angreifen. Die Kommune war uneins hinsichtlich Enteignungen und sie war zu gutmütig. „Wenn wir Zeit gehabt hätten! Aber das Volk hat nie mehr als eine Stunde. Wehe, wenn es dann nicht schlagfertig, mit allen Waffen gerüstet, dasteht“, meinte ein Delegierter der Kommune. Bewiesen wurde damals und immer wieder, dass die Bourgeoisie niemals zu befrieden ist, „dass der Klassenkampf“, wie Lenin hervorhob, „unter bestimmten Bedingungen die Form des bewaffneten Kampfes und des Bürgerkriegs annimmt.“
Die Pariser Kommune war die Antwort auf verantwortungslose Kriegsabenteuer, blindwütige Schuldenmacherei und das Verheizen von mehreren Zehntausenden Menschen und unglaublichen Ressourcen. Bismarck, der nicht in Paris einmarschierte, erwies sich als Klassenkomplize der französischen Bourgeoisie. Er lieferte die Hinrichtungstruppen. Wie stets verschärfte der Krieg die Klassengegensätze. Deshalb sollte durch eine Politik der „Pazifizierung“ der Kampfeswille der Arbeiterklasse gelähmt werden. Parallelen zur Gegenwart drängen sich auf. Auch hinsichtlich der zeitgenössischen Gräuelpropaganda, die der Antikommunismus bestimmte, und die selbst Provokationen von der Art eines Reichstagsbrandes, also Brandstiftungen, nicht ausschloss.
Die Kommune von Paris kündigte etwas Neues in der Geschichte an: die Diktatur des Proletariats. Sie war der erste Versuch, die bürgerliche Staatsmaschine zu zerschlagen und durch einen neuen Typ von Gemeinwesen zu ersetzen. Die werktätigen Massen haben ihre Revolution erstmals mit sozialistischem Inhalt erfüllt und unabhängig von den Ansichten und Absichten ihrer Führer verwirklicht. Karl Marx erkannte in der Kommune einen „neue(n) Ausgangspunkt von welthistorischer Wichtigkeit“. Friedrich Engels sah ihre historische Größe in ihrem „eminent internationale(n) Charakter“, ihrer „Kampfansage an jede Regierung von bürgerlichem Chauvinismus“. August Bebel erklärte im Reichstag den Kampf in Paris zum „Vorpostengefecht“, da die Hauptsache in Europa noch bevorsteht. Lenin galt die Kommune als unsterblich, weil ihre Sache – „die Sache der sozialen Revolution“ sei. Die Stellung zur Kommune wurde zum Prüfstein für revolutionäres Handeln.
Wer heute die marxistische Kritik an der Kommune verachtet, die zeitweilige Niederlage des Sozialismus in mehreren Ländern dafür als Rechtfertigung nimmt, will nicht wissen, warum die Kommune unterlag. Will auch nicht wissen, warum sein Denken und Handeln gerade das Gegenteil vom Geist der Kommune ist. Wer aber die Klassengesellschaft und ihre politische Ordnung zum Teufel wünscht, wer weiss, dass der Terror der Bourgeoisie auch vor dem Faschismus als Staatsform nicht halt macht, dass er grenzenlos sein kann, für den ist es eine Ehrenpflicht, sich mit dem Erbe und den Lehren der Pariser Kommune zu befassen, auch wenn die Klassenkämpfe von heute im Unterschied zu damals weltumfassend geworden sind. „Die Kommune ist nicht gestorben!“ (Eugène Pottier)

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Gedanken zum 78. Jahrestag des Sieges über den deutschen Faschismus

Als gegen Ende April 1945 das „Großdeutsche Reich“ nur noch wenige Quadratkilometer umfasste rief Goebbels noch am 21. April 45 über den Reichsrundfunk zur „fanatischen“ Verteidigung Berlins gegen den „Mongolensturm“ auf.
Hitler operierte auf seinen Stabskarten mit Armeen die schon längst nicht mehr existierten. Der blanke Horror deutscher Selbstüberschätzung.
Das alles hatte dann endlich mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation des OKW gegenüber den Vertretern aller Alliierten in der Nacht zum 9. Mai 1945 ein Ende. 

Bei den Rückzügen der Wehrmacht wurden verwundete Soldaten und Offiziere einfach zurückgelassen, Allein in der Umgebung Berlins waren es an die 200 000. Neben den sofort einsetzenden Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung wurden selbstverständlich verwundete Wehrmachts- und Volkssturmangehörige medizinisch versorgt. Darauf verwies Schukow in seinen Erinnerungen und er erinnert sich an ein Gespräch mit verwundeten Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahre. Hier erfuhr er, dass sie zum Volkssturm eingezogen wurden und das ein „Nein“ nicht in Betracht kam weil ansonsten die Gestapo kam. Von dort gab es kein Zurück mehr.   

Die ruhmreiche Rote Armee, die Armee der Arbeiter- und Bauernklasse trug die Hauptlast der Befreiung Europas von der barbarischen faschistischen Herrschaft. Nicht für umsonst ist die Rede vom großen Vaterländischen Krieg. Er war bis Dato die größte militärischen Auseinandersetzung von Sozialismus und Faschismus. In seiner Festrede zum 50. Jahrestag der großen Sozialistischen Oktoberrevolution ging Genosse L.I. Breshnew nicht ohne Grund auf die Ereignisse ein, in dem er sagte:

„…Die Verluste und Zerstörungen, die uns der Krieg brachte, lassen sich mit nichts vergleichen“ weiter „Er fügte dem Volk ein Leid zu, von dem sich die Herzen von Millionen Müttern, Witwen und Waisen bis auf den heutigen Tag zusammenkrampfen … Es gibt keinen herberen Geruch von Brandstätten. Von Feuer und Metall zerfetzt, von Ruinen bedeckt, entstand vor dem heimgekehrten Sowjetsoldaten die Erde, die seinem Herzen teuer und nun von den faschistischen Barbaren frei war“.

Die vom Faschismus befreiten westeuropäischen Staaten haben bis heute ihre Souveränität nicht wieder erlangt. Und, wir leben heute wieder mit einer faschistischen Bedrohung in Europa. Die europäischen Völker erleben wieder ein Hofieren und die Huldigung von Nazis durch die „Bürgerlichen“ Demokratien wie seit 1936. Der Monopolkapitalismus liebäugelte schon immer mit dem Faschismus. Erinnert sei an das Nichteinmischung Komitee zum Spanischen Bürger- und Interventionskrieg. Immer offener und unverhohlener kooperierten die Westmächte mit Franco, Hitler und Mussolini. 

Der Außenminister seiner Majestät reiste im November 1937 nach Berlin um Hitler seine Aufwartung zu machen. Der Verrat an der Tschechischen Republik durch England. Die Sabotage der sowjetischen Bemühungen zu einem Antihitlerpakt. Die Zusammenarbeit der USA mit dem faschistischen Spanien. Das zieht sich wie eine rote Linie durch die Geschichte der Entwicklung imperialistischer Mächte über Südamerika bis hin zur Ukraine.

Erinnern wir uns an den Ausspruch Churchills „Wir haben das falsche Schwein geschlachtet“. Heute kontrollieren die aggressivsten imperialistischen Kreise die Massenmedien und so müssen wir mit Entsetzen feststellen, wie Formulierungen und Hetze und Hass in der Tradition des Völkischen Beobachters und des Stürmers erneut über uns herfallen. Zuversichtlich stimmt, es lassen sich nicht alle manipulieren und es werden täglich immer mehr Menschen die diese Kreistrunkenheit nicht mittragen.

Ein Danke an unsere Befreier. Zusammen mit den Volksarmeen der anderen europäischen sozialistischen Länder schützte die Sowjetarmee zuverlässig unsere Grenzen und sorgten für ein friedliches Europa. Den Angehörigen der NVA kam hier eine besondere und schwierige Aufgabe zu.     

Danke Euch Befreiern.

Rainer Hesse
Volkskorrespondent

Der 1. Mai 2023 – Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus in Sachsen

Die DKP Sachsen beteiligte sich am Tag der Arbeit an Kundgebungen und Demonstrationen vom DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) und anderen politischen Organisationen.

Die aktuelle Weltkriegsgefahr, die wirtschaftliche Situation verbunden mit der Inflation und die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung zeigen umso deutlicher, dass der Kapitalismus keine Zukunft für die arbeitenden Menschen in diesem Land und weltweit bringt.

Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Forderungen auf die Straße bringen und weiterhin für Frieden und Sozialismus kämpfen!

Wenn Profit regiert – bleibt der Mensch auf der Strecke!

Widerstand entwickeln – Kapitalismus überwinden!

In Leipzig sind ca. 600 – 800 DemonstrantInnen dem Maiaufruf des DGB gefolgt. Die Demo ging vom Volkshaus über den Ring, den Augustusplatz zum Bahnhof und von dort zum Markt, wo die zentrale Kundgebung stattfand. Der Redner, das geschäftsführende Vorstandsmitglied IG Metall, Wolfgang Lemb, war sich nicht zu schade, Putin die schuld zu geben, dass in Deutschland die Gewerkschaften wegen der hohen Inflation durch den Krieg in der Ukraine so hohe Tarifforderungen stellen müssten.

Klarer war die Vertreterin der EVG, die erklärte, nicht einzusehen, warum man einem Angebot der Arbeitgeberseite zustimmen solle, das nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehe und Punkte enthalte, die gar nicht gefordert seien.

Wir haben als Leipziger DKP und SDAJ erfolgreich und sichtbar an Demonstration und Kundgebung teilgenommen, jeweils gut besuchte Infostände auf dem Markt gehabt und die UZ verteilt, die auch vielfach angenommen wurde. Außerdem haben wir Wundertüten gepackt und unter die TeilnehmerInnen gebracht.

1. Mai in Chemnitz!
Organisiert wurde die Veranstaltung vom DGB. Die Veranstaltung wurde gut besucht. Verschiedene Parteien hatten dort Stände aufgebaut. Auch Genossinnen und Genossen unserer Partei waren zahlreich vertreten. Wir machen das nun schon seit einigen Jahren mit der jungen Welt zusammen. Alles in allem ein gelungener Tag!

Die DKP Dresden war am 1. Mai – Kampftag der Arbeiterklasse für Frieden und Sozialismus auf dem Alaunplatz in Dresden beim Maifest von Die Linke.
Es wurden viele Unsere Zeit verteilt,  spannende Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft.

Kleine Weiße Friedenstaube, fliege übers Land;

Allen sag es hier, dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir (Erika Schirmer)

Der diesjährige Tag der Begegnung am 22. April in Torgau, anlässlich des Zusammentreffens von Vorausabteilungen der Roten Armee und U.S. amerikanischer Soldaten, war ein voller Erfolg.

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch“. Wir Kommunisten und alle friedliebenden Menschen stehen in der Pflicht unseren Beitrag für „den aufhaltsamen Aufstieg des Arturo Ui“ (Berthold Brecht) zu leisten. Das gelingt uns immer besser. Denn, die hässliche Fratze des Faschismus ist wieder da. In der Ukraine. Auch hier steuern wir wieder auf Totalitarismus hin. Menschen sterben, jeden Tag werden es mehr. Europa ist Kriegspartei. U.S.A. und Europa liefern immer mehr Waffen.

Getragen von der DKP, der SDAJ, dem VVN-BdA, dem RFB, dem Rotfuchs, den Freidenkern und Marxistisches Forum, gedachten, laut Schätzungen des Torgauer Ordnungsamtes, über 600 Menschen diesem historischen Tag. Sie kamen aus vielen Orten zum Beispiel aus Aue, Berlin, Dresden, Leipzig oder Nürnberg.

Es waren Menschen unter uns die nirgendwo politisch organsiert waren und sich für unseren Umzug entscheiden hatten. Das lässt Hoffnung aufkommen. Und so sahen wir wie sich ein beeindruckendes Meer roter Fahnen vom Brückenkopf (Ostufer) aus über die Elbbrücke durch die Innenstadt bis zum Ehrenmal an der Elbe bewegte.

Am Thälmanndenkmal sprach Albrecht Geißler vom RFB und auf dem Marktplatz ergriffen unter anderen Dieter Dehm (Linke) und Rainer Perschewski vom DKP Bundesvorstand, das Wort. Eine Abordnung der ehemaligen Grenztruppen der DDR wohnte dem Ereignis ebenso bei. Die Genossen sind immer herzlich willkommen. In bewegender Weise wurde eine Grußbotschaft von Liane Killinc vom Verein Friedensbrücke verlesen. Liane Killinc ist im Exil.

Zahlreiche abgelegte Blumengebinde am Gedenkstein ehrten den bis heute unvergessenen Kommunisten Ernst Thälmann. Dem Ereignis, dem Zusammentreffen sowjetischer und amerikanischer Soldaten, dem symbolischen Handschlag vor 78 Jahren wurde durch das Ablegen zahlreicher Blumengebinde und aufstellen von Pflanzschalen in würdiger Form gedacht. Gedenken wir der Worte von Avraam Miletzkij, Hauptmann der Roten Armee und Architekt des Denkmals der Begegnung in Torgau „Möge das Denkmal an die unbesiegbare Kraft der Völker erinnern, die sie im Kampf gegen die Barbarei vereint hat“. Er entstammte einer 70 köpfigen jüdischen Familie aus Kiew von der nur ein Onkel überlebt hat.

Angenehm fällt auf, es gibt keine Berührungsängste zwischen Torgauern und Kommunisten.

An dieser Stelle unser großer Respekt und unsere Hochachtung den fleißigen und unermüdlichen Genossen Elke und Gerd Brucks aus Torgau die, wie jedes Jahr, für die Organisation, Durchführung und dem reibungslosen Ablauf sorgten. Das, von der Verpflegung bis zum Abbau und der Beräumung von Technik und Trageelementen. 

Wir haben es sogar bis ins Fernsehen geschafft. Dem Ersten, nein, nicht ARD, das Erste Programm des russischen Fernsehens! Was will man mehr? Also dann, am 27. April 2024 gedenken wir diesem geschichtsträchtigen Ereignis wieder.

 

Rainer Hesse

Volkskorrespondent

DKP Sachsen

Das war der Tag der Begegnung in Torgau

Dem Elbe Tag gedenken, heißt NATO abschaffen!

Am 22. April beteiligten sich Genossinnen und Genossen der DKP Sachsen an der Friedensdemonstration in Torgau.
Mit ungefähr 500 Demonstrierenden war die Veranstaltung deutlich größer als im letzten Jahr. Die Wochenzeitung „Unsere Zeit“ berichtet: https://www.unsere-zeit.de/fuer-den-frieden-ueber-die-elbe-4779382/

Wir beteiligten uns mit folgenden Forderungen:

  • Frieden mit Russland und China
  • keine Waffenlieferungen in die Ukraine
  • Beendigung aller Sanktionen

Von der Veranstaltung wurde außerdem ein Video gemacht.

Zu den Plänen von Rheinmetall einen Produktionsstandort in Sachsen zu eröffnen

Seit geraumer Zeit führt die Sächsische Staatsregierung Sondierungsgespräche mit dem Rheinmetall Konzern zur wirtschaftlichen Nutzung einer Gewerbefläche, dabei werden Mehrere ins Auge gefasst. Im Gespräch sind bisher Gewerbeflächen in Großenhain/Riesa, Delitzsch und Bitterfeld.

Die Staatsregierung ist Eigentümer dieser Flächen und hat gegenüber lokalen Interessen von Kommunen den Vorrang sowie das alleinige Entscheidungsrecht.

Die Entscheidung trifft allerdings das Rüstungsunternehmen selbst. Der Konzern besteht auf seinem Auftrag in nationalem Sicherheitsinteresse und fordert eine Investitionsbeteiligung des Freistaates, wobei der Freistaat allerdings an Gewinnen beteiligt werden soll.

Im Ergebnis einer Zusage sind dem Konzern innerhalb des Konkurrenzkampfes Aufträge garantiert.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Gewerbeflächen z.B. im Fall von Großenhain aufwendig und nachhaltig bereits mit staatlichen Mitteln saniert wurden.
(Vgl. youtube Flugplatz Großenhain: https://www.youtube.com/watch?v=mbJSHw51kAM)

Da die Finanzierung auch aus dem so genannten Sondervermögen erfolgen sollen, erhält der Konzern verlässlich und zeitnahe bzw. sogar beschleunigt seinen Profit.
Derartige aggressive Vorgehensweisen legte der Konzern bereits bei der Anbahnung einer Panzerschmiede in der Ukraine vor: kurzer Abnahmeweg durch den Kriegsschauplatz Ukraine, Nachfrage nach den modernsten Waffensystemen. Ringtauschsystem.

Der Konzern rechnet sich gute Geschäftschancen wegen eines lang anhaltenden Krieges aus, da zu jeder Zeit, auch im Falle von Niederlagen, z.B. zur Selbstbehauptung Waffen benötigt werden.

Die zukünftigen Gewerbeflächen des Rheinmetallkonzerns sollen Grund – und Boden sein für:

– eine Fertigungsstrecke von Rumpfteilen für F – 35 (Tarnkappenbomber) zur Ausstattung der Bundeswehr innerhalb eines so genannten Offset – Geschäfts (Montage ist Bestandteil des Kaufs von einem US Konzern). Es soll eine Fertigungshalle für die Herstellung von bis zu 400 Rumpfmittelteilen entstehen. Der Kauf von F – 35 sichert die nukleare Teilhabe der BRD bzw. der Bundeswehr mit der NATO. Federführend bleibt allerdings die USA.

– eine Pulverfabrik für waffenvorbereitende Munitionsproduktion. Mit dem Bau dieser Fabrik sollen bisher noch nicht erreichte Ziele der NATO für Munitionsvorräte erfüllt werden, die bereits vor dem Ukrainekrieg nicht erreicht wurden.

Die Entscheidung soll Mitte des Jahres gefällt werden.

Die erste sächsische und zugleich neue Rüstungsansiedlung im Freistaat war bisher mindestens einmal Gegenstand einer Debatte im sächsischen Landtag nach einer entsprechenden Anfrage im Gremium.

Dazu äußerte sich schon Januar der aus Leipzig stammende Bundestagsabgeordneter Sören Pellmann grundsätzlich ablehnend.

Rico Gebhardt forderte im Landtag als Alternative zum bisherigen Sondervermögen einen Fond zur Krisenvorsorge für soziale Probleme und legte einen Gesetzentwurf der Fraktion „Die Linke“ vor.

Mögliche Fragen:

Welche vorzugsweise Unterstützung erhalten sozialschwache Bürger?

Welche Mitentscheidungsbefugnis haben die Bürger in Sachsen für sensible Wirtschaftsstandorte?

Wird der Freistaat Sachsen ein lohnenswertes Ziel für Raketenangriffe? (Derartige Angelegenheiten berät der russische Sicherheitsrat ständig, RU sieht derartige Vorhaben als Schritte zur weiteren Eskalation an und denkt über angemessene Gegenmaßnahmen nach.) Erst im September 2022 erfolgte eine kurzzeitige Stilllegung eines Betriebes lt. IMI e.V. durch das “Bündnis Rheinmetall” in Kassel bei Krauss – Maffei. Ein anderes Aktionsbündnis “Aufschrei Waffenhandel” stellte im März gegen Rheinmetall Strafanzeige wegen “Beihilfe zu einem Kriegsverbrechen” (Jemen Konflikt).

Rheinmetall ist ein börsennotierter (seit 1889) Technologiekonzern, der sich als internationales Systemhaus der Verteidigungsindustrie und als Automobilzulieferer, als in der Verantwortung für eine sich verändernde Welt stehend bezeichnet. (132 Standorte, 138 Kundenländer, über 25 400 Beschäftigte mit steigender Tendenz).

Der Konzern hat eine 130 jähriger Unternehmensgeschichte, an dessen jetzigem Stand die Aufnahme in den so genannten DAX Leitindex steht. (seit 30.03. 2023).

Zur Unternehmensgeschichte gehört auch die Übernahme von Verantwortung für die Kriegsproduktion im Zweiten Weltkrieg und für die Ausbeutung von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern.

Die zivile Sparte deckt Fahrzeugantriebe vom Verbrennungsmotor über Hybrid – Modelle bis E – Mobilität ab. Im zivilen Sektor übernimmt Rheinmetall ab sofort die Produktion mit dem größten chinesischen Hersteller von Autos, Motorrädern und Autoteilen auf. (SAIC). Dieser Konzernteil ist ein sogenanntes globales Join Venture mit einer SAIC Tochter.

Der militärische Produktionsteil umfasst eine deutsch – australische Kooperationsform zur größten Lieferung von Militärfahrzeugen an die australischen Streitkräfte und Bereitstellung von “schwerer Waffenträger – Infanterie” (Typ Boxer) für die Bundeswehr.

Der Konzern bezeichnet diese Produktion als tauglich für lang anhaltende Einsätze im Rahmen von friedenserhaltenden Maßnahmen als auch bei Konflikten mit “nahestenden Konkurrenten der USA” (Neer – Pear), die eskalieren können (?).

Der Konzern liefert so genannte automatisierte Aufklärungssysteme, die Geländeabschnitte mit möglichst wenig Personal überwachen können. (Kameraausstattungen, autopilotierte Drohnen für Patrouillen – oder Missionsflüge usw.) Die Produktion erfolgt in Kooperation mit einem estnischen Unternehmen.

Neben diesen Kampfsystemen werden gegenwärtig an die Ukraine ein schlüsselfertiges Feldhospital, fabrikneue Wechsellader – Fahrzeuge und weitere Rüstungsgüter geliefert. Der Konzern ist in mehrere Ringtausch- Verfahren mit europäischen Nachbarn eingebunden.

Seit kurzem wurde eine Absichtserklärung mit Lockheed und Northrop Grumman unterzeichnet, die dem Konzern Aufträge für eine integrierte Montagelinie für F – 35 (Tarnkappen Bomber) von Rumpfmittelteilen verschafft.

Der Konzern ist zugleich Partner von Sicherheitskräften im Bereich Public Security (polizeiliche Einsätze).

Auf dem Weg zu seiner jetzigen Position schlug Rheinmetall in der letzten Zeit andere Konkurrenten z.B. den Gesundheitskonzern Fresenius aus dem Feld, er hatte erhebliche Probleme u.a. auch wegen der Übersterblichkeit von Dialyse Patienten in der Pandemie und wegen Pflegenotstand in den USA. Es werden weitere zivile Konzerne von Rüstungskonzernen vertrieben so Biokraftstoffhersteller Verbio und Software AG.

Rheinmetall macht nicht nur aktuell Geschäfte mit China sondern war auch mit RU aktiv im Geschäft. (2011). Bis heute zieht der Konzern daraus nachweislich Profit trotz Sanktionen. Offensichtlich beteiligen sich dieser und andere Rüstungskonzerne an sogenannten Dual – Use Güter Geschäften (zivile Güter geeignet für militärische Zwecke).

Der Rüstungswirtschaft fielen bereits im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zum Opfer, auch in diesem Konzern.

 

Peter Blechschmidt

Ostermärsche 2023

Angesichts des Krieges in der Ukraine fordern wir die Bundesregierung zur Beendigung der Waffenlieferungen und Rüstungsexporte in alle Kriegs- und Krisengebiete auf. Anstelle der milliardenschweren Ausgaben für Rüstung und Militär wird mehr Geld für Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und nachhaltige Umweltpolitik benötigt.

Die DKP Sachsen hat sich daher und aufgrund der steigenden Weltkriegsgefahr an Ostermärschen in Chemnitz, Dresden, Leipzig und Torgau beteiligt.

Waffenstillstand statt Waffenlieferungen!
Aufrüstung stoppen!
Für Frieden und Klimaschutz!

In Chemnitz beteiligten sich Genossinnen und Genossen der Gruppe Chemnitz/Erzgebirge am Ostermarsch. Der Ostermarsch zählte ungefähr 200 Teilnehmende.

In Dresden waren zwischenzeitlich über 800 Menschen auf dem diesjährigen Ostermarsch. Das Fehlen der Partei „Die Linke“ bewirkte, dass im Vergleich zum letzten Jahr rechte Kräfte wie Querdenken oder „Freie Sachsen“ viel offener auftreten konnten. Dem gilt es nun etwas entgegen zu setzen…

Die DKP beim Ostermarsch in Leipzig. Rund 250 Menschen waren auf der Demo.

In Torgau beteiligte sich die DKP am Ostermarsch des Kirchenkreises Torgau-Delitzsch. Vom Pfarrer der Gemeinde kamen mutige Worte. Viele Besucher des Torgauer Ostermarsches begrüßten die Teilnahme der Kommunisten.

Kulturelle Barbarei – oder die Auswirkungen von Zensur

Sitze bei etwas unter einem Grad Habeck Raumtemperatur und beginne endlich mit den schon lange seiner Realisierung harrenden Arbeiten über die Zensur.

Die mediale Inquisition gegenüber Autoren, Journalisten, Schriftstellern und Politikern ist Realität. Leider. Ja, sie machen selbst vor politischen Verfolgungen nicht Halt. Sie überwachen permanent die wenigen noch vorhandenen Publikationen Andersdenkender. Beispiele hierfür sind das Verbot nahezu sämtlicher russischer Medien.

Die Beobachtung der „Jungen Welt“ durch den Inlandsgeheimdienst sowie verbale Entgleisungen gegenüber Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer oder Michael Kretschmer. Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer sprechen nur von der Notwendigkeit des Friedens. Herr Kretschmer hatte sich lediglich erlaubt von einer Nachkriegszeit zu sprechen. Ansonsten sind sie ja auf Kurs. Man sieht, die Spielräume politischer Überlegungen engen sich ein. Beängstigend, weil hier nur noch eine Wahrheit zugelassen ist.

Hier eine der 1944 entstandenen kleinen Anekdoten aus Friedrich Wolfs „Doktor Wanner“

„… Dr. Wanner: Was ist denn hier geschehen?

Lilli: Nichts besonderes als das, was überall hier geschieht. Wenn hier zum Beispiel einer sagt, was er sieht und was ihm geschehen ist, so ist das eine Lüge…“

Wie im Mittelalter gibt es nur eine Wahrheit, einen Glauben. Die Erde ist eine Scheibe. Wer Anderes denkt oder gar ausspricht lebt gefährlich. Und… sie dreht sich doch!

Vorreiter politischer Zensur war schon immer Deutschland. Nicht dass andere Staaten dies nicht auch praktizierten, aber Deutschland ist speziell.

Fürst von Metternich gelang es, oder besser gesagt er war der Initiator, im Deutschen Bund einheitliche Zensurregelungen einzuführen. Die Argumente damals sind mit denen von heute nahezu denkungsgleich. Bei der Karlsbader Tagung 1819 (6. August) wurden entsprechende Maßnahmen festgelegt. Die Höfe fürchteten sich vor revolutionären Umtrieben. Schlussfolgerungen der Ursachen bezogen auf ihre persönliche Situation der einfachen Menschen, die sich aus freiem Zugang zu Informationen und Bildung ergeben, sind zu unterbinden. Die Infragestellung der herrschenden Verhältnisse sind denen gefährlich. In Lenins „Staat und Revolution“ heißt es dazu sinngemäß, dass es einzig nur darum geht die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gegenüber einer verschwindend geringen Minderheit hörig zu halten. Zurück zu Metternich, Deutschland bestand seinerzeit noch aus 32 kleinen Staaten. Es gab unterschiedliche Währungen und Maßeinheiten. Aber ein einheitliches Zensurgesetz. Die Autorin Dagmar Henn stellte in ihrem Aufsatz „Die Wiedergänge des Fürsten Metternich“  fest, dass zwischen damals und heute sich herzlich wenig geändert hat.

Die Karlsbader Tagung fand vor 200 Jahren statt. Mein Gott, wie haben wir uns weiter entwickelt. 
Sie haben Angst. Sie haben Angst vor wahrer und direkter Demokratie. Sie fürchten sich vor Wahlurnen. Darum bekämpfen sie andere Meinungen! Meinungen die eben dazu führen können die von „oben“ bestimmten Gegebenheiten zu hinterfragen.

Nehmen wir Friedrich Hegel, ein Anhänger der französischen bürgerlichen Revolution und Verfechter der Freiheit von Wissenschaft und Forschung. Als er dann in Preußen eine Professur annahm, verwundert es natürlich nicht,  dass ihn Geheimpolizisten auf Schritt und Tritt überwachten. Ja, man schickte Spitzel in seine Vorlesungen und bei Wikipedia heißt es dann, „sogar preußische Staatsbeamte besuchten seine Vorlesungen…“

Schon seit lange vor dem Ausbruch literarischer Barbarei in Deutschland im Jahre 1933 blicken wir auf eine Ahnenreihe verbannter Schriftsteller. Einige davon: Johann Joachim Winckelmann nach Italien, Georg Foster, Paris, Zschokke oder Christian Wolf, Schweiz.

Der Exodus nahm dann aber ab 1933 so richtig an Fahrt auf. Stellvertretend aus der langen Reihe geflüchteter und vertriebener Schriftsteller: Willi Bredel, Anna Seghers, F.C. Weiskopf, Friedrich Wolf, Bertold Brecht, Hans Beimler oder der Journalist und Autor Hans Maassen.

Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als mit der Kolonialisierung der DDR tonnenweise sozialistische und antifaschistische Literatur aus unseren Bibliotheken geholt und auf Müllhalten gefahren wurde, musste ich an die barbarischen Akte des 10. Mai 1934 denken. Aber nein, Geschichte wiederholt sich nicht, sie kehrt nur in unterschiedlichen Sequenzen wieder, könnte man manchmal meinen. 

Und heute? Dagmar Henn, Thomas Röper, Ulrich Heyden, Alina Lip, Liane Kilinc und viele, viele mehr mussten fliehen. Diejenigen die Deutschland verlassen, sei es weil sie müssen oder weil sie es hier einfach nicht mehr länger aushalten, sind mit einem Schlag entwurzelt. Sie finden sich unter völlig anderen Lebensbedingungen wieder. Es steht uns genügend Literatur zu den Erfahrungen emigrierte Schriftsteller und Künstler besonders aus der Zeit 1933 bis 1948 zur Verfügung. Sie waren nicht überall willkommen. Für Emigranten war es in Frankreich und der Schweiz besonders schlimm. Eindrücke vermitteln Erich Remarques Arc de Triumphe oder Nacht von Lissabon. In der Schweiz hatten Viele mit Publikationsverboten zu kämpfen, es drohte die „Ausschaffung“ oder Haft. Von was sollten sie leben? Asyl bekamen ironischer Weise nur Diejenigen, die mit „ihrem Lande“ im „Reinen“ waren. Heißt, die Nazis, die Häscher, die konnten sich in diesen Ländern frei bewegen. Deutsche Literatur ließ sich im Ausland schwer verkaufen. Anfänglich wurden Werke emigrierte Schriftsteller noch nach Deutschland geschmuggelt. Ein gefährliches Unterfangen für Schmuggler und Leser. 

Damals in Karlsbad wurde nicht nur die Zensur deutscher Publizisten verabredet, sondern auch Verbote ausländischer Schriften so sie nicht ins aktuelle Narrativ passten.

Kürzlich durchstöberte ich eine Thalia Filiale und fragte die Verkäuferin ob sie den Willi Bredel „Der Spitzel“ oder Wolfgang Langhoff „Die Moorsoldaten“ oder vielleicht Arnold Zweig „Der gelbe Fleck“ habe. Sie schaute mich genauso an, als habe sie von solchen Büchern noch nie in ihrem jungen Leben gehört. Bei meiner Frage nach irgendetwas von Anna Seghers erhellte sich ihr Gesicht.“… Aber leider haben wir gar nichts von Anna Seghers…“ Nun, ich konnte nicht ohne Spott den Laden verlassen.
Antifaschistische Literatur gibt’s nicht, dafür aber „Putins Netzwerk“  oder „Intrigen, heimliche Herrscher“ von den ARD Journalisten Pittelkow und Riedel. Die literarische Landschaft scheint mir in diesem Lande doch recht, sagen wir mal, überschaubar zu sein. Wieder erinnere ich mich beim schreiben dieser Zeilen an Hegel der einst feststellte, den Zustand einer Gesellschaft erkennt man an derer Kunst und Kultur die sie hervorbringt.

Da wird uns dann wohl noch Einiges erwarten…

Rainer Hesse
Volkskorrespondent

Auf zum Internationalen antifaschistischen Riesengebirgstreffen am 2. und 3. September 2023!

Zum Internationalen Antifaschistischen Treffen im Riesengebirge laden ein:
– Die Kreisorganisation Trutnov der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM)
– Die Kreisorganisation Trutnov des Klubs des tschechischen Grenzlandes (KČP)

Höhepunkte des Programms:
Internationale Kundgebung: 02. September 2023, 10.00 – 12.00 Horní Malá Ùpa, 49. Schneekoppenbesteigung nach der Kundgebung, Tschechisch-deutsches Freundschaftstreffen am Abend in Trutnov-Voletiny,
Meeting am 03. September 2023, 10.00 Uhr im Grenzort Královec

In der Tradition der Proletarischen Grenztreffen im Riesengebirge (seit 1922) rufen wir als
deutsche Initiativgruppe und Unterstützer auch im Jahre 2023 zur Teilnahme am Treffen auf. Wir wollen unsere Kräfte international solidarisch vereinen und den Willen bekunden, mit weiteren Aktionen der imperialistischen USA / NATO – Kriegspolitik entgegenzuwirken. Europa darf nicht zum Kampffeld eines atomaren Infernos werden. Es darf nicht geschehen!

Deshalb:
Den 3. Weltkrieg verhindern! Den imperialistischen Stellvertreterkrieg in der Ukraine und die Sanktionen sofort beenden! Diplomatie für den Frieden statt weitere Hochrüstung und neue Waffenlieferungen!
Den Faschismus in allen Spielarten stoppen!
Wir unterstützen die Forderungen der Friedensbewegung:
Abrüsten statt aufrüsten!
Atomwaffenvertrag der Vereinten Nationen durchsetzen!
Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden!
Waffenhandel verbieten!
Raus aus der NATO!
Friedliche Zusammenarbeit mit statt Sanktionen gegen Russland und China!
Rassismus, neofaschistische Bewegungen, rechtsextremistische Parteien, antikommunistische Herrschaftsansprüche zerstören die bürgerliche Demokratie und bedrohen unsere Freiheit und das Leben als Sozialisten und Kommunisten. Sie sind objektiv Erfüllungsgehilfen, das alte, überlebte, unmenschliche, kapitalistische System an der Macht zu halten.
Mit der wachsenden Hochrüstung und Militarisierung der Innen- und Außenpolitik geht die Polarisierung von Arm und Reich einher.

Die Regierungen unserer Länder schaffen immer neue Bedingungen zugunsten der Profitwirtschaft der Konzerne; der Sozialabbau per Gesetz ist ihr Programm.
Kinderarmut, Obdachlosigkeit, Bildungsnotstand … sind die Segnungen der kapitalistischen Marktwirtschaft. Wie die Erfahrungen der Arbeiterbewegung uns lehren: Organisieren wir unsere Solidarität gegen dieses System über Ländergrenzen hinweg. Vereinen wir noch wirkungsvoller unsere antifaschistischen Kräfte für Freiheit und Sozialismus!
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Die Mobilisierung zum internationalen antifaschistischen Treffen 2023 im Riesengebirge unterstützen:
 Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e. V. (OKV)
 Revolutionärer Freundschaftsbund e. V. (RFB)
 Friedensglockengesellschaft Berlin e. V.
 Deutsche Kommunistische Partei
 Kommunistische Partei Deutschlands
 DDR-Kabinett Bochum e. V.
 Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung e. V. (GRH)
 Deutscher Freidenker-Verband e. V. (DFV)
 Kuratorium „Gedenkstätte-Ernst-Thälmann“ e. V., Hamburg
 Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e. V. Berlin-Ziegenhals
 Partei Die Linke OV Zittau / AG Dreiländereck
 Partei DIE Linke, Kommunistische Plattform Sachsen

Geplant: Angebot einer Mehrtage-Bus-Reise mit Höhepunkt der Teilnahme am Riesengebirgstreffen.
Weitere Informationen zur Reise folgen durch periodische Informationen der Initiativgruppe an Teilnahmeinteressierte. Individuelle Anreise ist möglich.

Letzter Anmeldetermin: 24. Juni 2023.

Kontakte:
aribertschilling@gmx.de
(Anmeldung mit: Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer und Mail-Adresse)
Al-Gen@t-online.de
rfb.hommel@arcor.de