Jahrestag der Evakuierung des KZ-Außenlagers Kamenz Herrental
(1952-1990 Tal der Widerstandskämpfer)

Bild: In der stillgelegten Tuchfabrik der Gebr. Noßke & Co. richtete die SS vom Oktober/November1944 bis 10. März 1945 ein Außenlager des KZ Gross-Rosen ein.
In diesem Fabrikgebäude waren ca. 1000 Häftlinge aus 21 Nationen Europas interniert. Sie wurden aus den Konzentrationslagern in Ausch­witz, Gross-Rosen, Flossenbürg und Kolmar hierher gebracht, um in der „Elster-GmbH“, einem verlagerten Betrieb der Daimler-Benz-AG, Fronarbeit für die faschistische Luftkriegsrüstung zu verrichten.

Am 10. März jährt sich der Tag, an dem 1945 die Häftlinge des KZ-Außenlagers im Kamenzer Herrental mittels der Reichsbahn über das KZ Mauthausen in das KZ Dachau evakuiert wurden. Der Transport erreicht am 16. März das KZ Dachau. Für die Häftlinge war ihre Odyssee aber noch nicht beendet. Bei den Evakuierungsmärschen des Lagers Dachau in die Alpen fanden weitere der in Kamenz inhaftiert gewesenen Häftlinge den Tod, bevor das KZ Dachau durch US-amerikanische Truppen am 30. April 1945 befreit wurde.
Vom Oktober 1944 ab befand sich im Herrental ein, von der SS eingerichtetes, Außenlager des KZ-Groß Rosen (Niederschlesien). Die Enzyklopädie Der Ort des Terrors (Verlag C.H.Beck, München) verzeichnet ab Kriegsbeginn insgesamt 23 KZ-Hauptlager mit insgesamt 1.154 Außenlagern. Eines dieser Außenlager war in Kamenz.
Es wurde in einer stillgelegten Tuchfabrik eingerichtet, mit Stacheldraht und vergitterten
Fenstern versehen. In den Fabriksälen wurden bis zu 1.000 Häftlinge aus 21 europäischen
Nationen als Arbeitskräfte gefangen gehalten. Fast ein Drittel waren sehr junge Häftlinge der Jahrgänge 1921-1925, d. h. sie waren damals gerade 19-25 Jahre alt. 50 % aller Häftlinge waren nicht älter als 30 Jahre, typisch für Außenlager, die bei Rüstungsbetrieben geschaffen wurden.
Mit dem Näherrücken der Fronten im Westen und im Osten an die Reichsgrenzen im Herbst 1944, verlagerte die Daimler-Benz AG ihre Produktionsstätten aus Colmar (Elsaß) und Reichshof (Generalgouvernement) nach Penig und Kamenz in Ostsachsen unter der Tarnbezeichnung „Elster-GmbH“. Ihre Arbeitsstätte befand sich in der ca. 4,5 Km entfernten ehemaligen Glashütte.
Die hohe Zahl von fast 200 Todesopfern in den 130 Tagen des Bestehens des Außenlagers war sowohl der Brutalität des Wachpersonals als auch der allgemeinen Erschöpfung infolge völlig unzureichender Ernährung und Krankheiten wie Ruhr geschuldet. Zur Verbrennung der vor Schwäche umgekommenen, erschlagenen oder durch Giftinjektionen ermordeten Häftlinge war die Kesselanlage der Tuchfabrik instandgesetzt worden. So menschenverachtend, wie mit den Lebenden umgegangen wurde, so war es auch nach dem Tod der Häftlinge. Ihre Asche wurde in die Abfallgrube geworfen. Diesen Ort bedecken heute die Granitstufen der Treppe der ehemaligen Tuchfabrik.
Die genaue Zahl der Todesopfer lässt sich nicht mehr ermitteln, da nur 57 Totenscheine
vorgefunden wurden. Die Registrierung der Toten in den Konzentrationslagern unterlag ab Mitte 1944 grundsätzlichen Einschränkungen. Es war durch die SS-Führung untersagt
worden, Totenscheine für die Häftlinge aus den sogenannten Ostländern sowie für Juden und Roma auszustellen.
Die in der Gedenkstätte auf Edelstahltafeln aufgeführten 182 Namen wurden durch den
Vergleich von vorhandenen Transportlisten ermittelt. Mit ihrer Nennung soll den Todesopfern ihre menschliche Würde zurückgegeben werden – denn keinem der Angehörigen der Opfer wird es je möglich sein, Blumen an ihrem Grab niederzulegen.
Lenken Sie doch einmal bewusst ihre Schritte ins Herrental/Tal der Widerstandskämpfer.
Folgen sie an diesem historisch authentischen Ort gedanklich Egon Bahr, dem Architekten der neuen Ostpolitik des damaligen SPD-Bundeskanzlers Willy Brandt, der 2013 einmal in Richtung der jungen Generation warnte: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
Denken Sie bitte noch weiter, gerade weil es nicht einfach ist. Es geht um unser aller Leben!

Andreas Koch
Vorsitzender des Fördervereins KZ-Außenlager Kamenz Herrental e. V.

 

Spenden an folgende Bankverbindung:

Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental e.V.

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Abriss des Kriegsgefangenenlager Elsterhorst verhindern!

Abriss eines europäischen Erinnerungsortes verhindern!
Außergewöhnlicher europäischer Erinnerungsort in der Lausitz vor dem Ende: NEIN zum geplanten Abriss! Für den Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort.

– Eine Initiative von REVE e.V. http://www.europaverbinden.de

Auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule in Nardt bei Hoyerswerda (Niederlausitz, Sachsen) befand sich das Lager Elsterhorst, welches u.a. zwischen 1940 und 1945 als französisches Kriegsgefangenenlager Oflag IV D diente. Als einziges Lagergebäude ist die Lazarettbaracke mit einer Dauerausstellung erhalten. Hier wird neben den französischen auch an polnische und sowjetische Kriegsgefangene sowie an die nach 1945 vertriebenen und in Elsterhorst einquartierten Deutschen erinnert. Im Hinblick auf ein friedliches Europa kann insbesondere der zwischen 1940 und 1944 nach Paris zweitgrößten französischen Universität, der Université d’Hoyerswerda, und eines unglaublich reichhaltigen, jedoch kaum bekannten kulturellen Lagerlebens gedacht werden, mit dem sich die Gefangenen ihrem hoffnungslosen Schicksal entgegenstemmten.

Dieser Ort wird von Schüler:innen-, Studierenden- und Tagungsgruppen regelmäßig genutzt, um Geschichte lebendig werden zu lassen. Ausschlaggebend für den Lernerfolg der Teilnehmenden ist die Authentizität des Ortes. Mittlerweile sind an der TU Dresden Staatsexamensarbeiten zum Oflag IV D entstanden und eine Dissertation ist in Arbeit. Weiterhin besuchten 50 Teilnehmende aus Deutschland und Frankreich im Rahmen des Kongresses “Genial regional. Europadidaktik im Französischunterricht”, welcher im November 2019 in Bautzen von unserer 1954 in Freiburg (Breisgau) gegründeten deutsch-französischen Vereinigung REVE e.V. organisiert wurde, den historischen Ort des ehemaligen französischen Kriegsgefangenenlagers Oflag IV D bei Hoyerswerda. Dabei wurde insbesondere das enorme didaktische Potenzial des einzigen erhaltenen Lagergebäudes auf dem Gelände der Landesfeuerwehrschule Nardt diskutiert.

Diese Aktivitäten werden durch das Stadtmuseum Hoyerswerda, welches die Baracke in langjähriger, mühevoller Arbeit als Ausstellungsort weiterentwickelte, sowie durch die Landesfeuerwehrschule in Nardt unterstützt.

Leider existieren inzwischen Pläne seitens des sächsischen Innenministeriums, das letzte erhaltene Lagergebäude abzureißen. Grund hierfür ist die geplante Erweiterung der Landesfeuerwehrschule. Dies ist sehr bedauerlich, denn damit geht bedeutendes historisch-didaktisches Potenzial eines außergewöhnlichen, noch wenig bekannten Ortes in Ostsachsen verloren, welches im Hinblick auf seine europäische Symbolik dann nicht mehr genutzt werden kann.

Ein von uns an den damaligen sächsischen Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller gerichtetes Schreiben hat bislang zu keinem nennenswerten Ergebnis geführt. Aus diesem Grund starten wir nun diese Petition und erhoffen uns davon, den neuen sächsischen Innenminister Armin Schuster vom Erhalt dieses europäischen Erinnerungsortes sowie dessen Ausbau zum Friedens- und Begegnungsort überzeugen zu können.

Hier geht es zur Petition auf change.org: https://www.change.org/p/abriss-eines-europ%C3%A4ischen-erinnerungsorts-verhindern?fbclid=IwAR38Rhj1C5yCtSo5fhD6EAEr9QfezkxmPs3KrrLL4-sGtIpl4cldixs9zWA

Allen Frauen einen herzlichen Glückwunsch zum internationalen Frauentag!

Vor 113 Jahren wurde dieser Tag in der ungerechten bürgerlichen Welt zum Symbol des revolutionären Kampfes der Frauen für ihre Rechte. Sie kämpften für Gleichberechtigung, für gleichen Lohn, für das Wahlrecht und gegen Diskriminierung.

Der Internationale Frauentag wurde vor allem in den sozialistischen Ländern als Nationalfeiertag begangen. Die chinesischen Kommunisten feiern den Tag seit 1922, die Spanischen seit 1936, seit 1975 wird dieser Tag auch im Rahmen der UNO begangen. Es war die UdSSR, die in ihrer Haltung gegenüber den Frauenrechten zum Vorbild für die gesamte Menschheit wurde.

Auch in der DDR waren Frauenrechte fundamental verwirklicht. Bereits in den 60er Jahren ermöglichte die Sozial- und Wirtschaftspolitik der SED es den Frauen Beruf und Familie zu vereinbaren. So wurden kostenfreie Kitaplätze und Ganztagsbetreuung in Kindergärten und Schulen geschaffen. Der Wiedereinstieg in den Beruf nach einer Schwangerschaft wurde ermöglicht. Und Frauen konnten sich im Rahmen einer regelrechten Qualifizierungsoffensive weiterbilden, auch in technischen Berufen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit war gesetzlich geregelt.

Nach mehr als 30 Jahren nach der Konterrevolution und dem Ende der DDR hat sich das leider geändert. Frauen bekommen in diesem Land im Schnitt rund ein Fünftel weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen der gleichen Branche. Frauen sind die Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen, Köchinnen und Reinigungskräfte. Und was die Frauen nach Feierabend leisten, wird als selbstverständlich angesehen. Es sind Frauen, die sich vorwiegend um Kindererziehung und Arbeit im Haushalt kümmern und unsere Gesellschaft am Laufen halten. Da ändern auch Frauen in Führungspositionen nichts an der Stellung der Frau im Kapitalismus.

Die Geschichte hat uns gezeigt, dass uns nichts geschenkt wird. Kämpfen wir gemeinsam für eine Welt, in der Familie und Beruf kein Widerspruch sind und wir alle nach Feierabend Zeit für die schönen Dinge im Leben haben.

In diesem Sinne: Heraus zum 8. März und herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag!

DKP Chemnitz für Frieden statt NATO!

GenossInnen der DKP Chemnitz haben auf dem Chemnitzer Friedenstag Flagge gezeigt.
Die Stadt Chemnitz hat den Tag anlässlich des Gedenkens an den 78. Jahrestag der Bombardierung und Zerstörung der Stadt veranstaltet.

Frieden in der Ukraine und mit Russland!
Frieden statt NATO!

Heraus zum 8.März!
Für Frauenrechte kämpfen – Solidarität mit den Streikenden!

„Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen“
(Clara Zetkin)

Am 8. März finden an einigen Orten in Sachsen Streiks des Öffentlichen Dienstes und der kommunalen Kindertageseinrichtungen statt.
Unterstützt die Streikenden! Auch Genossinnen und Genossen der DKP werden sich an den Streikkundgebungen beteiligen.

Hier findet ihr eine Übersicht der Streiks: https://swos.verdi.de/streik

Außerdem findet in Dresden eine Frauentags-Demo statt. Seit vielen Jahren gib es weiltweite Demonstrationen und Streiks zum Internationalen Frauentag. Wir rufen dich, deine Kolleginnen und Kollegen deshalb am 8. März auf, der Frauentags-Demo anzuschließen: https://www.facebook.com/events/511225371174320/

Der Frauentag ist ein Kampftag!

Wolfgang Borchert: Sagt NEIN!

Frauen und Männer an den Maschinen in Werkstätten. Wenn sie euch befehlen, Rüstungsgüter zu produzieren, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Menschen, wo immer ihr eure Arbeitskraft verkauft, wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt Waffen produzieren, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Kapitalistinnen und Kapitalisten, wenn sie euch befehlen, ihr sollt statt Lebensmitteln, Waffen samt Zubehör verkaufen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Forscherin Forscher in allen Instituten dieser Welt. Wenn sie Euch morgen befehlen, ihr sollt noch brutalere Mordwaffen, um Leben zu zerstören, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

DichterinnenDichter, MeinungsmacherinnenMeinungsmacher, wenn Sie euch zwingen, statt Frieden den Krieg zu begründen, wenn die euch befehlen, Hass und Totschlagtexte zu verkünden, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr, die ihr die Kranken gesund macht, verweigert es, Menschen kriegsdiensttauglich zu schreiben:

Sagt NEIN!

VerkünderinnenVerkünder aller Religionen. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt den Mord segnen und den Krieg heiligsprechen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr, die ihr für Logistik verantwortlich seid. Wenn sie euch befehlen, ihr sollt keine Lebensmittel mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Pilotinnen und Piloten auf dem Flugfeld. Wenn sie euch befehlen, ihr sollt Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Politikerinnen und Politiker beschließt keinen Krieg und Gelder oder Kredite für Mordwaffen, mit denen Soldatinnen und Soldaten zu Mördern werden: Seid für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, zu allem anderen:

Sagt NEIN!

Ihr Frauen und Männer, die in den Gerichten Recht sprechen. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Arbeitende bei der Bahn. Wenn sie euch morgen befehlen, ihr sollt das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Truppentransport, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Ihr Menschen auf dem Dorf und in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und euch den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN!

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine und Moskau, du, Mutter in Frisko und London, du am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Mörder für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:

Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn WIR alle nicht NEIN sagen, dann:

In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und muschelüberwest, den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben – die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen – eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen, gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig unaufhaltsam – der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken – in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln – in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden, und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer, und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln – zerbröckeln – zerbröckeln – dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend – und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch – all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht heute Nacht wenn – wenn ihr nicht NEIN sagt.

Dieses Gedicht, verdrängt und vergessen wie sein Dichter Wolfgang Borchert, habe ich ein wenig im ersten Teil der heutigen Wirklichkeit angepasst. Im Dschungel der vergifteten Medien und Meinungsküche soll es mahnen: Dort, wo Krieg ist, wird kein Mensch überleben. Egal, ob er rotschwarzgrünodergelb ist.

Solidarität mit den Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien!

Die DKP ruft zu Spenden für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien auf.

Den Einsatz der Mittel werden wir mit unseren Schwesterparteien in den betroffenen Gebieten abstimmen, damit das Geld möglichst zielgenau vor Ort eingesetzt werden kann. Spenden bitte auf das unten genannte Konto überweisen.

Hier geht es zu einem Artikel aus der Unsere Zeit zu diesem Thema: https://www.unsere-zeit.de/katastrophales-beben-4776785/

Spendenkonto DKP-Parteivorstand | GLS-Bank | BIC: GENODEM1GLS | IBAN: DE63 4306 0967 4002 4875 01 | Verwendungszweck: Erdbebenhilfe

Gedenken zum 27. Januar – „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“

Nachfolgend möchten wir die persönlichen Worte des Vorsitzenden vom Förderverein Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental e.V. anlässlich der Übergabe von vier Gedenktafeln an die Stadt Kamenz dokumentieren:

„Dem Besucher des Ortes werden durch die Elemente der Gedenkstätte das schreck­liche Geschehen einer oft unbekannten Seite des Zweiten Welt­krie­ges nahegebracht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse / Macht­verhält­nisse die dazu führten und führen, müssen durch uns erklärt werden, immer und immer wieder. Jean Jaurès hatte es bereits im Vorfeld des 1. Weltkrieges auf den Punkt ge­bracht und wurde deshalb durch einen französischen Nationalisten umgebracht.
Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.

Die Geschichte danach hat es wieder und wieder bewiesen, auch wenn im Auftrage der herrschenden Klasse permanent gelogen, vernebelt und umgedeutet wird.
In diesem Zusammenhang Hochachtung vor den verschiedenen meist jungen Klimaaktivisten, jedoch der größte Klimakiller ist Rüstung und Krieg! In der Ukraine ist Krieg seit dem Frühjahr 2014, nicht erst seit dem 24. Februar 2022. Ich danke für Frau Merkels Offenheit…

Was können wir tun? Machtvolle Antikriegsdemonstrationen bleiben bisher aus…… Warum aber nicht Fahnen mit der Friedenstaube oder die Regen­bo­gen­fahne aus den Fenster hängen oder auch wo möglich wie auf der Jesauer Straße Transparente aufstellen? Leserbriefe an die Zeitungen, dem MDR schreiben…. auch wenn sie nicht immer veröffentlicht werden oder auch Friedengebete?

Vor einigen Tagen hörte ich auf dem MDR seit langen einmal wieder Peter Seeger mit dem Antikriegslied „Sag` mir, wo die Blumen sind!“ gesungen hier durch Marlene Dietrich.“

Petition: Baerbock muss weg!

Mit ihrer Kriegserklärung gegen Russland im Europarat hat Außenministerin Annalena Baerbock ihren Amtseid gebrochen. Sie fügt den Menschen in diesem Land großen Schaden zu. Die DKP fordert daher die unverzügliche Entlassung Baerbocks.

Mit dem Satz „We are fighting a war against Russia“ hat sie die Welt einen Schritt näher an den Atomkrieg gebracht. Mit den deutschen Panzern, die nun wieder gen Russland rollen, den Ausbildungslagern wie in Grafenwöhr und den in Büchel lagernden US-Atomraketen würde Deutschland unweigerlich zum Austragungsort eines solchen Krieges.

Der Parteivorstand der DKP hat eine entsprechende Petition „Baerbock muss weg“ (openpetition.de) veröffentlicht:

https://www.openpetition.de/petition/online/baerbock-muss-weg?fbclid=PAAaYcmSkJHvzKcMH2yCKqHjbBr-t_Ujhbe7_NGzcfYWFTPeKXspddQE0YC70

Der Parteivorstand prüft zudem juristische Schritte gegen Baerbock wegen des Verstoßes gegen Artikel 26 (Handlungen gegen das friedliche Zusammenleben der Völker) und 56 (Amtseid) Grundgesetz.

Leverkusen, den 29. Januar 2023

Der Genozid von Leningrad

Am 29. Juli 1941 fand eine Besprechung beim Oberbefehlshaber der Sowjetischen Streitkräfte Josef Wissarionowitsch Stalin in Moskau statt. In deren Ergebnis wurde festgelegt, dass Armeegeneral Georgi Konstantinowitsch Schukow sich unverzüglich nach Leningrad zu begeben hat. Nach Anlauf der Operation „Barbarossa“ durch die faschistische deutsche Wehrmacht und deren Satelliten war für die Sowjetunion eine gefährliche Lage entstanden. Zwar konnte die vom Oberkommando der Wehrmacht (OKW) vorgegebene Vormarschgeschwindigkeit und der Okkupation sowjetischen Territoriums nicht gehalten werden, dennoch befand sich die Sowjetunion in einer tödlichen Gefahr.

Generaloberst Franz Halder vom Generalstab der Wehrmacht klagte, der Blitzkriegseffekt sei verpufft. Die sowjetische Seite fuhr mit der Verlegung wichtiger Betriebe gen Osten fort. Am 9. September traf also Schukow, M.S. Chosin und I.I. Fejuninski in Leningrad via Flugzeug, das obendrein auch noch deutschen Jägern entkommen musste, ein. Nach der Landung begab man sich sofort in den Smolny. Beim Eintreffen Schukows tagte gerade der Kriegsrat. Es wurden Maßnahmen im Zusammenhang der drohenden Einnahme Leningrads besprochen.

Die in Rede stehenden Maßnahmen des Kriegsrates der Leningrader Front bedeuteten eine Aufgabe der Stadt. Unter anderem waren Mitglieder des Kriegsrates K.J. Woroschilow, A.A. Shadanow und A.A. Kusnezow. Die Aufgabe Leningrads, früher Petersburg und Hauptstadt Rußlands, die Wiege der Oktoberrevolution, kam aus moralischer Sicht nicht in Betracht und aus Militärischer erst recht nicht. An der karelischen Landenge, der alten russischen Staatsgrenze, standen bereits finnische Truppen bereit um nur, nach dem Fall Leningrads, ebenso in die Sowjetunion einzufallen. Das hätte fatale Auswirkungen für die sowjetische Verteidigung des nördlichen Raumes gehabt.

Am 10. September 1941 übernahm also Schukow den Oberbefehl der Leningrader Front. In diesem Raum operierte die Heeresgruppe Nord und mit dem Fall Schlüsselburgs war die Einkesselung Leningrads erfolgt. Die einzigen verbliebenen Zugänge waren über Luft und dem Ladogasee. Eine Landverbindung gab es nicht mehr. Unter dem Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, von Leeb, wurde Leningrad ununterbrochen mit Artillerie beschossen und aus der Luft angegriffen. Die Stadt und deren zivile Infrastruktur sollten zerstört werden. Zwischenzeitlich hatte man Schukow andere Aufgaben zugewiesen.

Nach erfolgreichem Abschluss der Gegenoffensive der Roten Armee bei Stalingrad im Januar 1943 entsandte das staatliche Verteidigungskomitee Armeegeneral Schukow erneut nach Leningrad und stellte ihm die Aufgabe gemeinsam mit Woroschilow, den Durchbruch der Leningrader Front im Raum des Ladogasee zu koordinieren. Am 12. Januar begann die Offensive der Leningrader- und der Wolchowfront gegen die tiefgestaffelten Verteidigungslinien der faschistischen Okkupanten. Ebenso griffen die Seefliegerkräfte der Baltischen Rotbannerflotte den Feind unermüdlich an.

Mit dem Fall Sinjawino – Schlüsselburg am 18. Januar war der Belagerungsring von Leningrad gesprengt. Eine Landverbindung war endlich hergestellt. Die Lage der Eingeschlossenen verbesserte sich dadurch zusehends. Auch wenn erst im Winter 1943/1944 der übrige Leningrader Raum von den restlichen faschistischen Gruppierungen gesäubert wurde, ergab sich selbstverständlich die Wiederaufnahme der Versorgung der Leningrader Bevölkerung. Vor der Belagerung wohnten in Leningrad 2,5 Millionen Menschen. Nach der Einkesselung Leningrads lief die Versorgung und Evakuierung über eine Luftbrücke und über den Ladogasee an.

Ständiger Artilleriebeschuss und Luftangriffe erschwerten diese Maßnahmen. Als der Ladogasee dann komplett zugefroren war überquerten ihn LKW. die Fahrer waren unermüdlich im Einsatz, 18 Stunden war die Regel. Haben die Deutschen einen LKW getroffen fuhren die Anderen weiter. Auf diesem Wege kamen an die Hunderttausend Zivilisten, meist Familien, Kinder, Kranke und Invaliden, aus dem Kessel frei. Heute, westliche Journalisten, finden natürlich „Zeitzeugen“ die sich aus ihren Kindertagen, im Alter von 4 oder 5 Jahren damals, noch sehr genau an schlimmste behördliche Repressalien im Leningrader Kessel erinnern. Na ja, wenn der Preis stimmt.

Die Menschen hungerten, sie starben am Arbeitsplatz, fielen einfach beim Laufen um. Das staatliche Ermittlungskomitee wies nach, dass insgesamt 641 803 Menschen in Leningrad verhungerten. Die durch Beschuss Gestorbenen nicht mit eingerechnet. Insgesamt sprechen wir von weit mehr als einer Millionen Menschenleben. Nach der Führerweisung Nr. 33 vom 19. Juli 1941 und deren Ergänzung vom 23. Juli 1941 sollte die Bevölkerung Moskaus und Leningrads ausgehungert werden. Man könne in den Wintermonaten nicht so viele Menschen ernähren, war die Begründung. Hier kann man von einem Genozid sprechen.

Jedenfalls, nach der erfolgreichen Entfaltung der Offensivmaßnahmen am 12. Januar mit der Vereinigung der Leningrader- und Wolchower Front am 18. Januar 1943 an der Arbeitersiedlung Nr. 1 und 5 endete die Leningrader Blockade nach 900 Tagen. Noch am selben Tag wurde Georgi Konstantinowitsch Schukow in den Rang eines Marschalls der Sowjetunion erhoben.

Rainer Hesse

Volkskorrespondent

Literaturhinweise:

Dr. sc. Gerhart Hass, Zeitschrift Horizont Nr. 3, 1974 Seite 28

Marschall der Sowjetunion G.K. Schukow, Erinnerungen und Gedanken, Deutscher Militärverlag Russisch: Георгий Константинович Жуков