Bauernproteste in Frankreich

Foto: Rainer Hesse
France, Aguessac, Department Aveyron (12). Aus Protest gegen die französische und europäische Agrarpolitik verkehrte Ortseingangs- und -ausgangsschilder. Der französische Bauernprotest hat nie aufgehört.

Mit Protestfeuern, Kundgebungen und Autobahnblockaden kämpfen Frankreichs Bauern gegen das Freihandelsabkommen Mercosur. Zu den Protesten rufen unter anderem der Bauernverband Fédération Nationale des Syndicats d’Exploitants Agricoles (FNSEA) und dessen Jugendorganisation Jeunes Agriculteurs auf. Mercosur war vor fast zwanzig Jahren von der EU mit Argentinien, Bolivien, Paraguay und Uruguay ausgehandelt worden. Die Bauern befürchten, das Abkommen gehe „einseitig zu Lasten unserer Landwirtschaft“.

Die Proteste der französischen Bauern finden kein Ende. Sie dauern bereits schon seit einem Jahr an. Mal intensiver mal etwas ruhiger. Nicht nur Frankreich. Proteste wohin man schaut. Die Gründe sind von Nation zu Nation verschieden. Es läuft aber stets aufs Gleiche hinaus. Bäuerliche Existenzen, vor allem kleinerer und mittlerer familiengeführten landwirtschaftlichen Betriebe, sind bedroht. Weniger bäuerliche Betriebe heißt nichts anders als weniger Lebensmittel am Markt. 

In England nehmen exorbitant hohe Steuern den Bauern die Luft zum atmen. Deutschland; Steuern über Steuern, auf den Agrardiesel und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge. Holland; Schadstoffausstoß, Reduzierung der Emissionen von Stickoxiden und Ammoniak. Polen, Bulgarien und andere; Proteste gegen die EU-Umweltpolitik und Billigimporte aus der Ukraine.In Frankreich und Spanien geht es gegen das Freihandelsabkommen mit Südamerika. Hier haben die Bauern wegen der hohen EU-Auflagen einen wirtschaftlichen Nachteil der ans Eingemachte geht.Regierungen können doch nicht an der Lebensgrundlage der Bevölkerung Hand anlegen?

Was ist der Hintergrund? Meines Erachtens geht es hier um nichts anderes als um eine künstliche Reduzierung des Angebots von Lebensmitteln auf Kosten der Erzeuger und zum Nachteil der Bevölkerung, weil bei gleicher Nachfrage und verringertem Angebot es sich vortrefflich spekulieren lässt. Hinzu kommt noch, die Familie Schwarz (Kaufland und Lidl) und die Albrecht Erben (ALDI) kaufen landwirtschaftliche Nutzflächen. Bill Gates tut dergleichen in Afrika und ist nebenbei bemerkt derjenige der die meisten Ackerflächen in den USA sein Eigen nennen kann.

Jedenfalls sind die Landkäufer der Familien Schwarz und Albrecht derart massiv, dass Landwirte über massive Preissteigerung für landwirtschaftliche Nutzfläche klagen. Das betrifft nicht nur den Kauf allein sondern ebenso die Pacht. Um wieviel Fläche es sich handelt, da hält man sich bedeckt. Auf den Seiten der entsprechenden Familien erhält man dazu lediglich den Hinweis, man wolle sich für den Klima- und Umweltschutz engagieren.

Ihre Kriege belasten die Umwelt. Der Wahnsinn des Lithium Abbaus in Größenordnung, das zerstört unsere Umwelt, die umliegende Landwirtschaft eingeschlossen.

Wenn es um Renaturalisierung geht, da haben die fetten Geldsäcke, vereint in Fonds und Vermögensverwaltungsgesellschaften und Stiftungen, etc. genug zu tun. Sie können erstmal ihre Investruinen wegräumen. Solche Ruinen sieht man überall in der Welt zu Hauf. Schaufel und Besen könnten wir beisteuern. Schaut Euch die gigantischen Yachten der Walton – Familie an von denen alljährlich eine im Hafen von Vilanova i la Geltrú anlegt. 

Unsere Solidarität gilt den Bauern! Wir unterstützen sie – egal in welchem Land. Wir stehen solidarisch an der Seite der Bauern!

Ohne Bauern keine Lebensmittel!  

Rainer Hesse

Volkskorrespondent

Nachfolgend verlinken wir einen Artikel aus der „Unsere Zeit“, der sich mit dem Landgrabbing – also der Aneignung von Land durch internationale Monopole – beschäftigt: https://www.unsere-zeit.de/landgrabbing-in-ostdeutschland-51648/

Außerdem veröffentlichen wir die „Sonderbeilage für das werktätige Landvolk Den Werktätigen Bauern muss geholfen werden“ vom 14. April 1928 aus der Zeitung „Arbeiterstimme“ der KPD Ostsachsen: