Erinnerungskultur in der DDR

… und warum wir Gedenken „besser machen“ wollen

Auch in diesem Jahr war der 13. Februar Anlass vielfältiger Diskussionen. Im Zuge dessen veranstalteten wir mit Unterstützung der DKP einen Stadtrundgang, bei dem die Erinnerungskultur der DDR inhaltlich beleuchtet wurde. Im Nachgang veröffentlichten wir einen Videobeitrag, womit wir auch die Aufmerksamkeit der Gruppe “Antifa Against Antisemitism” erhalten haben. Diese formulierten daraufhin in einem Instagram-Post neben realitätsfernen und antimarxistischen Angriffen auf die SDAJ auch eine “Kritik” am Gedenken der DDR.

Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um mit einigen dieser Kritikpunkte aufzuräumen und darzulegen, welche Aspekte der DDR-Erinnerungskultur wir als fortschrittlich bewerten und für uns in der heutigen Zeit einen positiven Bezugspunkt darstellen.

Von der DDR eine widerspruchsfreie und vollendete Erinnerungskultur zu erwarten, hieße einen realen sozialistischen Staat an einem ahistorischen Ideal zu messen.

Gemessen werden muss die DDR aber an ihrem Staatszweck, der Versöhnung mit den slawischen Völkern angesichts des faschistischen Vernichtungskrieges im Osten. Und an ihren realen Grundlagen: einer Bevölkerung, in der antislawischer Rassismus nicht nur in den zwölf Jahren der Hitler-Diktatur auf das Bewusstsein der Deutschen einwirkte, sondern der als Ressentiment bis in die Sozialdemokratie hinein bereits seit dem Kaiserreich existierte.

Angesichts dieser Tatsachen hätte eine staatlich unbegleitete, individuell freie Erinnerungskultur vor allen Dingen das Erwachsen von Revanchistenverbänden und unerträgliche Geschichtsrelativierung bedeutet.

In den letzten Jahren hat sich um den angeblichen Opfermythos in der DDR selbst so etwas wie ein Mythos entwickelt, der sich kaum auf Fakten stützen kann, sondern sich an einzelnen Wörtern aufhängt und der selbst gar nicht hinterfragt werden soll. Das machen wir aber.

An der Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg als Ursache der Bombardierung Dresdens wurde in der DDR nie ein Zweifel gelassen, weder in den Lehrbüchern noch in der Presse oder in den Reden zu den Gedenktagen am 13. Februar.

Bereits in den 50er Jahren nahm der Faschismus mehr als doppelt so viel Raum im Geschichtsunterricht ein als in der BRD. Der Besuch von Konzentrationslagern war verpflichtend, während es in Westdeutschland nicht einmal adäquate Gedenkstätten gab. Nahm die Shoa im Vergleich zur Verfolgung der Sozialisten und Kommunisten vielleicht nicht den gebührenden Umfang ein, so wurde sie im Gegensatz zum kapitalistischen Nachbarn wenigstens überhaupt thematisiert.

Richtig ist, dass gemäß der historisch-materialistischen Weltanschauung nicht das deutsche Volk als Kollektivsubjekt, sondern Klassen und ihre Fraktionen für Vernichtungskrieg und Judenmord verantwortlich gemacht wurden. Das ist nicht nur richtig [1], sondern auch verständlich, wenn man bedenkt, dass deutsche Antifaschist*innen, die selbst in den Konzentrationslagern der Hitlerfaschisten saßen, zu den wesentlichen Gründungsvätern des Staates zählten. Richtig ist auch, dass es von Seiten interessierter Kreise, selbst von unteren Parteiebenen der SED immer mal Versuche gegeben hat, die Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg zu relativieren. Allerdings wurden diese Versuche meist schnell und kompromisslos von den höheren Leitungsorganen eingedämmt.

Und richtig ist, wie bereits erwähnt, dass die Sonderstellung der Shoa unter den faschistischen Verbrechen erst sehr spät Widerhall in der Historiographie der DDR fand.

Wie in der BRD bildete die Fernsehserie „Holocaust“ – die sehr positiv aufgenommen wurde, während faschistische Terroristen aus Protest Sendemasten der ARD absägten – ein Initialerlebnis. Der nun wachsenden Beschäftigung mit der Shoa machte nur das Ende der DDR ein Strich durch die Rechnung.

Die Kritik am Dresden-Gedenken in der DDR stützt sich heute im Wesentlichen auf die Verwendung des Begriffs des „angloamerikanischen Bombenterrors“. Aber erstens wurde der Begriff weit weniger strukturell benutzt als heute gerne dargestellt. 

Ein einfacher Blick ins ND-Archiv zeigt, dass er in ganzen vier Artikeln im Kontext mit der Bombardierung Dresdens vorkommt; einmal pro Jahrzehnt.

Auch ging es nicht um eine Relativierung faschistischer Verbrechen, sondern um eine Kritik an der zunehmend hochtechnisierten Kriegsführung. Das Flächenbombardement galt als ein Mittel, das den in Pilotenuniform gesteckten Soldaten völlig von den Konsequenzen des Tötens loslöste. Dem Feind wurde selbst die Möglichkeit von Einsicht und Kapitulation genommen. Auf Grund der Tatsache, dass ohne wesentliche eigene Verluste tausende von Menschen umgebracht werden konnten, wurde befürchtet, dass Krieg als Mittel der Politik zu schnell eingesetzt werden könnte. Ein solches Mittel sei nicht an den gerechten Krieg wie den gegen Deutschland gebunden, sondern die Keimzelle der imperialistischen Kriegsführung gegen die antikolonial kämpfenden Völker des globalen Südens.

Die Gleichung lautete nicht Nazis = Westalliierte, sondern Dresden–>Hiroshima/Nagasaki–>Korea–> Vietnam. So wurde der Begriff insbesondere während des Koreakrieges und Vietnamkrieges benutzt. Analogien zur Kritik Industrialisierung, Ökonomisierung und Entsubjektivierung des Mordens durch die Frankfurter Schule lassen sich leicht finden. Folglich rief auch Theodor W. Adorno 1963 dazu auf,  die Erinnerung an die Bombardierung aufzugreifen, um gegen Krieg und Faschismus zu mobilisieren: “So vergessen aber sind Stalingrad und die Bombennächte trotz aller Verdrängung nicht, daß man den Zusammenhang zwischen einer Wiederbelebung der Politik, die es dahin brachte, und der Aussicht auf einen dritten [Welt]krieg nicht allen verständlich machen könnte. Auch wenn das gelingt, besteht die Gefahr fort. Aufgearbeitet wäre die Vergangenheit erst dann, wenn die Ursachen des Vergangenen beseitigt wären.” [2]

Dass diese Hauptlehre aus der Bombardierung Dresdens von heutigen Historikern, Politikern und Aktivisten nicht einmal mehr verstanden, geschweige denn geteilt wird, ist ein bedauernswerter Zustand. Denn gerade heute steigt die Kriegsgefahr so rasant wie lange nicht mehr. Deutschland will gemeinsam mit der EU weitere 700 Milliarden Euro in den imperialistischen Stellvertreterkrieg in der Ukraine pumpen und damit weiter eine direkte Beteiligung riskieren. Die Kosten werden auf die Arbeiterklasse sowie die lernende und arbeitende Jugend abgewälzt: Marode Brücken und Schulen, die Schließung wichtiger sozialer Einrichtungen, und steigende Armut sind Folgen des Kriegskurses.

Wenn wir also nach positiven Bezugspunkten am 13. Februar-Gedenken in der DDR suchen, dann nicht, weil Marx und Lenin auf unsere Anbetung hin mit dem Befehl, die Gedenkpraxis bindungslos und unhinterfragt in die heutige Zeit zu übertragen, antworteten. Sondern wir wollen der Ohnmächtigkeit der deutschen Linken angesichts Militarisierung und Rechtsentwicklung in der BRD etwas entgegensetzen. Im Zusammenhang mit dem 13. Februar halten wir die Forderung „Gedenken abschaffen“ für kontraproduktiv und nicht gesellschaftlich tragfähig. Stattdessen wollen wir unsere Forderungen dem entgegenstellen: 

– Wiedereinführung der Wehrpflicht stoppen!

– 100 Milliarden für Bildung und Soziales statt für Bomben und Panzer

– Nein zur Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland!

– Deutschland raus aus der NATO – NATO raus aus Deutschland!

– Enteignung der Rüstungsindustrie Umwandlung in zivile Produktion

– Verbot und Zerschlagung aller faschistischen Organisationen und Parteien

– Der 8. Mai muss Feiertag werden!

Quellen:

[1] Kurt Gossweiler, „Großbanken, Industriemonopole und Staat: Ökonomie und Politik 1914 bis 1932“. Köln: PappyRossa Verlag, 2013

[2] Theodor W. Adorno, „Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit,“ in Eingriffe. Neun kritische Modelle. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1963, S. 125-46.

Dresden mahnt: Faschismus und Imperialismus heißt Krieg!

Vor 80 Jahren wurde Dresden von anglo-amerikanischen Bombern zerstört.

Zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 hatten britische und US-amerikanische Luftstreitkräfte die Stadt Dresden bombardiert. Mindestens 25.000 Menschen starben. Dresden war eine wichtige Garnisonsstadt und ein infrastrukturelles Zentrum für die Versorgung der Front im Osten. Auch Deportationen in die Vernichtungslager im Osten waren über die Bahnhöfe der Stadt abgewickelt worden. Die Nazis nutzten die Angriffe für ihre Propaganda, indem sie den Mythos der „unschuldigen Kunststadt“, Geschichten über angebliche Tieffliegerangriffe und völlig überhöhte Zahlen von bis zu 250.000 Todesopfern in die Welt setzten.

Diese Legenden halten sich bis heute in der Stadt. Auch an dem folgenden Wochenende werden rund um den 13. Februar Alte und Neue Nazis nach Dresden kommen, um ihre faschistische und geschichtsrevisionistische Propaganda auf die Straße zu tragen.

Hier gibt es aktuelle Infos zum Demo-Geschehen: https://linktr.ee/dresdenwiedersetzen

Nachfolgend empfehlen wir folgende Literatur zum Thema: Inferno Dresden : über Lügen und Legenden um die Aktion „Donnerschlag“ von Walter Weidauer.

In diesem Buch setzt sich der Autor mit den Lügen und Legenden um die Aktion »Donnerschlag«, die verbrecherische Aktion zur Zerstörung der für den Kriegsverlauf völlig unwichtigen Stadt Dresden, auseinander.

Neues Deutschland. Organ des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Berliner Ausgabe „Vorwärts“. Jahrgang 10 (66), Nr. 37 vom Sonntag, 13. Februar 1955 (Seite 3)

DRESDEN MAHNT UNS

Der Jahrestag der Zerstörung Dresdens durch USA-Bomber/Kampftag für Frieden, Einheit und ein glückliches Leben

Sie waren dabei

Professor Mauersberger:
Ein grauenvolles Bild
Nach dem ersten Angriff, um 10 Uhr abends, den ich wie alle Bewohner meines Hauses in der Johann-Georgen-Allee verbrachte, versuchte ich mit einem Schüler, der ebenfalls im Hause wohnte, noch zu retten, was zu retten war. Alle anderen Hausbewohner waren nicht mehr zu sehen.
Ich wollte durch den Blüherpark zur Kreuzschule vordringen… Auf der Bürgerwiese jedoch kam mir ein Soldat entgegengerannt und forderte mich auf, mich sofort hinzuwerfen mit den Worten, ob ich denn nicht sähe, daß alles voller „Christbäume“ stünde. In dem selben Augenblick begann der zweite, viel furchtbarere Angriff. Ich blieb also auf der Bürgerwiese, etwa 200 bis 300 m vor der Kreuzschule, auf offener Straße ohne jede Deckung liegen und hörte das Krachen der Luftminen und Sprengbomben und das Einstürzen der Häuser. An ein Weiterkommen zur Kreuzschule war nicht zu denken.
Als der Angriff vorüber war, sah ich überhaupt keine Häuser und Bäume mehr, noch irgendwelche Menschen, konnte aber auch da nicht zur Kreuzschule durchdringen, weil der dicke Rauch mir den Atem verschlug. Ich rannte zurück, wie- derum durch den Blüherpark, wo es auch lichterloh brannte, auf die Johann-Georgen-Allee, wo inzwischen die Tiefflieger mit Maschinengewehren in die dort hockende Menge hineingeschossen hatten. Ein grauenvolles Bild – und dazu das furchtbare Stöhnen der Verwundeten! Der Junge, mit dem ich zuletzt noch einiges aus dem Hause zu bergen versucht hatte, stand vor der brennenden Leiche seiner Mutter.
Als ich endlich zur Kreuzschule kam, war alles menschenleer und wie ausgestorben. Das Gebäude brannte noch.

Gerhart Hauptmann:
Ich weine
Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens. Dieser heitere Morgenstern der Jugend hat bisher der Welt geleuchtet. Und ich habe den Untergang Dresdens unter den Sodom-und-Gomorrha-Höllen der englischen und amerikanischen Flugzeuge persönlich erlebt. Wenn ich das Wort „erlebt“ einfüge, so ist mir das jetzt noch wie ein Wunder. Ich nehme mich nicht wichtig genug, um zu glauben, Saturn habe mir dieses Entsetzen gerade an dieser Stelle in dem fast liebsten Teil meiner Welt ausdrücklich vorbehalten.
Ich stehe am Ausgangstor des Lebens und beneide alle meine hohen Geisteskameraden, denen dieses Erlebnis erspart geblieben ist.
Ich weine. Man stoße sich nicht an dem Wort Weinen. Die größten Helden des Altertums, darunter Perikles und andere, haben sich seiner nicht geschämt.
Von Dresden aus, von seiner köstlich gleichmäßigen Kunstpflege in Musik und Wort, sind herrliche Ströme durch die Welt geflossen, und auch England und Amerika haben durstig davon getrunken. Haben sie das vergessen?

Tänzerin Gret Palucca:
Das darf sich nicht wiederholen
Ich kämpfte mich gegen den immer stärker werdenden Feuersturm bis zur Bürgerwiese durch. Dabei kam ich an einem ziemlich tiefen Trichter vorbei, in dem eine Menge Menschen neben- und übereinander lagen. Das war ein grauenhafter Anblick. Unter den Toten bewegten sich noch Lebende; ich hörte sie vor Schmerzen stöhnen und begriff, daß ihnen nicht zu helfen war, daß der Trichter wohl auch das Grab für diejenigen werden würde, die im Augenblick noch lebten.
So wie viele tausend Menschen suchte ich in den Großen Garten zu gelangen…
Als ich den Großen Garten erreichte, fand ich an Stelle der erhofften Sicherheit ein wahres In-Inferno vor. Viele der alten Bäume brannten, die ebenfalls brennenden Wiesen sahen wie leuchtende Teppiche mit sich schlängelnden dunklen Mustern aus. Diese Muster aber waren tote oder vor Schmerzen sich windende und brüllende Menschen. Tausende suchten dem Inferno zu entkom-men, brachen zusammen, erhoben sich mühsam, versuchten noch ein paar Meter weiterzukommen, und blieben doch wieder hilflos liegen…
Nie in meinem Leben kann ich die Erlebnisse jener Zeit vergessen. Sie sollten immer als Menetekel vor den Augen aller Menschen stehen, damit dieses von barbarischen Menschenhirnen erdachte und von grausamer Menschenhand ausgeführte Verbrechen sich nicht mehr wiederhole.

Wer sind die Schuldigen?

Dokumentarischer Nachweis über das anglo-amerikanische Verbrechen

Am 6. Februar 1945 fand eine Besprechung des stellvertretenden britischen Kriegsministers mit dem Oberkommandierenden der anglo-amerikanischen Luftstreitkräfte Harris statt. Der bekannte englische Physiker P. M. S. Blackett hat in seinem Buch „Atomical Energy“ das Gespräch der beiden Militärs wiedergegeben. Hier die entscheidenden Sätze:

„Der Panzervorstoß der Roten Armee hat eine beunruhigende Situation geschaffen`, so griff Luftmarschall Harris eine Anregung aus Washington auf. ,Die Straßen- und Eisenbahnverbindungen vom Osten nach Mitteldeutschland und der Tschechoslowakei laufen in Dresden zu sammen. Durch seine Zerstörung würde ein neuralgischer Punkt für die Sowjets entstehen. Ihr Vormarsch würde erschwert und verlangsamt werden. Das würde für die Sowjets Schwierigkeiten für noch geraume Zeit bedeuten ,,..“

Genau sechs Tage später sank unter einem Bombenhagel anglo-amerikanischer Luftbanditen der Stadtkern der alten deutschen Kunstmetropole Dresden in Schutt und Asche

*

Wenn heute Washington und Bonn ungeachtet der Tatsachen der Welt einreden wollen, die Sowjetunion habe die Zerstörung Dresdens veranlaßt, so richten sich diese erbärmlichen Lügner nur selbst. So offenkundig sind die Tatsachen, daß selbst einsichtige bürgerliche Blätter Westdeutschlands sich weigern, den Schwindel mitzumachen.

Als „eine armselige Entschuldigung“ bezeichnete die „Passauer Neue Presse“ am 14. Februar 1953 die verlogene amerikanische Behauptung. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb am 22. Februar 1953:

„Die Verlautbarung des amerikanischen Außenministeriums, daß Dresden 1945 auf Anforderung der Sowjets bombardiert wurde, um zu verhindern, daß Truppenverstärkungen durch Dresden geleitet werden, widerspricht den Tatsachen. Zu diesem Zweck hätte man sich auf das Eisenbahnnetz beschränken können.“ 

*

Jedem, der die militärische Situation vom Februar 1945 nur einigermaßen kennt, ist klar, daß es für den Terrorangriff auf Dresden keinerlei militärische Notwendigkeit gab und keinerlei Rechtfertigung geben kann.

Hitlerdeutschland lag zu dieser Zeit bereits geschlagen am Boden. In Dresden konnte man schon den Geschützdonner der herannahenden Sowjetarmee hören. In den am 13. Februar zerstörten Stadtteilen gab es keinerlei militärische Objekte von Bedeutung, aber Zehntausende von Einheimischen und Flüchtlingen verstopften die Stadt.

Die von P. M. S. Blackett wieder gegebene Unterredung zeigt unwiderleglich, wer die Schuldigen an der Zerstörung Dresdens sind und welchen Zielen dieses scheußliche Verbrechen diente:

Es sind die anglo-amerikanischen Kriegstreiber, die den Vormarsch der Sowjetarmee als „beunruhigend“ empfanden,

Es sind die gleichen Kräfte, die sich heute mit den alten Hitlergeneralen verbünden und mit Hilfe der Pariser Kriegspakte einen neuen, ungleich schrecklicheren Weltbrand vom Zaune brechen wollen!

In dem kürzlich erschienenen Buch von Max Seydewitz, „Zerstörung und Wiederaufbau von Dresden“, werden neue Tatsachen genannt, die nicht nur dokumentarisch das anglo-amerikanische Verbrechen an Dresden, sondern auch die Zusammenarbeit der USA- Imperialisten mit den Hitlerfaschisten nachweisen.

Dafür ist besonders die Rolle des amerikanischen Agenten Noble kennzeichnend.

Wer war dieser Noble? 1936 als Vertrauensmann der amerikanischen Ford-Werke und Verbindungsmann zu den IG-Farben nach Deutschland gekommen, kaufte sich Noble in Dresden einen Betrieb, in dem hundert Arbeiter beschäftigt waren. Noble hatte sehr schnell gute Beziehungen zu führenden Faschisten, und unter der Tarnung eines biederen Geschäftsmannes betrieb er in der Folgezeit Spionage. Dieser Agent war es, der nicht nur mit geheimen Funkanlagen den Luftangriff auf Dresden dirigierte, sondern auch solche Ver- brecher wie den „Gauleiter“ Mutschmann rechtzeitig warnte, daß sie unmittelbar vor dem 13. Februar sich in Sicherheit bringen konnten. Da- für, daß Noble den Naziführern für die Zeit nach der Kapitulation Unterstützung zusagte, beauftragte Goebbels seinen sächsischen „Gauleiter“, „die Verbindung zu Noble nicht abreißen zu lassen“, denn der Mann ist nicht mit Gold zu bezahlen“ (!).

Es ist offensichtlich, zu welchen Zwecken die amerikanischen Imperialisten und die Bonner Militaristen ihr Verbrechen an Dresden zu leugnen versuchen: Das ganze soll mit dazu helfen, unser Volk für einen neuen Krieg reifzumachen.

Aber zu genau sind die Schrekkensnächte von Dresden, Berlin, Köln und der vielen anderen Städte noch im Gedächtnis unseres Volkes. Zu genau sind die barbarischen Pläne zur Vorbereitung eines dritten Weltkrieges bekannt!

Ein dritter Weltkrieg wird und kann verhindert werden – wenn wir es nur alle wollen und dafür kämpfen.

H. Sta.

Auch Genossen der DKP gedachten auf dem Heidefriedhof in Dresden am FIR-Obelisk den Opfern von Krieg und Faschismus.

13. Februar in Dresden

– Faschismus und Imperialismus heißt Krieg! –

Um die Zeit des 13. Februars ist Dresden jedes Jahr Anlaufpunkt verschiedenster faschistischer und rechter Organisationen.

Zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 hatten britische und US-amerikanische Luftstreitkräfte die Stadt Dresden bombardiert. Mindestens 25.000 Menschen starben. Dresden war eine wichtige Garnisonsstadt und ein infrastrukturelles Zentrum für die Versorgung der Front im Osten. Auch Deportationen in die Vernichtungslager im Osten waren über die Bahnhöfe der Stadt abgewickelt worden. Die Nazis nutzten die Angriffe für ihre Propaganda, indem sie den Mythos der „unschuldigen Kunststadt“, Geschichten über angebliche Tieffliegerangriffe und völlig überhöhte Zahlen von bis zu 250.000 Todesopfern in die Welt setzten.

Diese Legenden halten sich bis heute in der Stadt. Auch an dem folgenden Wochenende werden rund um den 13. Februar Alte und Neue Nazis nach Dresden kommen, um ihre faschistische und geschichtsrevisionistische Propaganda auf die Straße zu tragen.

Dresden Wi(e)dersetzen! hat einiges an Aktionen geplant. Haltet euch auf deren Kanal am Laufenden. Am 11. Februar daher Naziaufmärsche stoppen! https://t.me/DDNF2020
12 Uhr Hauptbahnhof
12 Uhr Bahnhof Mitte
13 Uhr Sachsenplatz

Die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend Dresden veranstaltet außerdem am morgigen Samstag, am 10.02.2024 um 12 Uhr einen Stadtrundgang zur Gedenkkultur der DDR zum 13. Februar. Treffpunkt ist „die Trümmerfrau“ am Rathaus. Kommt vorbei!

Bei all diesem Aktionismus dürfen wir aber nicht vergessen, von wem die Rechtsentwicklung in diesem Land ausgeht. Es sind die bürgerlichen Parteien in den Parlamenten, die reaktionäre und volksfeindliche Gesetze erlassen und so den Weg zum Faschismus ebnen. Diese Parteien vertreten die Interessen der großen Banken und Konzerne…