25. Januar 1933 Überfall der Polizei auf das Keglerheim

25. Januar 1933 Überfall der Polizei auf das Keglerheim


22. Januar 2023

Am 22. Januar 2023 findet eine Gedenkkundgebung statt.  Am 25. Januar 1933 überfiel die Polizei eine Veranstaltung der KPD im Keglerheim, bei dem 9 Menschen getötet worden.

 

Wann?

Sonntag, den 22. Januar 2023

10.00 Uhr

 

Wo?

Ecke Weißeritzstraße/Friedrichstraße in Dresden (Nähe Bahnhof Mitte)

 

Zum geschichtlichen Hintergrund:

In Dresden führte die KPD am 25. Januar 1933 eine Protestaktion auf dem Bönischplatz, auf der zur Einheitsfront gegen den Faschismus aufgerufen wurde, durch. Dieser Aufruf richtete sich an die sozialdemokratischen Arbeiter, deren Führung aufgrund ihrer defensiven Haltung Verrat an den Interessen der Arbeiterklasse vorgeworfen wurde.

Nach Abschluß der Kundgebung formierte sich ein Zug von ca. 1.200 Arbeiter, der zum Keglerheim in die Friedrichstrasse zog. Die Polizei versuchte mehrfach den Zug aufzulösen. Der Saal im Keglerheim war mit einer geschätzten Besucherzahl zwischen 600 bis 800 Menschen völlig überfüllt. Der Referent „Fraedrich“ - Mitglied der KPD - sprach über die Krise, die volksfeindlichen Maßnahmen der Regierung und über die Rolle der Nazis in der Politik der Bourgeoisie. Als der Redner den Terror der Nazis anprangerte, wurde mit polizeilicher Gewalt die Versammlung aufgelöst. Hierbei fielen von Seiten der faschistischen Polizei Schüsse, die 9 Tote, 12 Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte unter den Arbeitern forderten.

Zu den 9 Toten zählten:

Fritz Domaschke
Walter Liebscher
Paul Eichhorn
Paul Maiwald
Kurt Förster
Richard Michel
Kurt Göbel
Adolf Sommerfeld
Herrmann Koch

Das Presseamt des Polizeipräsidiums rechtfertigte das Blutbad mit der Lüge, die Polizei habe in Notwehr gehandelt, da angeblich von Seiten der Versammlungs-Besucher auf die Polizei geschossen worden wäre. Hierbei sei angemerkt, daß auf Seiten der Polizei kein Einziger verletzt wurde. In der Folge wurden Versammlungen unter freiem Himmel und Umzüge in der Stadt polizeilich verboten.

Am 31. Januar 1933 fand daher eine antifaschistische Einheitsfrontdemonstration gegen den Faschismus anläßlich der Beisetzung der Opfer statt, an der sich trotz des Verbots des SPD-Parteivorstands zahlreiche sozialdemokratische Arbeiter beteiligten. In der Stübelallee formierten sich über 30.000 Arbeiter, unter anderem Genossen des verbotenen roten Frontkämpferbundes, der Roten Hilfe, des Reichsbanner und andere Antifaschisten, in einem gewaltigen Massenaufzug zum Friedhof Tolkewitz, auf dem die Beisetzung der ermordeten Genossen stattfand.

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