Der Traum von einer friedlichen Welt des Wladimir Wladimirowitsch

Wladimir Wladimirowitsch Putin (Владимир Владимирович Путин), geboren am 7. Oktober 1952 in Leningrad, Vater während der Blockade von Stalingrad schwer verwundet, half der an Hunger sterbenden Mutter zu überleben. Sie konnte gerade noch gerettet werden.

Derzeit einer im NATO-Reich meist gehassten Menschen, Wladimir Putin. Im gesamten NATO-Reich? Nein, da gibt es eine sehr kleine Kolonie, die ehemalige DDR nämlich, in der stimmen viele Menschen nicht hundertprozentig dem Russenhass zu. Das mag daran liegen, dass bis 1989/1990 sehr viele DDR Bürger in der DSF organisiert waren, einen Geschichtsunterricht genossen der sich an der Wahrheit orientierte und die Fähigkeiten zur Dialektik bis heute nicht einbüßten, um es mal vereinfacht zu formulieren. Und dass ist gut so.

 

Dennoch, Wladimir Putin ist kein Kommunist. Ob er es jemals tatsächlich und ehrlich war, das wissen wir freilich nicht. Jedenfalls, er ist kein Kommunist und das mache ich zum Beispiel an seinen folgenden Äußerungen aus:

a.)    Im Juni 2019 sprach er auf der Petersburger Wirtschaftskonferenz das Thema der Sicherung der Freiheit unternehmerischer Initiativen an.

b.)    Im Dokumentarfilm „Präsident“ sagt er dem Interviewer gegenüber „…mir schien es, als würde sich mit dem Wegfall der ideologischen Grenzen in Form der Macht der Kommunistischen Partei endlich alles von Grund auf ändern

c.)     Putin denunziert die Oktoberevolution 1917 als einen gewaltsamen Umsturz, der hätte verhindert werden können

 

Wladimir Putin würde ich als klassischen Vertreter des Versöhnlertums charakterisieren und das ist an folgenden seiner Äußerungen und Handlungen deutlich erkennbar:

1.)    Schon kurz nach seiner Wahl traf sich Wladimir Putin mit den Oligarchen im Kreml und sie kamen zahlreich, dachten sie doch alles ginge sowie unter Jelzin weiter. So war es aber nicht. Der frischgewählte Präsident eröffnete ihnen gegenüber, von nun an gilt die „Diktatur des Gesetzes“, die Oligarchen haben ihre Geschäfte transparent zu halten und müssen Steuern zahlen. Von nun an dürfen sie ihre Arbeiter nicht mehr bis zum letzten ausquetschen sondern müssen normale Gehälter zahlen und das pünktlich.

2.)    Im Dokumentarfilm „Präsident“ wird eine Begebenheit wiedergegeben, wo er sich mit dem Oligarchen Oleg Deripaska in dessen eigenen metallurgischen Unternehmen überwarf, weil er seinen Arbeitern Löhne schuldete. Er sagt „mit ihrer Unprofessionalität, Ihrem Ehrgeiz und vielleicht sogar wegen einfachem Geiz haben sie Tausende Menschen zu Geiseln gemacht“. Die Lohnrückstände von über 40 Millionen Rubel mussten noch am gleichen Tage beglichen werden.

3.)    Auf der Valdai-Konferenz 2014 fordert er eine verantwortungsvolle Führung und sinnvolle Selbstbeschränkung.

4.)    In seinen Äußerungen zur Oktoberrevolution meinte er, diese sei vermeidbar gewesen hätte die russische Bourgeoise sich mit ihren Arbeitern verständigt. Die Oktoberrevolution sei einzig und allein dem Unvermögen der Unternehmer geschuldet.

 

Das Versöhnlertum wird irgendwann scheitern, weil es die gesetzmäßigen Entwicklungen einer kapitalistischen Gesellschaft nicht aufheben kann. Vor allem die immense Triebkraft der Profitmaximierung. Ihr lassen sich keine Grenzen setzen und dafür gehen die über Leichen. Innenpolitisch wird auch er nicht die Prozesse der immer rascher voranschreitenden Verschmelzung von Produktions- und Finanzkapital, der Monopolisierung, aufhalten können. Der Grundwiderspruch von Arbeit und Kapital kann nicht aufgehoben werden solange Privateigentum an den Produktionsmitteln besteht.

Wladimir Putin hat dieselben Schulen, mit denselben Lehrinhalten, besucht wie wir. Erschreckend ist die Ignoranz der tatsächlichen Umstände, die zum Heranreifen der revolutionären Situation im damaligen Russland der „Kerenskis“ herrschten. Es ging nämlich um das Ausscheiden aus dem Weltkrieg, das die damalige Bourgeoise vehement zu verhindern suchte. Die Bourgeois waren über tausende Fäden mit ihren westlichen Klassenkumpanen verwoben und verdienten an diesem Völkerschlachten kräftig mit. Außerdem war die russische Bourgeoise damals bereit das eigene Vaterland zu verraten und gewaltige Gebiete, inklusive der damaligen Hauptstadt, dem deutschen Kaiserreich zu überlassen. Die russische Armee bestand mehrheitlich aus Bauern und war demoralisiert. Der abermalige Verrat von Kerenski und Konsorten am Willen einer überwältigen Mehrheit des russischen Volkes, der Arbeiter und Bauern und der berufstätigen Massen führte dazu, dass die Bolschewiki in den Sowjets der Arbeiter- und Soldaten Deputierten überall die Mehrheiten errangen und die Losung war einfach nur „Alle Machte den Sowjets“.

Dennoch, Wladimir Putin ist zwar kein Kommunist, aber auf jeden Fall Antifaschist. Und, er verfolgt die Kommunisten nicht.

Fällt der Name „Putin“ bekommen die NATO-Krieger und ihre Freunde Schnappatmung und hyperventilieren. Ein Diktator sei er. Nein, auch das ist er nicht. Er hat als Präsident, verfassungsgemäß, weitreichende Vollmachten, ist jedoch an die Beschlüsse der Duma gebunden. Absichtlich unerwähnt bleibt, dass bereits Monate vor der Militäroperation in der Ukraine die Duma entsprechende Beschlüsse hinsichtlich der Volksrepubliken Donezk und Lugansk fasste. Er hat nicht einfach mal so, aus einer Laune heraus, beschlossen, ach, heute überfalle ich mal die Ukraine. In Russland gibt es eine ähnliche Medienlandschaft wie in der BRD. Staatsfernsehen und private Kanäle. Durchaus regierungskritisch, manchmal den guten Geschmack verletzend. Diese „regierungskritischen“ Medien werden nicht etwa verboten, im Gegenteil, sie erhalten staatliche Zuwendungen. Diese Zuwendungen sind nicht an Inhalte gebunden. Sie werden aufgrund beschlossener Gesetze gezahlt.  

Außerordentlich bemerkenswert ist, er und eine große Mehrheit der Russen hegen keinen Hass gegen das deutsche Volk für die Verbrechen die es in der Sowjetunion während des großen Vaterländischen Krieges beging. Sie wundern sich nur darüber, wie so ein Volk, das so große Dichter, Erfinder, Künstler und Philosophen hervorbrachte nur so etwas tun konnte. Bei diesem Gedanken treibt es mir die Schamröte ins Gesicht. Eingedenk der Erfahrungen mit den deutschen Faschisten wird man sehen wie lange sich das französische Volk die zunehmende Faschisierung der NATO, allen voran Deutschlands, ansieht.

Durch all seine Reden und Interviews zieht sich wie ein Roter Faden seine Vision vom friedlichen und gleichberechtigten Zusammenleben der Völker. Von friedlicher Konfliktlösung von gegenseitigem Respekt und Achtung der Interessen der jeweiligen Anderen. Das mein lieber Wladimir Putin sind aber kommunistische Ideale. Eine solche Welt wird es unter der Herrschaft der von zunehmend von Gier, Geiz und Hass zerfressenen Hirnen der Großbourgeoisie nicht geben.

 

Rainer Hesse

Volkskorrespondent