Am 22. April von Dresden mit dem Bus zum Elbe Tag nach Torgau

Am 22. April von Dresden mit dem Bus zum Elbe Tag nach Torgau

Am Samstag, den 22. April 2023 findet der Tag der Begegnung (Elbe Tag) in Torgau statt. Von Dresden wird ein Bus nach Torgau und natürlich auch zurück fahren. Start ist 10.00 Uhr Pirnaischer Platz in Dresden Bushaltestelle gegenüber Lidl. Der Kostenbeitrag wird zwischen 30 und 40€ betragen, je nach Auslastung.

Wer mitfahren möchte, wendet sich an folgende E-Mail: koch-kamenz@t-online.de

Wisst Ihr eigentlich was Krieg ist?

Krieg! Krieg tönt es. Waffen und nochmals und immer mehr Waffen. Der Konflikt ist nur auf dem Schlachtfeld zu entscheiden. Das aus deutschem Munde, von Journalisten, Politikern, ja sogar kirchlichen Vertretern in den allmorgendlichen und unvermeidlichen kirchlichen spirituellen „Tankstellen“.

Deren Meinung ist die Offizielle und steht nur darum unter Strafe nicht.

Ob all diese kriegstrunkenen Einpeitscher, Journalisten und Prediger von ihren Parlamentskanzeln herab, eigentlich wissen von was sie da reden? Die meisten von uns gehören einer Generation an denen Kriegserfahrungen erspart blieben. Das haben wir der Existenz der Sowjetunion und den Warschauer Vertragsstaaten zu verdanken und zwar nur ihnen. Weil die Parteibonzen, Staatsfunktionäre sowie deren Presseorgane von derartigen Kriegstraumata ebenso verschont blieben, wissen sie nicht von was sie da reden. Sie wissen nicht wie es ist wenn ein Geschoss oder ein Schrapnell einen menschlichen Körper trifft. Welchen Schaden es anrichtet.

Keiner von Denen dürfte jemals die Bücher wie unter Anderem „Krieg“ von Ludwig Renn, „Der eiserne Strom“ von A. Serafimowitsch, Enrique Lister oder schon gar nicht „Stalingrad“ von Theodor Plievier je gelesen haben.

Der 2. Weltkrieg. Ein Krieg den die Menschheit zuvor von seiner Intensität an Zerstörung und Verlusten an menschlichen Leben bisher nicht erlebte. Sage und Schreibe vier Fünftel der gesamten Menschheit waren betroffen. 110 Millionen Menschen sind in die Streitkräfte einberufen wurden. Die Verluste an Zivilbevölkerung betrug die Hälfte der Gesamtverluste menschlichen Lebens. Während des Ersten Weltkrieg waren es 5%. Die Bestimmung der exakten Zahlen an Toten und Verwundeten Zivilisten war schwierig, da in einigen Ländern eine Registrierung auf Grund von Kriegseinwirkung nicht mehr stattfand.

Das zum Einen und zum Anderen waren die deutschen Faschisten bestrebt ihre Untaten auf jede nur erdenkliche Weise zu verschleiern und nach dem Krieg rechneten ihre Apologeten die Opferzahlen absichtlich herunter. Somit ergeben sich Differenzen in der Einschätzung der Opferzahlen. Für uns Dresdner konnten wir das bezüglich der Opferangaben der Bombennacht am 13. Februar 1945 sehen. Etwa die Hälfte an Verlusten menschlichen Lebens entfiel auf die Sowjetunion. 27 Millionen Menschenleben allein in der UdSSR bei 60 Millionen Kriegsopfern. Zivilpersonen machten einen beträchtlichen Teil aus.

Sie starben bei Bombenangriffen und Beschuss ziviler Einrichtungen und Wohngebieten in Städten und Dörfern. Ebenso deutschen Repressivmaßnahmen, Sklavenarbeit, Folter, willkürliche Erschießungen, Krankheit oder grausame medizinische Versuche. Besonders abscheulich, das Massaker von Babi Yar 29./30. September 1941 an 33 771 Juden durch deutsche und ukrainische SS-Verbände. Viele zur Sklavenarbeit verschleppte Europäer waren den ihnen übertragenen Arbeiten rein körperlich nicht gewachsen. Bewusst organisierte mangelhafte Ernährung führte zum Tode durch Hunger, Entkräftung oder Krankheit. Ein Großteil hiervon, wieder Sowjetbürger, fielen einer gezielten Vernichtungspolitik „durch Arbeit“ zum Opfer. Von den 18 Millionen KZ Häftlingen überlebten 11 Millionen nicht. Die Meisten starben in den Gaskammern, an Folter, Schlägen oder schufteten sich zu Tode.

Hier kann man von Genozid sprechen. Ein Genozid durch Deutschland an anderen Völkern. In den Ländern Polen mit 6 Millionen Opfern oder Jugoslawien mit 1,7 Millionen, ergaben sich schlimme demografische Auswirkungen. Die Verluste anderer europäischer Staaten wie Frankreich mit 600 000, Großbritannien mit 370 000 oder dem faschistischen Italien 500 000 erscheinen zwar nicht so hoch hatten jedoch ebenso negative Auswirkungen auf deren Nachkriegsentwicklung. Gefallene und verwundete Militärangehörige in Asien summieren sich in China auf 5 Millionen und Japan auf 2,5 Millionen. Während des Krieges hatte Japan außerdem noch über 350 000 Opfer unter der Zivilbevölkerung, wovon der größte Teil den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki geschuldet war, zu beklagen. Die Verluste der USA beziffern sich mit 300 000 Gefallene, die Australiens und Neuseelands mit 40 000 und die Afrikas mit 10 000.
Deutschland hatte insgesamt 13 Millionen an Gefallen, Verwundeten, Vermissten und Kriegsgefangenen zu verkraften.

Dem faschistischen Rassenwahn fielen 6 Millionen Juden zum Opfer. Außerdem haben Sie etwa an die 88 000 Kranke und geistig Behinderte vergast. Gemäß ihrer „Herrenmenschen“ Anmaßung richtete sich ihr besonderer Hass auf slawische Völker und hiervon auf Russen, sowie anderer Minderheiten.

Mit dem Verlust eines großen Teils zum Militärdienst Einberufener brachen ganze Jahrgänge für die Reproduktion weg. Für den Wiederaufbau fehlten gut ausbildete Fachkräfte. Anhand der Berechnungen der durchschnittlichen Geburts- und Sterbeziffern von 1938 wurden in Europa, nur auf Grund des 2. Weltkrieges, bis 1945 12 Millionen Menschen weniger geboren.

Die Kriegsvorbereitungen und der Krieg selbst machten einen umfassenden Umbau der Wirtschaft erforderlich. Wir sprechen von Kriegswirtschaft. Immer weniger Waren des täglichen Bedarfs, Lebensmittel, Medikamente, Textilien und vieles Mehr verschwanden aus dem Handel und wurden schließlich rationiert. Sogar Scheuerlappen gab’s auf Karte. Heute nehmen wir schon langsam aber sicher wieder solche Auswirkungen wahr. Langsam und stetig leeren sich Warenregale in den Supermärkten. Immer spärlichere Nachlieferungen. Manche Produkte sind schon seit Monaten nicht mehr erhältlich und vom Absinken der Qualität gar nicht erst zu sprechen. Am schlimmsten nicht lieferbare Medikamente.

Doch zurück zum 2. Weltkrieg. Das Bildungsniveau sank rapide. Frauen mussten die zum Kriegseinsatz gezogenen Männer in den Rüstungsbetrieben ersetzen. Dazu noch der Stress das zum Leben Nötigste zu beschaffen. Was nützten schließlich Lebensmittelkarten wenn man hierauf auch nichts mehr bekam. Das alles ließ die Geburtsrate sowie die Lebenserwartung sinken. Hingegen nahm die Säuglings- und Müttersterblichkeit zu. Das sind ebenso demografische Auswirkungen. Wir sprechen von indirekten Auswirkungen die sich aber erst recht negativ auf die volkswirtschaftliche Nachkriegsentwicklung auswirkten.

Die Hauptlast trug die Sowjetunion. Fast den gesamten Krieg hindurch war sie auf sich allein gestellt. Dagegen fielen die Verluste auf deutscher Seite verhältnismäßig geringer aus. Das lag an der humaneren Kriegsführung der Streitkräfte der Roten Armee. Die Rote Armee bombardierte keine Wohngebiete. Brandbomben setzten sie nicht ein. Erinnert sei an die umfangreichen Lebensmittellieferungen der UdSSR an die deutsche Bevölkerung nach deren Befreiung. Das, obwohl sie selber nicht genug hatten. Das obwohl sich Deutschland schlimmster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig machte.

Trotz der Hauptlast und des letztendlichen Sieges über das Deutsche Reich durch die Rote Armee waren die USA eindeutig die Kriegsgewinner. Sie hatten, was sie besonders gut können, Andere für sich bluten lassen.

Ich schreibe diesen Beitrag und es ist mir dabei mehr als bewusst, eine Zahl ist schnell geschrieben, doch sie verkörpert eben das millionenfache Leiden und Sterben von Menschen.

Zurück zu den heutigen Kriegstreibern. Es geht denen um nichts anderes als eine Veränderung der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges und darum erscheint es wichtig immer wieder und wieder und wieder eben genau hierauf hinzuweisen.

Darum haltet ein! Wehret den Anfängen! Auf die Straße!

Rainer Hesse
DKP Sachsen
Volkskorrespondent

Literaturhinweis:
Autorenkollektiv (Ustinow, Ogarkow, Shilin u.a.), (1975) Geschichte des Zweiten Weltkrieges 1939 – 1945. In zwölf Bänden, Berlin: Militärverlag der DDR

Die DKP Dresden im Gespräch mit den Leuten

Vergangenen Freitag waren die Genossen der DKP Dresden wieder mit einem Infostand am Markt auf dem Jacob-Winter-Platz vertreten.
Neben der Verteilung unserer Wochenzeitung „Unsere Zeit“ wurden Gespräche mit Anwohnern geführt.
Die Menschen in diesem Stadtteil haben ganz konkrete Sorgen und Ängste. Daher war es gut, dass unsere Partei manchmal auch einfach nur zuhört.
Der Krieg in der Ukraine war dabei allerdings nicht das alles bestimmende Thema. Stattdessen äußerten viele ihren Unmut über die steigenden Preise von Lebensmitteln sowie die Erhöhung der Mieten.
Die DKP Dresden wird auch weiterhin in Prohlis Infostände durchführen, um mit den Bürgern in Kontakt zu kommen.

Auf nach Torgau zum Tag der Begegnung!

Am 22. April 2023 wird in Torgau anlässlich des „Tages der Begegnung“ eine Friedensdemonstration stattfinden. Der „Tag der Begegnung“ erinnert an das Zusammentreffen der Soldaten der Roten Armee und der US – Armee am 25.April 1945 an der Elbe und Ihren historischen Handschlag, der zum Symbol der Befreiung vom Faschismus und Krieg wurde.
Angesichts der Verbrechen des deutschen Faschismus schworen sie, alles zu tun, um künftige Kriege zu verhindern.

Angesichts des Krieges in der Ukraine, der dort existierenden faschistischen Bataillone und der massiven Hochrüstung der Bundeswehr und der NATO sehen wir immer deutlicher die volksfeindliche Politik unserer Bundesregierung. 100 Milliarden Euro Sondervermögen für die Bundeswehr wurden einfach so abgenickt. Wenn aber richtige Forderungen nach mehr Geld unser Bildungs- und Gesundheitswesen aufkommen, stellen sich „unsere“ Politiker quer. Die aktuellen Krisen und die enorme Inflation führen zu einer Verarmungswelle der Bevölkerung. Die Politiker behaupten Russland sei Schuld an dieser Misere, weil durch den Krieg in der Ukraine die Preise steigen. Doch sie lügen! Die Gewinne der großen Konzerne übertreffen die der Vorjahre bei Weitem. Der Krieg in der Ukraine ist nur bedingt ein Grund für die Teuerungen weiter Teile unseres Lebens. Hauptursache ist die Krisenhaftigkeit des kapitalistischen System. Sorgen wir am 22. April für eine starke Friedensdemonstration und geigen unseren Volksvertretern unsere Meinung. Verbinden wir die Soziale Frage mit der Friedensfrage!

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Der Auftakt der Friedensdemonstration am 22. April ist um 12:00 Uhr auf der Ostseite der Elbe am Fahnenmonument.

Jahrestag der Evakuierung des KZ-Außenlagers Kamenz Herrental
(1952-1990 Tal der Widerstandskämpfer)

Bild: In der stillgelegten Tuchfabrik der Gebr. Noßke & Co. richtete die SS vom Oktober/November1944 bis 10. März 1945 ein Außenlager des KZ Gross-Rosen ein.
In diesem Fabrikgebäude waren ca. 1000 Häftlinge aus 21 Nationen Europas interniert. Sie wurden aus den Konzentrationslagern in Ausch­witz, Gross-Rosen, Flossenbürg und Kolmar hierher gebracht, um in der „Elster-GmbH“, einem verlagerten Betrieb der Daimler-Benz-AG, Fronarbeit für die faschistische Luftkriegsrüstung zu verrichten.

Am 10. März jährt sich der Tag, an dem 1945 die Häftlinge des KZ-Außenlagers im Kamenzer Herrental mittels der Reichsbahn über das KZ Mauthausen in das KZ Dachau evakuiert wurden. Der Transport erreicht am 16. März das KZ Dachau. Für die Häftlinge war ihre Odyssee aber noch nicht beendet. Bei den Evakuierungsmärschen des Lagers Dachau in die Alpen fanden weitere der in Kamenz inhaftiert gewesenen Häftlinge den Tod, bevor das KZ Dachau durch US-amerikanische Truppen am 30. April 1945 befreit wurde.
Vom Oktober 1944 ab befand sich im Herrental ein, von der SS eingerichtetes, Außenlager des KZ-Groß Rosen (Niederschlesien). Die Enzyklopädie Der Ort des Terrors (Verlag C.H.Beck, München) verzeichnet ab Kriegsbeginn insgesamt 23 KZ-Hauptlager mit insgesamt 1.154 Außenlagern. Eines dieser Außenlager war in Kamenz.
Es wurde in einer stillgelegten Tuchfabrik eingerichtet, mit Stacheldraht und vergitterten
Fenstern versehen. In den Fabriksälen wurden bis zu 1.000 Häftlinge aus 21 europäischen
Nationen als Arbeitskräfte gefangen gehalten. Fast ein Drittel waren sehr junge Häftlinge der Jahrgänge 1921-1925, d. h. sie waren damals gerade 19-25 Jahre alt. 50 % aller Häftlinge waren nicht älter als 30 Jahre, typisch für Außenlager, die bei Rüstungsbetrieben geschaffen wurden.
Mit dem Näherrücken der Fronten im Westen und im Osten an die Reichsgrenzen im Herbst 1944, verlagerte die Daimler-Benz AG ihre Produktionsstätten aus Colmar (Elsaß) und Reichshof (Generalgouvernement) nach Penig und Kamenz in Ostsachsen unter der Tarnbezeichnung „Elster-GmbH“. Ihre Arbeitsstätte befand sich in der ca. 4,5 Km entfernten ehemaligen Glashütte.
Die hohe Zahl von fast 200 Todesopfern in den 130 Tagen des Bestehens des Außenlagers war sowohl der Brutalität des Wachpersonals als auch der allgemeinen Erschöpfung infolge völlig unzureichender Ernährung und Krankheiten wie Ruhr geschuldet. Zur Verbrennung der vor Schwäche umgekommenen, erschlagenen oder durch Giftinjektionen ermordeten Häftlinge war die Kesselanlage der Tuchfabrik instandgesetzt worden. So menschenverachtend, wie mit den Lebenden umgegangen wurde, so war es auch nach dem Tod der Häftlinge. Ihre Asche wurde in die Abfallgrube geworfen. Diesen Ort bedecken heute die Granitstufen der Treppe der ehemaligen Tuchfabrik.
Die genaue Zahl der Todesopfer lässt sich nicht mehr ermitteln, da nur 57 Totenscheine
vorgefunden wurden. Die Registrierung der Toten in den Konzentrationslagern unterlag ab Mitte 1944 grundsätzlichen Einschränkungen. Es war durch die SS-Führung untersagt
worden, Totenscheine für die Häftlinge aus den sogenannten Ostländern sowie für Juden und Roma auszustellen.
Die in der Gedenkstätte auf Edelstahltafeln aufgeführten 182 Namen wurden durch den
Vergleich von vorhandenen Transportlisten ermittelt. Mit ihrer Nennung soll den Todesopfern ihre menschliche Würde zurückgegeben werden – denn keinem der Angehörigen der Opfer wird es je möglich sein, Blumen an ihrem Grab niederzulegen.
Lenken Sie doch einmal bewusst ihre Schritte ins Herrental/Tal der Widerstandskämpfer.
Folgen sie an diesem historisch authentischen Ort gedanklich Egon Bahr, dem Architekten der neuen Ostpolitik des damaligen SPD-Bundeskanzlers Willy Brandt, der 2013 einmal in Richtung der jungen Generation warnte: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Denken Sie bitte noch weiter, gerade weil es nicht einfach ist. Es geht um unser aller Leben!

Andreas Koch
Vorsitzender des Fördervereins KZ-Außenlager Kamenz Herrental e. V.

 

Spenden an folgende Bankverbindung:

Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental e.V.

Volksbank Dresden-Bautzen eG

IBAN: DE65 8509 0000 5629 3410 07

BIC: GENODEF1DRS

Abriss des Kriegsgefangenenlager Elsterhorst verhindern!

Abriss eines europäischen Erinnerungsortes verhindern!
Außergewöhnlicher europäischer Erinnerungsort in der Lausitz vor dem Ende: NEIN zum geplanten Abriss! Für den Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort.

– Eine Initiative von REVE e.V. http://www.europaverbinden.de

Auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule in Nardt bei Hoyerswerda (Niederlausitz, Sachsen) befand sich das Lager Elsterhorst, welches u.a. zwischen 1940 und 1945 als französisches Kriegsgefangenenlager Oflag IV D diente. Als einziges Lagergebäude ist die Lazarettbaracke mit einer Dauerausstellung erhalten. Hier wird neben den französischen auch an polnische und sowjetische Kriegsgefangene sowie an die nach 1945 vertriebenen und in Elsterhorst einquartierten Deutschen erinnert. Im Hinblick auf ein friedliches Europa kann insbesondere der zwischen 1940 und 1944 nach Paris zweitgrößten französischen Universität, der Université d’Hoyerswerda, und eines unglaublich reichhaltigen, jedoch kaum bekannten kulturellen Lagerlebens gedacht werden, mit dem sich die Gefangenen ihrem hoffnungslosen Schicksal entgegenstemmten.

Dieser Ort wird von Schüler:innen-, Studierenden- und Tagungsgruppen regelmäßig genutzt, um Geschichte lebendig werden zu lassen. Ausschlaggebend für den Lernerfolg der Teilnehmenden ist die Authentizität des Ortes. Mittlerweile sind an der TU Dresden Staatsexamensarbeiten zum Oflag IV D entstanden und eine Dissertation ist in Arbeit. Weiterhin besuchten 50 Teilnehmende aus Deutschland und Frankreich im Rahmen des Kongresses “Genial regional. Europadidaktik im Französischunterricht”, welcher im November 2019 in Bautzen von unserer 1954 in Freiburg (Breisgau) gegründeten deutsch-französischen Vereinigung REVE e.V. organisiert wurde, den historischen Ort des ehemaligen französischen Kriegsgefangenenlagers Oflag IV D bei Hoyerswerda. Dabei wurde insbesondere das enorme didaktische Potenzial des einzigen erhaltenen Lagergebäudes auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule Nardt diskutiert.

Diese Aktivitäten werden durch das Stadtmuseum Hoyerswerda, welches die Baracke in langjähriger, mühevoller Arbeit als Ausstellungsort weiterentwickelte, sowie durch die Landesfeuerwehrschule in Nardt unterstützt.

Leider existieren inzwischen Pläne seitens des sächsischen Innenministeriums, das letzte erhaltene Lagergebäude abzureißen. Grund hierfür ist die geplante Erweiterung der Landesfeuerwehrschule. Dies ist sehr bedauerlich, denn damit geht bedeutendes historisch-didaktisches Potenzial eines außergewöhnlichen, noch wenig bekannten Ortes in Ostsachsen verloren, welches im Hinblick auf seine europäische Symbolik dann nicht mehr genutzt werden kann.

Ein von uns an den damaligen sächsischen Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller gerichtetes Schreiben hat bislang zu keinem nennenswerten Ergebnis geführt. Aus diesem Grund starten wir nun diese Petition und erhoffen uns davon, den neuen sächsischen Innenminister Armin Schuster vom Erhalt dieses europäischen Erinnerungsortes sowie dessen Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort überzeugen zu können.

Hier geht es zur Petition auf change.org: https://www.change.org/p/abriss-eines-europ%C3%A4ischen-erinnerungsorts-verhindern?fbclid=IwAR38Rhj1C5yCtSo5fhD6EAEr9QfezkxmPs3KrrLL4-sGtIpl4cldixs9zWA

Allen Frauen einen herzlichen Glückwunsch zum internationalen Frauentag!

Vor 113 Jahren wurde dieser Tag in der ungerechten bürgerlichen Welt zum Symbol des revolutionären Kampfes der Frauen für ihre Rechte. Sie kämpften für Gleichberechtigung, für gleichen Lohn, für das Wahlrecht und gegen Diskriminierung.

Der Internationale Frauentag wurde vor allem in den sozialistischen Ländern als Nationalfeiertag begangen. Die chinesischen Kommunisten feiern den Tag seit 1922, die Spanischen seit 1936, seit 1975 wird dieser Tag auch im Rahmen der UNO begangen. Es war die UdSSR, die in ihrer Haltung gegenüber den Frauenrechten zum Vorbild für die gesamte Menschheit wurde.

Auch in der DDR waren Frauenrechte fundamental verwirklicht. Bereits in den 60er Jahren ermöglichte die Sozial- und Wirtschaftspolitik der SED es den Frauen Beruf und Familie zu vereinbaren. So wurden kostenfreie Kitaplätze und Ganztagsbetreuung in Kindergärten und Schulen geschaffen. Der Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Schwangerschaft wurde ermöglicht. Und Frauen konnten sich im Rahmen einer regelrechten Qualifizierungsoffensive weiterbilden, auch in technischen Berufen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit war gesetzlich geregelt.

Nach mehr als 30 Jahren nach der Konterrevolution und dem Ende der DDR hat sich das leider geändert. Frauen bekommen in diesem Land im Schnitt rund ein Fünftel weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen der gleichen Branche. Frauen sind die Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen, Köchinnen und Reinigungskräfte. Und was die Frauen nach Feierabend leisten, wird als selbstverständlich angesehen. Es sind Frauen, die sich vorwiegend um Kindererziehung und Arbeit im Haushalt kümmern und unsere Gesellschaft am Laufen halten. Da ändern auch Frauen in Führungspositionen nichts an der Stellung der Frau im Kapitalismus.

Die Geschichte hat uns gezeigt, dass uns nichts geschenkt wird. Kämpfen wir gemeinsam für eine Welt, in der Familie und Beruf kein Widerspruch sind und wir alle nach Feierabend Zeit für die schönen Dinge im Leben haben.

In diesem Sinne: Heraus zum 8. März und herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag!

DKP Chemnitz für Frieden statt NATO!

GenossInnen der DKP Chemnitz haben auf dem Chemnitzer Friedenstag Flagge gezeigt.
Die Stadt Chemnitz hat den Tag anlässlich des Gedenkens an den 78. Jahrestag der Bombardierung und Zerstörung der Stadt veranstaltet.

Frieden in der Ukraine und mit Russland!
Frieden statt NATO!

Heraus zum 8.März!
Für Frauenrechte kämpfen – Solidarität mit den Streikenden!

„Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen“
(Clara Zetkin)

Am 8. März finden an einigen Orten in Sachsen Streiks des Öffentlichen Dienstes und der kommunalen Kindertageseinrichtungen statt.
Unterstützt die Streikenden! Auch Genossinnen und Genossen der DKP werden sich an den Streikkundgebungen beteiligen.

Hier findet ihr eine Übersicht der Streiks: https://swos.verdi.de/streik

Außerdem findet in Dresden eine Frauentags-Demo statt. Seit vielen Jahren gib es weiltweite Demonstrationen und Streiks zum Internationalen Frauentag. Wir rufen dich, deine Kolleginnen und Kollegen deshalb am 8. März auf, der Frauentags-Demo anzuschließen: https://www.facebook.com/events/511225371174320/

Der Frauentag ist ein Kampftag!

Wolfgang Borchert: Sagt NEIN!

Frauen und Männer an den Maschinen in Werkstätten. Wenn sie euch befehlen, Rüstungsgüter zu produzieren, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Menschen, wo immer ihr eure Arbeitskraft verkauft, wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt Waffen produzieren, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Kapitalistinnen und Kapitalisten, wenn sie euch befehlen, ihr sollt statt Lebensmitteln, Waffen samt Zubehör verkaufen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Forscherin Forscher in allen Instituten dieser Welt. Wenn sie Euch morgen befehlen, ihr sollt noch brutalere Mordwaffen, um Leben zu zerstören, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

DichterinnenDichter, MeinungsmacherinnenMeinungsmacher, wenn Sie euch zwingen, statt Frieden den Krieg zu begründen, wenn die euch befehlen, Hass und Totschlagtexte zu verkünden, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr, die ihr die Kranken gesund macht, verweigert es, Menschen kriegsdiensttauglich zu schreiben:

Sagt NEIN!

VerkünderinnenVerkünder aller Religionen. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt den Mord segnen und den Krieg heiligsprechen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr, die ihr für Logistik verantwortlich seid. Wenn sie euch befehlen, ihr sollt keine Lebensmittel mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Pilotinnen und Piloten auf dem Flugfeld. Wenn sie euch befehlen, ihr sollt Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Politikerinnen und Politiker beschließt keinen Krieg und Gelder oder Kredite für Mordwaffen, mit denen Soldatinnen und Soldaten zu Mördern werden: Seid für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, zu allem anderen:

Sagt NEIN!

Ihr Frauen und Männer, die in den Gerichten Recht sprechen. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Arbeitende bei der Bahn. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Truppentransport, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr Menschen auf dem Dorf und in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und euch den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine und Moskau, du, Mutter in Frisko und London, du am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Mörder für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn WIR alle nicht NEIN sagen, dann:

In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und muschelüberwest, den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben – die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen – eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen, gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig unaufhaltsam – der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken – in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln – in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden, und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer, und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln – zerbröckeln – zerbröckeln – dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend – und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch – all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute Nacht wenn – wenn ihr nicht NEIN sagt.

Dieses Gedicht, verdrängt und vergessen wie sein Dichter Wolfgang Borchert, habe ich ein wenig im ersten Teil der heutigen Wirklichkeit angepasst. Im Dschungel der vergifteten Medien und Meinungsküche soll es mahnen: Dort, wo Krieg ist, wird kein Mensch überleben. Egal, ob er rotschwarzgrünodergelb ist.