Die westlichen Begehrlichkeiten gegenüber Russland (Teil 2)

US Präsident Herbert Hoover 1931 „Um die Wahrheit zu sagen, es ist das Ziel meines Lebens, Sowjetrußland auszulöschen“

 

Springen wir ins Jahr 1936. Gegen die 1936 in Spanien wegen der blutigen Niederschlagung von Streikes mit immerhin 2 Tausend Toten und 30 Tausend inhaftierten Arbeiter im Jahr zuvor regulär ins Amt berufene Volksfrontregierung putschte Franco.

Im Völkerbund sorgten England und Frankreich dafür, dass im ständig tagenden Nichteinmischungskomitee in London, die in der spanischen Republik als Kriegspartei agierenden faschistischen Mächte, involviert waren.

Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund störte dabei nicht. In ihrem Bestreben die faschistischen Aggressionsgelüste zu befriedigen und in dem Bemühen diese gen Osten zu lenken begünstigte London immer öfter und dreister die faschistischen Mächte.

Schließlich gipfelte deren Politik im offenen Verrat der tschechisch-slowakischen Republik 1938, die Duldung der Annexion Österreichs und im Abbruch der diplomatischen Beziehungen gegenüber der legitimen Regierung der Spanischen Republik 1939. 

Und immer zogen die Amis die Fäden im Hintergrund. Das nahm dann schon so groteske Züge an, dass man 500 evakuierten spanischen Kindern die Durchreise durch die USA nach Mexiko verwehrte weil sie Kombattanten einer Kriegspartei seien. Das war am 5 Juni 1937. England schloss 1938 mit dem faschistischen Italien einen Freundschaftsvertrag. Der damalige US Botschafter war niemand geringeres als der Vater J.F. Kennedys.

In ihrem Streben den faschistischen Eroberungsgelüsten irgendwie Einhalt zu gebieten bot die Sowjetunion der englischen- und französischen Regierung Verhandlungen zum Abschluss eines dreiseitigen Beistandspaktes an. Auch hier wurde sehr schnell deutlich was die wahren Absichten Englands waren. Das Frankreich der 200 Familien hatte nach dem Ersten Weltkrieg keine souveräne Außenpolitik mehr und hing am Rockzipfel Englands. Verschleppen, Hinhaltetaktik, bürokratische Hürden und Intrigen waren die Instrumente des Westens um einen solchen Packt nie schließen zu müssen. Sie dachten nicht im Traum daran mussten jedoch den Schein waren.

Die englische Öffentlichkeit, allem voran die Arbeiterklasse hatte große Sympathien für die Sowjetunion. Immerhin wurde der sowjetische Botschafter zu zahlreichen Gewerkschafts- und Arbeiterkundgebungen eingeladen. Während dieser Verhandlungen reisten mehrfach englische Regierungsmitglieder nach Berlin um Hitler zu huldigen. Was die da wohl besprochen haben mögen? Mit der Erklärung Polens keine sowjetischen Truppen auf seinem Gebiet zu dulden war dieser Vertrag Makulatur und ob hinter dieser Erklärung der polnischen Regierung England oder gar die Amis standen ist nicht ausgenmacht.

Während dieser Dreierverhandlungen begann die finnische Regierung dem faschistischen Deutschland offen Avancen zu machen. Es erbot sich als Aufmarschgebiet für deutsche Truppen gegen die Sowjetunion. Dies konnte nicht verborgen bleiben. Darum wandte sich die Sowjetunion mit der Bitte an die finnische Regierung die finnisch- sowjetische Grenze auf den Karelen etwas zu verschieben. Immerhin liegt die finnisch- russische Grenze nur 32 km von Leningrad entfernt. Die Sowjetunion bot im Austausch ein doppelt so großes Territorium an. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Es begann mit Grenzprovokationen die dann im direkten Artilleriebeschuss Leningrads gipfelten. Das löste den sowjetisch finnischen Krieg, vom November 1939 bis Februar 1940, aus.

Und der Westen? Wieder einmal der Westen, er verleumdete die Sowjetunion als Aggressor und pumpte Finnland mit Waffen voll. Wieder einmal „Waffen und nochmals Waffen“. Eine Hetzkampagne ohne Gleichen damals, nun ja, man kennt das ja auch von heute. Jedenfalls hatte der Westen damals seine eigenen militärischen Kapazitäten weit überschätzt und setzte mit seinem Hasardspiel die eigene Bevölkerung der Gefahr aus, eine Konfrontation mit dem faschistischen Deutschland nicht zu überstehen. 

Aber was soll’s heute brandmarkt man die Sowjetunion und versucht somit seine eigenen Fehler von damals zu kaschieren. Die Sowjetunion trage am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Mitschuld da sie ja mit Deutschland einen Nichtangriffspakt schloss. Eine Verkehrung der Tatsachen. Hätte der Westen die Verhandlungen nicht torpediert, hätten sie nicht auf die Amis gehört, hätte es einen Überfall auf Frankreich, Dänemark, Holland und Norwegen womöglich nicht gegeben.       

Damals versuchte der Westen die Aggressionsgelüste der faschistischen Mächte nach Osten zu lenken und daran hat sich bis heute nix geändert. Heute soll nun die faschistische Ukraine die Aufgabe übernehmen.

 

Rainer Hesse

 

Quellen:

1.) Memoiren des sowjetischen Botschafters Maiski von 1932 bis 1943 sowjetischer Botschafter in England (Träger des Leninordens)
2.) Geschichte der KPdSU (Dietz Verlag Berlin 1985)
3.) Geschichte der UdSSR von 1917 bis 1970 von I.B. Berchin