Kulturelle Barbarei – oder die Auswirkungen von Zensur

Sitze bei etwas unter einem Grad Habeck Raumtemperatur und beginne endlich mit den schon lange seiner Realisierung harrenden Arbeiten über die Zensur.

Die mediale Inquisition gegenüber Autoren, Journalisten, Schriftstellern und Politikern ist Realität. Leider. Ja, sie machen selbst vor politischen Verfolgungen nicht Halt. Sie überwachen permanent die wenigen noch vorhandenen Publikationen Andersdenkender. Beispiele hierfür sind das Verbot nahezu sämtlicher russischer Medien.

Die Beobachtung der „Jungen Welt“ durch den Inlandsgeheimdienst sowie verbale Entgleisungen gegenüber Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer oder Michael Kretschmer. Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer sprechen nur von der Notwendigkeit des Friedens. Herr Kretschmer hatte sich lediglich erlaubt von einer Nachkriegszeit zu sprechen. Ansonsten sind sie ja auf Kurs. Man sieht, die Spielräume politischer Überlegungen engen sich ein. Beängstigend, weil hier nur noch eine Wahrheit zugelassen ist.

Hier eine der 1944 entstandenen kleinen Anekdoten aus Friedrich Wolfs „Doktor Wanner“

„… Dr. Wanner: Was ist denn hier geschehen?

Lilli: Nichts besonderes als das, was überall hier geschieht. Wenn hier zum Beispiel einer sagt, was er sieht und was ihm geschehen ist, so ist das eine Lüge…“

Wie im Mittelalter gibt es nur eine Wahrheit, einen Glauben. Die Erde ist eine Scheibe. Wer Anderes denkt oder gar ausspricht lebt gefährlich. Und… sie dreht sich doch!

Vorreiter politischer Zensur war schon immer Deutschland. Nicht dass andere Staaten dies nicht auch praktizierten, aber Deutschland ist speziell.

Fürst von Metternich gelang es, oder besser gesagt er war der Initiator, im Deutschen Bund einheitliche Zensurregelungen einzuführen. Die Argumente damals sind mit denen von heute nahezu denkungsgleich. Bei der Karlsbader Tagung 1819 (6. August) wurden entsprechende Maßnahmen festgelegt. Die Höfe fürchteten sich vor revolutionären Umtrieben. Schlussfolgerungen der Ursachen bezogen auf ihre persönliche Situation der einfachen Menschen, die sich aus freiem Zugang zu Informationen und Bildung ergeben, sind zu unterbinden. Die Infragestellung der herrschenden Verhältnisse sind denen gefährlich. In Lenins „Staat und Revolution“ heißt es dazu sinngemäß, dass es einzig nur darum geht die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung gegenüber einer verschwindend geringen Minderheit hörig zu halten. Zurück zu Metternich, Deutschland bestand seinerzeit noch aus 32 kleinen Staaten. Es gab unterschiedliche Währungen und Maßeinheiten. Aber ein einheitliches Zensurgesetz. Die Autorin Dagmar Henn stellte in ihrem Aufsatz „Die Wiedergänge des Fürsten Metternich“  fest, dass zwischen damals und heute sich herzlich wenig geändert hat.

Die Karlsbader Tagung fand vor 200 Jahren statt. Mein Gott, wie haben wir uns weiter entwickelt. 
Sie haben Angst. Sie haben Angst vor wahrer und direkter Demokratie. Sie fürchten sich vor Wahlurnen. Darum bekämpfen sie andere Meinungen! Meinungen die eben dazu führen können die von „oben“ bestimmten Gegebenheiten zu hinterfragen.

Nehmen wir Friedrich Hegel, ein Anhänger der französischen bürgerlichen Revolution und Verfechter der Freiheit von Wissenschaft und Forschung. Als er dann in Preußen eine Professur annahm, verwundert es natürlich nicht,  dass ihn Geheimpolizisten auf Schritt und Tritt überwachten. Ja, man schickte Spitzel in seine Vorlesungen und bei Wikipedia heißt es dann, „sogar preußische Staatsbeamte besuchten seine Vorlesungen…“

Schon seit lange vor dem Ausbruch literarischer Barbarei in Deutschland im Jahre 1933 blicken wir auf eine Ahnenreihe verbannter Schriftsteller. Einige davon: Johann Joachim Winckelmann nach Italien, Georg Foster, Paris, Zschokke oder Christian Wolf, Schweiz.

Der Exodus nahm dann aber ab 1933 so richtig an Fahrt auf. Stellvertretend aus der langen Reihe geflüchteter und vertriebener Schriftsteller: Willi Bredel, Anna Seghers, F.C. Weiskopf, Friedrich Wolf, Bertold Brecht, Hans Beimler oder der Journalist und Autor Hans Maassen.

Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als mit der Kolonialisierung der DDR tonnenweise sozialistische und antifaschistische Literatur aus unseren Bibliotheken geholt und auf Müllhalten gefahren wurde, musste ich an die barbarischen Akte des 10. Mai 1934 denken. Aber nein, Geschichte wiederholt sich nicht, sie kehrt nur in unterschiedlichen Sequenzen wieder, könnte man manchmal meinen. 

Und heute? Dagmar Henn, Thomas Röper, Ulrich Heyden, Alina Lip, Liane Kilinc und viele, viele mehr mussten fliehen. Diejenigen die Deutschland verlassen, sei es weil sie müssen oder weil sie es hier einfach nicht mehr länger aushalten, sind mit einem Schlag entwurzelt. Sie finden sich unter völlig anderen Lebensbedingungen wieder. Es steht uns genügend Literatur zu den Erfahrungen emigrierte Schriftsteller und Künstler besonders aus der Zeit 1933 bis 1948 zur Verfügung. Sie waren nicht überall willkommen. Für Emigranten war es in Frankreich und der Schweiz besonders schlimm. Eindrücke vermitteln Erich Remarques Arc de Triumphe oder Nacht von Lissabon. In der Schweiz hatten Viele mit Publikationsverboten zu kämpfen, es drohte die „Ausschaffung“ oder Haft. Von was sollten sie leben? Asyl bekamen ironischer Weise nur Diejenigen, die mit „ihrem Lande“ im „Reinen“ waren. Heißt, die Nazis, die Häscher, die konnten sich in diesen Ländern frei bewegen. Deutsche Literatur ließ sich im Ausland schwer verkaufen. Anfänglich wurden Werke emigrierte Schriftsteller noch nach Deutschland geschmuggelt. Ein gefährliches Unterfangen für Schmuggler und Leser. 

Damals in Karlsbad wurde nicht nur die Zensur deutscher Publizisten verabredet, sondern auch Verbote ausländischer Schriften so sie nicht ins aktuelle Narrativ passten.

Kürzlich durchstöberte ich eine Thalia Filiale und fragte die Verkäuferin ob sie den Willi Bredel „Der Spitzel“ oder Wolfgang Langhoff „Die Moorsoldaten“ oder vielleicht Arnold Zweig „Der gelbe Fleck“ habe. Sie schaute mich genauso an, als habe sie von solchen Büchern noch nie in ihrem jungen Leben gehört. Bei meiner Frage nach irgendetwas von Anna Seghers erhellte sich ihr Gesicht.“… Aber leider haben wir gar nichts von Anna Seghers…“ Nun, ich konnte nicht ohne Spott den Laden verlassen.
Antifaschistische Literatur gibt’s nicht, dafür aber „Putins Netzwerk“  oder „Intrigen, heimliche Herrscher“ von den ARD Journalisten Pittelkow und Riedel. Die literarische Landschaft scheint mir in diesem Lande doch recht, sagen wir mal, überschaubar zu sein. Wieder erinnere ich mich beim schreiben dieser Zeilen an Hegel der einst feststellte, den Zustand einer Gesellschaft erkennt man an derer Kunst und Kultur die sie hervorbringt.

Da wird uns dann wohl noch Einiges erwarten…

Rainer Hesse
Volkskorrespondent

Auf zum Internationalen antifaschistischen Riesengebirgstreffen am 2. und 3. September 2023!

Zum Internationalen Antifaschistischen Treffen im Riesengebirge laden ein:
– Die Kreisorganisation Trutnov der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM)
– Die Kreisorganisation Trutnov des Klubs des tschechischen Grenzlandes (KČP)

Höhepunkte des Programms:
Internationale Kundgebung: 02. September 2023, 10.00 – 12.00 Horní Malá Ùpa, 49. Schneekoppenbesteigung nach der Kundgebung, Tschechisch-deutsches Freundschaftstreffen am Abend in Trutnov-Voletiny,
Meeting am 03. September 2023, 10.00 Uhr im Grenzort Královec

In der Tradition der Proletarischen Grenztreffen im Riesengebirge (seit 1922) rufen wir als
deutsche Initiativgruppe und Unterstützer auch im Jahre 2023 zur Teilnahme am Treffen auf. Wir wollen unsere Kräfte international solidarisch vereinen und den Willen bekunden, mit weiteren Aktionen der imperialistischen USA / NATO – Kriegspolitik entgegenzuwirken. Europa darf nicht zum Kampffeld eines atomaren Infernos werden. Es darf nicht geschehen!

Deshalb:
Den 3. Weltkrieg verhindern! Den imperialistischen Stellvertreterkrieg in der Ukraine und die Sanktionen sofort beenden! Diplomatie für den Frieden statt weitere Hochrüstung und neue Waffenlieferungen!
Den Faschismus in allen Spielarten stoppen!
Wir unterstützen die Forderungen der Friedensbewegung:
Abrüsten statt aufrüsten!
Atomwaffenvertrag der Vereinten Nationen durchsetzen!
Auslandseinsätze der Bundeswehr beenden!
Waffenhandel verbieten!
Raus aus der NATO!
Friedliche Zusammenarbeit mit statt Sanktionen gegen Russland und China!
Rassismus, neofaschistische Bewegungen, rechtsextremistische Parteien, antikommunistische Herrschaftsansprüche zerstören die bürgerliche Demokratie und bedrohen unsere Freiheit und das Leben als Sozialisten und Kommunisten. Sie sind objektiv Erfüllungsgehilfen, das alte, überlebte, unmenschliche, kapitalistische System an der Macht zu halten.
Mit der wachsenden Hochrüstung und Militarisierung der Innen- und Außenpolitik geht die Polarisierung von Arm und Reich einher.

Die Regierungen unserer Länder schaffen immer neue Bedingungen zugunsten der Profitwirtschaft der Konzerne; der Sozialabbau per Gesetz ist ihr Programm.
Kinderarmut, Obdachlosigkeit, Bildungsnotstand … sind die Segnungen der kapitalistischen Marktwirtschaft. Wie die Erfahrungen der Arbeiterbewegung uns lehren: Organisieren wir unsere Solidarität gegen dieses System über Ländergrenzen hinweg. Vereinen wir noch wirkungsvoller unsere antifaschistischen Kräfte für Freiheit und Sozialismus!
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Die Mobilisierung zum internationalen antifaschistischen Treffen 2023 im Riesengebirge unterstützen:
 Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e. V. (OKV)
 Revolutionärer Freundschaftsbund e. V. (RFB)
 Friedensglockengesellschaft Berlin e. V.
 Deutsche Kommunistische Partei
 Kommunistische Partei Deutschlands
 DDR-Kabinett Bochum e. V.
 Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung e. V. (GRH)
 Deutscher Freidenker-Verband e. V. (DFV)
 Kuratorium „Gedenkstätte-Ernst-Thälmann“ e. V., Hamburg
 Freundeskreis „Ernst Thälmann“ e. V. Berlin-Ziegenhals
 Partei Die Linke OV Zittau / AG Dreiländereck
 Partei DIE Linke, Kommunistische Plattform Sachsen

Geplant: Angebot einer Mehrtage-Bus-Reise mit Höhepunkt der Teilnahme am Riesengebirgstreffen.
Weitere Informationen zur Reise folgen durch periodische Informationen der Initiativgruppe an Teilnahmeinteressierte. Individuelle Anreise ist möglich.

Letzter Anmeldetermin: 24. Juni 2023.

Kontakte:
aribertschilling@gmx.de
(Anmeldung mit: Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer und Mail-Adresse)
Al-Gen@t-online.de
rfb.hommel@arcor.de

Am 22. April von Dresden mit dem Bus zum Elbe Tag nach Torgau

Am 22. April von Dresden mit dem Bus zum Elbe Tag nach Torgau

Am Samstag, den 22. April 2023 findet der Tag der Begegnung (Elbe Tag) in Torgau statt. Von Dresden wird ein Bus nach Torgau und natürlich auch zurück fahren. Start ist 10.00 Uhr Pirnaischer Platz in Dresden Bushaltestelle gegenüber Lidl. Der Kostenbeitrag wird zwischen 30 und 40€ betragen, je nach Auslastung.

Wer mitfahren möchte, wendet sich an folgende E-Mail: koch-kamenz@t-online.de

Wisst Ihr eigentlich was Krieg ist?

Krieg! Krieg tönt es. Waffen und nochmals und immer mehr Waffen. Der Konflikt ist nur auf dem Schlachtfeld zu entscheiden. Das aus deutschem Munde, von Journalisten, Politikern, ja sogar kirchlichen Vertretern in den allmorgendlichen und unvermeidlichen kirchlichen spirituellen „Tankstellen“.

Deren Meinung ist die Offizielle und steht nur darum unter Strafe nicht.

Ob all diese kriegstrunkenen Einpeitscher, Journalisten und Prediger von ihren Parlamentskanzeln herab, eigentlich wissen von was sie da reden? Die meisten von uns gehören einer Generation an denen Kriegserfahrungen erspart blieben. Das haben wir der Existenz der Sowjetunion und den Warschauer Vertragsstaaten zu verdanken und zwar nur ihnen. Weil die Parteibonzen, Staatsfunktionäre sowie deren Presseorgane von derartigen Kriegstraumata ebenso verschont blieben, wissen sie nicht von was sie da reden. Sie wissen nicht wie es ist wenn ein Geschoss oder ein Schrapnell einen menschlichen Körper trifft. Welchen Schaden es anrichtet.

Keiner von Denen dürfte jemals die Bücher wie unter Anderem „Krieg“ von Ludwig Renn, „Der eiserne Strom“ von A. Serafimowitsch, Enrique Lister oder schon gar nicht „Stalingrad“ von Theodor Plievier je gelesen haben.

Der 2. Weltkrieg. Ein Krieg den die Menschheit zuvor von seiner Intensität an Zerstörung und Verlusten an menschlichen Leben bisher nicht erlebte. Sage und Schreibe vier Fünftel der gesamten Menschheit waren betroffen. 110 Millionen Menschen sind in die Streitkräfte einberufen wurden. Die Verluste an Zivilbevölkerung betrug die Hälfte der Gesamtverluste menschlichen Lebens. Während des Ersten Weltkrieg waren es 5%. Die Bestimmung der exakten Zahlen an Toten und Verwundeten Zivilisten war schwierig, da in einigen Ländern eine Registrierung auf Grund von Kriegseinwirkung nicht mehr stattfand.

Das zum Einen und zum Anderen waren die deutschen Faschisten bestrebt ihre Untaten auf jede nur erdenkliche Weise zu verschleiern und nach dem Krieg rechneten ihre Apologeten die Opferzahlen absichtlich herunter. Somit ergeben sich Differenzen in der Einschätzung der Opferzahlen. Für uns Dresdner konnten wir das bezüglich der Opferangaben der Bombennacht am 13. Februar 1945 sehen. Etwa die Hälfte an Verlusten menschlichen Lebens entfiel auf die Sowjetunion. 27 Millionen Menschenleben allein in der UdSSR bei 60 Millionen Kriegsopfern. Zivilpersonen machten einen beträchtlichen Teil aus.

Sie starben bei Bombenangriffen und Beschuss ziviler Einrichtungen und Wohngebieten in Städten und Dörfern. Ebenso deutschen Repressivmaßnahmen, Sklavenarbeit, Folter, willkürliche Erschießungen, Krankheit oder grausame medizinische Versuche. Besonders abscheulich, das Massaker von Babi Yar 29./30. September 1941 an 33 771 Juden durch deutsche und ukrainische SS-Verbände. Viele zur Sklavenarbeit verschleppte Europäer waren den ihnen übertragenen Arbeiten rein körperlich nicht gewachsen. Bewusst organisierte mangelhafte Ernährung führte zum Tode durch Hunger, Entkräftung oder Krankheit. Ein Großteil hiervon, wieder Sowjetbürger, fielen einer gezielten Vernichtungspolitik „durch Arbeit“ zum Opfer. Von den 18 Millionen KZ Häftlingen überlebten 11 Millionen nicht. Die Meisten starben in den Gaskammern, an Folter, Schlägen oder schufteten sich zu Tode.

Hier kann man von Genozid sprechen. Ein Genozid durch Deutschland an anderen Völkern. In den Ländern Polen mit 6 Millionen Opfern oder Jugoslawien mit 1,7 Millionen, ergaben sich schlimme demografische Auswirkungen. Die Verluste anderer europäischer Staaten wie Frankreich mit 600 000, Großbritannien mit 370 000 oder dem faschistischen Italien 500 000 erscheinen zwar nicht so hoch hatten jedoch ebenso negative Auswirkungen auf deren Nachkriegsentwicklung. Gefallene und verwundete Militärangehörige in Asien summieren sich in China auf 5 Millionen und Japan auf 2,5 Millionen. Während des Krieges hatte Japan außerdem noch über 350 000 Opfer unter der Zivilbevölkerung, wovon der größte Teil den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki geschuldet war, zu beklagen. Die Verluste der USA beziffern sich mit 300 000 Gefallene, die Australiens und Neuseelands mit 40 000 und die Afrikas mit 10 000.
Deutschland hatte insgesamt 13 Millionen an Gefallen, Verwundeten, Vermissten und Kriegsgefangenen zu verkraften.

Dem faschistischen Rassenwahn fielen 6 Millionen Juden zum Opfer. Außerdem haben Sie etwa an die 88 000 Kranke und geistig Behinderte vergast. Gemäß ihrer „Herrenmenschen“ Anmaßung richtete sich ihr besonderer Hass auf slawische Völker und hiervon auf Russen, sowie anderer Minderheiten.

Mit dem Verlust eines großen Teils zum Militärdienst Einberufener brachen ganze Jahrgänge für die Reproduktion weg. Für den Wiederaufbau fehlten gut ausbildete Fachkräfte. Anhand der Berechnungen der durchschnittlichen Geburts- und Sterbeziffern von 1938 wurden in Europa, nur auf Grund des 2. Weltkrieges, bis 1945 12 Millionen Menschen weniger geboren.

Die Kriegsvorbereitungen und der Krieg selbst machten einen umfassenden Umbau der Wirtschaft erforderlich. Wir sprechen von Kriegswirtschaft. Immer weniger Waren des täglichen Bedarfs, Lebensmittel, Medikamente, Textilien und vieles Mehr verschwanden aus dem Handel und wurden schließlich rationiert. Sogar Scheuerlappen gab’s auf Karte. Heute nehmen wir schon langsam aber sicher wieder solche Auswirkungen wahr. Langsam und stetig leeren sich Warenregale in den Supermärkten. Immer spärlichere Nachlieferungen. Manche Produkte sind schon seit Monaten nicht mehr erhältlich und vom Absinken der Qualität gar nicht erst zu sprechen. Am schlimmsten nicht lieferbare Medikamente.

Doch zurück zum 2. Weltkrieg. Das Bildungsniveau sank rapide. Frauen mussten die zum Kriegseinsatz gezogenen Männer in den Rüstungsbetrieben ersetzen. Dazu noch der Stress das zum Leben Nötigste zu beschaffen. Was nützten schließlich Lebensmittelkarten wenn man hierauf auch nichts mehr bekam. Das alles ließ die Geburtsrate sowie die Lebenserwartung sinken. Hingegen nahm die Säuglings- und Müttersterblichkeit zu. Das sind ebenso demografische Auswirkungen. Wir sprechen von indirekten Auswirkungen die sich aber erst recht negativ auf die volkswirtschaftliche Nachkriegsentwicklung auswirkten.

Die Hauptlast trug die Sowjetunion. Fast den gesamten Krieg hindurch war sie auf sich allein gestellt. Dagegen fielen die Verluste auf deutscher Seite verhältnismäßig geringer aus. Das lag an der humaneren Kriegsführung der Streitkräfte der Roten Armee. Die Rote Armee bombardierte keine Wohngebiete. Brandbomben setzten sie nicht ein. Erinnert sei an die umfangreichen Lebensmittellieferungen der UdSSR an die deutsche Bevölkerung nach deren Befreiung. Das, obwohl sie selber nicht genug hatten. Das obwohl sich Deutschland schlimmster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig machte.

Trotz der Hauptlast und des letztendlichen Sieges über das Deutsche Reich durch die Rote Armee waren die USA eindeutig die Kriegsgewinner. Sie hatten, was sie besonders gut können, Andere für sich bluten lassen.

Ich schreibe diesen Beitrag und es ist mir dabei mehr als bewusst, eine Zahl ist schnell geschrieben, doch sie verkörpert eben das millionenfache Leiden und Sterben von Menschen.

Zurück zu den heutigen Kriegstreibern. Es geht denen um nichts anderes als eine Veränderung der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges und darum erscheint es wichtig immer wieder und wieder und wieder eben genau hierauf hinzuweisen.

Darum haltet ein! Wehret den Anfängen! Auf die Straße!

Rainer Hesse
DKP Sachsen
Volkskorrespondent

Literaturhinweis:
Autorenkollektiv (Ustinow, Ogarkow, Shilin u.a.), (1975) Geschichte des Zweiten Weltkrieges 1939 – 1945. In zwölf Bänden, Berlin: Militärverlag der DDR

Die DKP Dresden im Gespräch mit den Leuten

Vergangenen Freitag waren die Genossen der DKP Dresden wieder mit einem Infostand am Markt auf dem Jacob-Winter-Platz vertreten.
Neben der Verteilung unserer Wochenzeitung „Unsere Zeit“ wurden Gespräche mit Anwohnern geführt.
Die Menschen in diesem Stadtteil haben ganz konkrete Sorgen und Ängste. Daher war es gut, dass unsere Partei manchmal auch einfach nur zuhört.
Der Krieg in der Ukraine war dabei allerdings nicht das alles bestimmende Thema. Stattdessen äußerten viele ihren Unmut über die steigenden Preise von Lebensmitteln sowie die Erhöhung der Mieten.
Die DKP Dresden wird auch weiterhin in Prohlis Infostände durchführen, um mit den Bürgern in Kontakt zu kommen.

Auf nach Torgau zum Tag der Begegnung!

Am 22. April 2023 wird in Torgau anlässlich des „Tages der Begegnung“ eine Friedensdemonstration stattfinden. Der „Tag der Begegnung“ erinnert an das Zusammentreffen der Soldaten der Roten Armee und der US – Armee am 25.April 1945 an der Elbe und Ihren historischen Handschlag, der zum Symbol der Befreiung vom Faschismus und Krieg wurde.
Angesichts der Verbrechen des deutschen Faschismus schworen sie, alles zu tun, um künftige Kriege zu verhindern.

Angesichts des Krieges in der Ukraine, der dort existierenden faschistischen Bataillone und der massiven Hochrüstung der Bundeswehr und der NATO sehen wir immer deutlicher die volksfeindliche Politik unserer Bundesregierung. 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr wurden einfach so abgenickt. Wenn aber richtige Forderungen nach mehr Geld unser Bildungs- und Gesundheitswesen aufkommen, stellen sich „unsere“ Politiker quer. Die aktuellen Krisen und die enorme Inflation führen zu einer Verarmungswelle der Bevölkerung. Die Politiker behaupten Russland sei Schuld an dieser Misere, weil durch den Krieg in der Ukraine die Preise steigen. Doch sie lügen! Die Gewinne der großen Konzerne übertreffen die der Vorjahre bei Weitem. Der Krieg in der Ukraine ist nur bedingt ein Grund für die Teuerungen weiter Teile unseres Lebens. Hauptursache ist die Krisenhaftigkeit des kapitalistischen System. Sorgen wir am 22. April für eine starke Friedensdemonstration und geigen unseren Volksvertretern unsere Meinung. Verbinden wir die Soziale Frage mit der Friedensfrage!

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Der Auftakt der Friedensdemonstration am 22. April ist um 12:00 Uhr auf der Ostseite der Elbe am Fahnenmonument.

Jahrestag der Evakuierung des KZ-Außenlagers Kamenz Herrental
(1952-1990 Tal der Widerstandskämpfer)

Bild: In der stillgelegten Tuchfabrik der Gebr. Noßke & Co. richtete die SS vom Oktober/November1944 bis 10. März 1945 ein Außenlager des KZ Gross-Rosen ein.
In diesem Fabrikgebäude waren ca. 1000 Häftlinge aus 21 Nationen Europas interniert. Sie wurden aus den Konzentrationslagern in Ausch­witz, Gross-Rosen, Flossenbürg und Kolmar hierher gebracht, um in der „Elster-GmbH“, einem verlagerten Betrieb der Daimler-Benz-AG, Fronarbeit für die faschistische Luftkriegsrüstung zu verrichten.

Am 10. März jährt sich der Tag, an dem 1945 die Häftlinge des KZ-Außenlagers im Kamenzer Herrental mittels der Reichsbahn über das KZ Mauthausen in das KZ Dachau evakuiert wurden. Der Transport erreicht am 16. März das KZ Dachau. Für die Häftlinge war ihre Odyssee aber noch nicht beendet. Bei den Evakuierungsmärschen des Lagers Dachau in die Alpen fanden weitere der in Kamenz inhaftiert gewesenen Häftlinge den Tod, bevor das KZ Dachau durch US-amerikanische Truppen am 30. April 1945 befreit wurde.
Vom Oktober 1944 ab befand sich im Herrental ein, von der SS eingerichtetes, Außenlager des KZ-Groß Rosen (Niederschlesien). Die Enzyklopädie Der Ort des Terrors (Verlag C.H.Beck, München) verzeichnet ab Kriegsbeginn insgesamt 23 KZ-Hauptlager mit insgesamt 1.154 Außenlagern. Eines dieser Außenlager war in Kamenz.
Es wurde in einer stillgelegten Tuchfabrik eingerichtet, mit Stacheldraht und vergitterten
Fenstern versehen. In den Fabriksälen wurden bis zu 1.000 Häftlinge aus 21 europäischen
Nationen als Arbeitskräfte gefangen gehalten. Fast ein Drittel waren sehr junge Häftlinge der Jahrgänge 1921-1925, d. h. sie waren damals gerade 19-25 Jahre alt. 50 % aller Häftlinge waren nicht älter als 30 Jahre, typisch für Außenlager, die bei Rüstungsbetrieben geschaffen wurden.
Mit dem Näherrücken der Fronten im Westen und im Osten an die Reichsgrenzen im Herbst 1944, verlagerte die Daimler-Benz AG ihre Produktionsstätten aus Colmar (Elsaß) und Reichshof (Generalgouvernement) nach Penig und Kamenz in Ostsachsen unter der Tarnbezeichnung „Elster-GmbH“. Ihre Arbeitsstätte befand sich in der ca. 4,5 Km entfernten ehemaligen Glashütte.
Die hohe Zahl von fast 200 Todesopfern in den 130 Tagen des Bestehens des Außenlagers war sowohl der Brutalität des Wachpersonals als auch der allgemeinen Erschöpfung infolge völlig unzureichender Ernährung und Krankheiten wie Ruhr geschuldet. Zur Verbrennung der vor Schwäche umgekommenen, erschlagenen oder durch Giftinjektionen ermordeten Häftlinge war die Kesselanlage der Tuchfabrik instandgesetzt worden. So menschenverachtend, wie mit den Lebenden umgegangen wurde, so war es auch nach dem Tod der Häftlinge. Ihre Asche wurde in die Abfallgrube geworfen. Diesen Ort bedecken heute die Granitstufen der Treppe der ehemaligen Tuchfabrik.
Die genaue Zahl der Todesopfer lässt sich nicht mehr ermitteln, da nur 57 Totenscheine
vorgefunden wurden. Die Registrierung der Toten in den Konzentrationslagern unterlag ab Mitte 1944 grundsätzlichen Einschränkungen. Es war durch die SS-Führung untersagt
worden, Totenscheine für die Häftlinge aus den sogenannten Ostländern sowie für Juden und Roma auszustellen.
Die in der Gedenkstätte auf Edelstahltafeln aufgeführten 182 Namen wurden durch den
Vergleich von vorhandenen Transportlisten ermittelt. Mit ihrer Nennung soll den Todesopfern ihre menschliche Würde zurückgegeben werden – denn keinem der Angehörigen der Opfer wird es je möglich sein, Blumen an ihrem Grab niederzulegen.
Lenken Sie doch einmal bewusst ihre Schritte ins Herrental/Tal der Widerstandskämpfer.
Folgen sie an diesem historisch authentischen Ort gedanklich Egon Bahr, dem Architekten der neuen Ostpolitik des damaligen SPD-Bundeskanzlers Willy Brandt, der 2013 einmal in Richtung der jungen Generation warnte: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Denken Sie bitte noch weiter, gerade weil es nicht einfach ist. Es geht um unser aller Leben!

Andreas Koch
Vorsitzender des Fördervereins KZ-Außenlager Kamenz Herrental e. V.

 

Spenden an folgende Bankverbindung:

Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental e.V.

Volksbank Dresden-Bautzen eG

IBAN: DE65 8509 0000 5629 3410 07

BIC: GENODEF1DRS

Abriss des Kriegsgefangenenlager Elsterhorst verhindern!

Abriss eines europäischen Erinnerungsortes verhindern!
Außergewöhnlicher europäischer Erinnerungsort in der Lausitz vor dem Ende: NEIN zum geplanten Abriss! Für den Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort.

– Eine Initiative von REVE e.V. http://www.europaverbinden.de

Auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule in Nardt bei Hoyerswerda (Niederlausitz, Sachsen) befand sich das Lager Elsterhorst, welches u.a. zwischen 1940 und 1945 als französisches Kriegsgefangenenlager Oflag IV D diente. Als einziges Lagergebäude ist die Lazarettbaracke mit einer Dauerausstellung erhalten. Hier wird neben den französischen auch an polnische und sowjetische Kriegsgefangene sowie an die nach 1945 vertriebenen und in Elsterhorst einquartierten Deutschen erinnert. Im Hinblick auf ein friedliches Europa kann insbesondere der zwischen 1940 und 1944 nach Paris zweitgrößten französischen Universität, der Université d’Hoyerswerda, und eines unglaublich reichhaltigen, jedoch kaum bekannten kulturellen Lagerlebens gedacht werden, mit dem sich die Gefangenen ihrem hoffnungslosen Schicksal entgegenstemmten.

Dieser Ort wird von Schüler:innen-, Studierenden- und Tagungsgruppen regelmäßig genutzt, um Geschichte lebendig werden zu lassen. Ausschlaggebend für den Lernerfolg der Teilnehmenden ist die Authentizität des Ortes. Mittlerweile sind an der TU Dresden Staatsexamensarbeiten zum Oflag IV D entstanden und eine Dissertation ist in Arbeit. Weiterhin besuchten 50 Teilnehmende aus Deutschland und Frankreich im Rahmen des Kongresses “Genial regional. Europadidaktik im Französischunterricht”, welcher im November 2019 in Bautzen von unserer 1954 in Freiburg (Breisgau) gegründeten deutsch-französischen Vereinigung REVE e.V. organisiert wurde, den historischen Ort des ehemaligen französischen Kriegsgefangenenlagers Oflag IV D bei Hoyerswerda. Dabei wurde insbesondere das enorme didaktische Potenzial des einzigen erhaltenen Lagergebäudes auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule Nardt diskutiert.

Diese Aktivitäten werden durch das Stadtmuseum Hoyerswerda, welches die Baracke in langjähriger, mühevoller Arbeit als Ausstellungsort weiterentwickelte, sowie durch die Landesfeuerwehrschule in Nardt unterstützt.

Leider existieren inzwischen Pläne seitens des sächsischen Innenministeriums, das letzte erhaltene Lagergebäude abzureißen. Grund hierfür ist die geplante Erweiterung der Landesfeuerwehrschule. Dies ist sehr bedauerlich, denn damit geht bedeutendes historisch-didaktisches Potenzial eines außergewöhnlichen, noch wenig bekannten Ortes in Ostsachsen verloren, welches im Hinblick auf seine europäische Symbolik dann nicht mehr genutzt werden kann.

Ein von uns an den damaligen sächsischen Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller gerichtetes Schreiben hat bislang zu keinem nennenswerten Ergebnis geführt. Aus diesem Grund starten wir nun diese Petition und erhoffen uns davon, den neuen sächsischen Innenminister Armin Schuster vom Erhalt dieses europäischen Erinnerungsortes sowie dessen Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort überzeugen zu können.

Hier geht es zur Petition auf change.org: https://www.change.org/p/abriss-eines-europ%C3%A4ischen-erinnerungsorts-verhindern?fbclid=IwAR38Rhj1C5yCtSo5fhD6EAEr9QfezkxmPs3KrrLL4-sGtIpl4cldixs9zWA

Allen Frauen einen herzlichen Glückwunsch zum internationalen Frauentag!

Vor 113 Jahren wurde dieser Tag in der ungerechten bürgerlichen Welt zum Symbol des revolutionären Kampfes der Frauen für ihre Rechte. Sie kämpften für Gleichberechtigung, für gleichen Lohn, für das Wahlrecht und gegen Diskriminierung.

Der Internationale Frauentag wurde vor allem in den sozialistischen Ländern als Nationalfeiertag begangen. Die chinesischen Kommunisten feiern den Tag seit 1922, die Spanischen seit 1936, seit 1975 wird dieser Tag auch im Rahmen der UNO begangen. Es war die UdSSR, die in ihrer Haltung gegenüber den Frauenrechten zum Vorbild für die gesamte Menschheit wurde.

Auch in der DDR waren Frauenrechte fundamental verwirklicht. Bereits in den 60er Jahren ermöglichte die Sozial- und Wirtschaftspolitik der SED es den Frauen Beruf und Familie zu vereinbaren. So wurden kostenfreie Kitaplätze und Ganztagsbetreuung in Kindergärten und Schulen geschaffen. Der Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Schwangerschaft wurde ermöglicht. Und Frauen konnten sich im Rahmen einer regelrechten Qualifizierungsoffensive weiterbilden, auch in technischen Berufen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit war gesetzlich geregelt.

Nach mehr als 30 Jahren nach der Konterrevolution und dem Ende der DDR hat sich das leider geändert. Frauen bekommen in diesem Land im Schnitt rund ein Fünftel weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen der gleichen Branche. Frauen sind die Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen, Köchinnen und Reinigungskräfte. Und was die Frauen nach Feierabend leisten, wird als selbstverständlich angesehen. Es sind Frauen, die sich vorwiegend um Kindererziehung und Arbeit im Haushalt kümmern und unsere Gesellschaft am Laufen halten. Da ändern auch Frauen in Führungspositionen nichts an der Stellung der Frau im Kapitalismus.

Die Geschichte hat uns gezeigt, dass uns nichts geschenkt wird. Kämpfen wir gemeinsam für eine Welt, in der Familie und Beruf kein Widerspruch sind und wir alle nach Feierabend Zeit für die schönen Dinge im Leben haben.

In diesem Sinne: Heraus zum 8. März und herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag!

DKP Chemnitz für Frieden statt NATO!

GenossInnen der DKP Chemnitz haben auf dem Chemnitzer Friedenstag Flagge gezeigt.
Die Stadt Chemnitz hat den Tag anlässlich des Gedenkens an den 78. Jahrestag der Bombardierung und Zerstörung der Stadt veranstaltet.

Frieden in der Ukraine und mit Russland!
Frieden statt NATO!