Der Traum von einer friedlichen Welt des Wladimir Wladimirowitsch
Wladimir Wladimirowitsch Putin (Владимир Владимирович Путин), geboren am 7. Oktober 1952 in Leningrad, Vater während der Blockade von Stalingrad schwer verwundet, half der an Hunger sterbenden Mutter zu überleben. Sie konnte gerade noch gerettet werden.
Derzeit einer im NATO-Reich meist gehassten Menschen, Wladimir Putin. Im gesamten NATO-Reich? Nein, da gibt es eine sehr kleine Kolonie, die ehemalige DDR nämlich, in der stimmen viele Menschen nicht hundertprozentig dem Russenhass zu. Das mag daran liegen, dass bis 1989/1990 sehr viele DDR Bürger in der DSF organisiert waren, einen Geschichtsunterricht genossen der sich an der Wahrheit orientierte und die Fähigkeiten zur Dialektik bis heute nicht einbüßten, um es mal vereinfacht zu formulieren. Und dass ist gut so.
Dennoch, Wladimir Putin ist kein Kommunist. Ob er es jemals tatsächlich und ehrlich war, das wissen wir freilich nicht. Jedenfalls, er ist kein Kommunist und das mache ich zum Beispiel an seinen folgenden Äußerungen aus:
a.) Im Juni 2019 sprach er auf der Petersburger Wirtschaftskonferenz das Thema der Sicherung der Freiheit unternehmerischer Initiativen an.
b.) Im Dokumentarfilm „Präsident“ sagt er dem Interviewer gegenüber „…mir schien es, als würde sich mit dem Wegfall der ideologischen Grenzen in Form der Macht der Kommunistischen Partei endlich alles von Grund auf ändern
c.) Putin denunziert die Oktoberevolution 1917 als einen gewaltsamen Umsturz, der hätte verhindert werden können
Wladimir Putin würde ich als klassischen Vertreter des Versöhnlertums charakterisieren und das ist an folgenden seiner Äußerungen und Handlungen deutlich erkennbar:
1.) Schon kurz nach seiner Wahl traf sich Wladimir Putin mit den Oligarchen im Kreml und sie kamen zahlreich, dachten sie doch alles ginge sowie unter Jelzin weiter. So war es aber nicht. Der frischgewählte Präsident eröffnete ihnen gegenüber, von nun an gilt die „Diktatur des Gesetzes“, die Oligarchen haben ihre Geschäfte transparent zu halten und müssen Steuern zahlen. Von nun an dürfen sie ihre Arbeiter nicht mehr bis zum letzten ausquetschen sondern müssen normale Gehälter zahlen und das pünktlich.
2.) Im Dokumentarfilm „Präsident“ wird eine Begebenheit wiedergegeben, wo er sich mit dem Oligarchen Oleg Deripaska in dessen eigenen metallurgischen Unternehmen überwarf, weil er seinen Arbeitern Löhne schuldete. Er sagt „mit ihrer Unprofessionalität, Ihrem Ehrgeiz und vielleicht sogar wegen einfachem Geiz haben sie Tausende Menschen zu Geiseln gemacht“. Die Lohnrückstände von über 40 Millionen Rubel mussten noch am gleichen Tage beglichen werden.
3.) Auf der Valdai-Konferenz 2014 fordert er eine verantwortungsvolle Führung und sinnvolle Selbstbeschränkung.
4.) In seinen Äußerungen zur Oktoberrevolution meinte er, diese sei vermeidbar gewesen hätte die russische Bourgeoise sich mit ihren Arbeitern verständigt. Die Oktoberrevolution sei einzig und allein dem Unvermögen der Unternehmer geschuldet.
Das Versöhnlertum wird irgendwann scheitern, weil es die gesetzmäßigen Entwicklungen einer kapitalistischen Gesellschaft nicht aufheben kann. Vor allem die immense Triebkraft der Profitmaximierung. Ihr lassen sich keine Grenzen setzen und dafür gehen die über Leichen. Innenpolitisch wird auch er nicht die Prozesse der immer rascher voranschreitenden Verschmelzung von Produktions- und Finanzkapital, der Monopolisierung, aufhalten können. Der Grundwiderspruch von Arbeit und Kapital kann nicht aufgehoben werden solange Privateigentum an den Produktionsmitteln besteht.
Wladimir Putin hat dieselben Schulen, mit denselben Lehrinhalten, besucht wie wir. Erschreckend ist die Ignoranz der tatsächlichen Umstände, die zum Heranreifen der revolutionären Situation im damaligen Russland der „Kerenskis“ herrschten. Es ging nämlich um das Ausscheiden aus dem Weltkrieg, das die damalige Bourgeoise vehement zu verhindern suchte. Die Bourgeois waren über tausende Fäden mit ihren westlichen Klassenkumpanen verwoben und verdienten an diesem Völkerschlachten kräftig mit. Außerdem war die russische Bourgeoise damals bereit das eigene Vaterland zu verraten und gewaltige Gebiete, inklusive der damaligen Hauptstadt, dem deutschen Kaiserreich zu überlassen. Die russische Armee bestand mehrheitlich aus Bauern und war demoralisiert. Der abermalige Verrat von Kerenski und Konsorten am Willen einer überwältigen Mehrheit des russischen Volkes, der Arbeiter und Bauern und der berufstätigen Massen führte dazu, dass die Bolschewiki in den Sowjets der Arbeiter- und Soldaten Deputierten überall die Mehrheiten errangen und die Losung war einfach nur „Alle Machte den Sowjets“.
Dennoch, Wladimir Putin ist zwar kein Kommunist, aber auf jeden Fall Antifaschist. Und, er verfolgt die Kommunisten nicht.
Fällt der Name „Putin“ bekommen die NATO-Krieger und ihre Freunde Schnappatmung und hyperventilieren. Ein Diktator sei er. Nein, auch das ist er nicht. Er hat als Präsident, verfassungsgemäß, weitreichende Vollmachten, ist jedoch an die Beschlüsse der Duma gebunden. Absichtlich unerwähnt bleibt, dass bereits Monate vor der Militäroperation in der Ukraine die Duma entsprechende Beschlüsse hinsichtlich der Volksrepubliken Donezk und Lugansk fasste. Er hat nicht einfach mal so, aus einer Laune heraus, beschlossen, ach, heute überfalle ich mal die Ukraine. In Russland gibt es eine ähnliche Medienlandschaft wie in der BRD. Staatsfernsehen und private Kanäle. Durchaus regierungskritisch, manchmal den guten Geschmack verletzend. Diese „regierungskritischen“ Medien werden nicht etwa verboten, im Gegenteil, sie erhalten staatliche Zuwendungen. Diese Zuwendungen sind nicht an Inhalte gebunden. Sie werden aufgrund beschlossener Gesetze gezahlt.
Außerordentlich bemerkenswert ist, er und eine große Mehrheit der Russen hegen keinen Hass gegen das deutsche Volk für die Verbrechen die es in der Sowjetunion während des großen Vaterländischen Krieges beging. Sie wundern sich nur darüber, wie so ein Volk, das so große Dichter, Erfinder, Künstler und Philosophen hervorbrachte nur so etwas tun konnte. Bei diesem Gedanken treibt es mir die Schamröte ins Gesicht. Eingedenk der Erfahrungen mit den deutschen Faschisten wird man sehen wie lange sich das französische Volk die zunehmende Faschisierung der NATO, allen voran Deutschlands, ansieht.
Durch all seine Reden und Interviews zieht sich wie ein Roter Faden seine Vision vom friedlichen und gleichberechtigten Zusammenleben der Völker. Von friedlicher Konfliktlösung von gegenseitigem Respekt und Achtung der Interessen der jeweiligen Anderen. Das mein lieber Wladimir Putin sind aber kommunistische Ideale. Eine solche Welt wird es unter der Herrschaft der von zunehmend von Gier, Geiz und Hass zerfressenen Hirnen der Großbourgeoisie nicht geben.
Rainer Hesse
Volkskorrespondent
Zur Faschisierung der Ukraine
„Wir waren dort. Es gibt dort keine Nazis“ – Klaus Kleber, ZDF Heute Journal
Es wird uns immer wieder erklärt, wir lebten in einer Demokratie. In Wirklichkeit handelt es sich um nichts anderes als um die Diktatur der Bourgeoise. Demokratische Strukturen verschleiern nur die herrschenden Machtverhältnisse.
Dennoch, in der bürgerlichen Demokratie haben wir grundlegende Rechte, wie Meinungs- Versammlungs- und Pressefreiheit beispielsweise. Wie es hierum tatsächlich bestellt ist kann man schon bei Lenin nachlesen. Aber immer hin. Was macht nun den Unterschied zum Faschismus aus? Es ist klar, der Faschismus stellt nichts weiter dar als eine andere Art der Herrschaft der Bourgeoise. Meist greift sie auf dieses Mittel zurück wenn die Widersprüche in der Gesellschaft sich derart zuspitzen dass sie selbst keinen anderen Ausweg mehr sieht.
Allein das Verbot unliebsamer Parteien reicht nicht aus um einen Staat faschistisch zu nennen. Auch in der BRD bestehen Verbote von Vereinen, Organisation und der KPD fort. Niemand käme ernstlich auf die Idee die BRD „faschistisch“ zu bezeichnen.
Faschismus stellt sich schleichend ein. Zunächst verzeichnen wir einen zunehmend beschleunigten reaktionären Staatsumbau wo Andersdenkende oder kritische Journalisten und Künstler sich Schikanen ausgesetzt sehen. Das haben wir hier schon.
Es fängt bei der Sprache an. Stilistik: Häufung von Ausdrücken, wie „Freiheitskampf“ oder „Heldentum“. Metaphern, falsches Pathos, Schwulst oder Knappheit des Ausdrucks. Es ist einfach nur Rhetorik ohne jeglichen Bezug zur Realität und Nachfragen werden durch stupide Wiederholung unterdrückt. Am Ende ist es so, wer nachfragt oder hinterfragt ist unser Feind. Kennen wir aus der aktuellen NATO Rhetorik und in der Ukraine bleibt es nicht nur bei der medialen Hinrichtung Andersdenkender. Vor allem ist der „Appell an die Einheit“ hervorzuheben.
Was ist denn nun Faschismus. Faschismus ist eine offene Diktatur, eine Terrorherrschaft. Die Errichtung eines Terrorregimes setzt nicht zwingend die Existenz einer Führerperson voraus. Es muss auch nicht immer nur ein Einparteiensystem vorliegen und ein Parlament kann es auch geben. Selbst im Dritten Reich wurden Wahlen abgehalten wie uns Joseph Goebbels in seinen Tagebüchern erzählt.
Faschismus als Terrorregime braucht eine Ideologie die sich auf Hass gegen andere Nationen und Nationalitäten, gegen Andersdenkende, gegen Minderheiten oder Behinderte stützt. Es müssen nicht immer Juden betroffen sein, so wie im Dritten Reich damals. In der Ukraine haben wir im Parlament noch 3 Parteien dich sich gegenseitig im Hass gegen alles Andere und vor Allem gegen die „Moskowiter“ zu überbieten versuchen. Mit Moskowitern sind nicht die Moskauer gemeint sondern alle Russen, wie uns Frau Timoschenko erklärte. Es wird die Überlegenheit der Ukrainer suggeriert und Russen sind minderwertig, ist Viehzeug dessen Vermehrung zu unterbinden ist wie ein leitender Mediziner in die Fernsehkammaras von „Ukraine24“ tönte.
Zur Errichtung eines Terrorregimes gehört also nicht nur die Ausschaltung oppositioneller Parteien –die Kommunistische Partei der Ukraine haben sie bereits 2015 verboten- sondern auch die Gleichschaltung aller Medien. Bedrohungen, Haft, das “Verschwinden lassen”, Folter oder gar Mord gehören zum gängigen Repertoire eines faschistischen Regimes. Nicht nur das. Die Gewerkschaften sind zu neutralisieren und die Beziehungen der Arbeiter und Angestellten zu den Oligarchen werden nur noch durch „Arbeitsgesetze“ geregelt. So haben die Arbeiter und Angestellten in der Ukraine keinerlei Rechte für Arbeitskampfmaßnahmen mehr. Sie müssen Lohnsenkungen, Lohnschulden und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen hinnehmen. Weiter, in der Ukraine wurden Einheiten der sogenannten „Territorialen Selbstverteidigung“ geschaffen. Es handelt sich hier um so ein Misch aus Volkssturm und SA die ständig die Bevölkerung terrorisieren. Es reicht schon aus, wenn nicht mit dem korrekten „Ukrainischen Gruß“ geantwortet wird. Vorwiegend werden Sinti und Roma angegriffen, teilweise entkleidet und mit Klebeband an Lichtmasten gefesselt, auch Frauen. Kirchen haben sie schon gestürmt. Die obligatorischen Aufmärsche gehören dazu.
Es war der Oligarch Ihor Kolomosjskyj der schon frühzeitig begann faschistische Paramilitärs zu finanzieren und mittlerweile ist die faschistische Ideologie zur Staatsideologie mutiert. Niemand traut sich mehr irgendetwas Anderes zu sagen. Das ASOW Bataillon und Andere verherrlichen offen die SS Division Galizien die sich an dem Massenmord von 33 000 Juden, Polen und Anderen im Jahr 1941 bei Babyn Jar beteiligten. Eine andere Nazi Gruppe, C14, arbeitet mit dem Geheimdienst SBU zusammen, sind sogar teilweise integriert und so mutiert der SBU zu einer Art Gestapo. Sie verfolgen „Andersdenkende im Inn- und Ausland und denunzieren sie als „Hochverräter“. Das kennen wir auch schon von Dritten Reich her. In der Ukraine wurden Biowaffenlabore entdeckt. An geistig Behinderten haben sie routinemäßig medizinische Experimente durchgeführt. Auch das kennen wir vom Dritten Reich.
Der seit 2014 andauernde blutige Krieg gegen die eigene Zivilbevölkerung im Osten und Süden des Landes mit über 14 000 gestorbenen Menschen, alles russisch sprachig, zeigt doch die Menschenverachtung. Die Allee der Engel im Donezk mit den Andenken an die von 2014 bis 2015 durch ukrainische Militärs getöteten Kinder spricht Bände. Poroschenko tönte einst sinngemäß, während unsere Kinder Kindergärten und Schulen besuchen werden wir dafür sorgen dass die russischen Kinder nicht aus ihren Kellern herauskommen.
Nun fragen wir uns, warum unterstützt der Westen dieses faschistische und menschenverachtende Regime? Haben sie denn nicht auf Grund ihrer Antihitlerkoalition vereinbart Derartiges nie wieder zuzulassen?
Ja, das haben sie tatsächlich, schon auf Jalta und in Potsdam. Sie wissen ganz genau was sich tatsächlich in der Ukraine abspielt. Und darum behaupten sie ja immer wieder in ihren gleichgeschalteten Medien, in der Ukraine gäbe es gar keinen Faschismus. Alles andere seinen ja entschuldbare Entgleisungen, immerhin seien sie Opfer einer Aggression. Ein Blick in die Geschichte zeigt uns, der Westen hatte nie Skrupel damit Faschisten zu hofieren um sie für ihrer eigenen Zwecke einzuspannen. Stellvertretend sei hier die „Befriedungspolitik“ verbunden mit dem Verrat an der spanischen Republik und dem Verrat an der Tschechischslowakischen Republik 1936/1938 und 1939, genannt. Es ging immer schief. Sie haben aus dem 9. Mai 1945 nichts gelernt.
Wir sollten lernen aller Rhetorik des Westens kritisch, ja sogar sehr kritisch, gegenüber zu stehen. Wir müssen wachsam sein, dass es nicht auch hier zur schleichenden Faschisierung kommt.
Rainer Hesse
Volkskorrespondent
Stille im Walde – Ein Kommentar zur OB-Wahl in Dresden
Was gibt es zur Kandidatur von André Schollbach für die Linkspartei zur Oberbürgermeisterwahl am 12. Juni dieses Jahres zu sagen?
Eigentlich nicht viel. Sein Lebenslauf enthält nicht viel Aufregendes, in Meißen geboren, Abitur, Diplomjurist mit beiden Staatsexamen ist er schon seit 1999 in der Politik.
Der 44 jährige Rechtsanwalt ist als Fraktionsvorsitzender in den Ausschüssen für Allgemeine Ordnung, Finanzen und Wirtschaftsförderung tätig und ist Stadtrat für Cotta, Löbtau und Naußlitz. Für eine erfolgreiche Kandidatur setzt er sich ehrgeizige Ziele wie die Verhinderung von Krankenhausschließungen, den Verbleib des Städtischen Klinikums in kommunaler Trägerschaft, bezahlbarer Wohnraum und dem Verbot von Militärwerbung an städtischen Werbeflächen und Schulen sowie dem Schutz von DDR Architektur. Das Alles kann ich als Kommunist unterschreiben. Ich befürchte jedoch, das sind alles nur Slogans und darum, seiner Aufforderung folgend, ihn zu kontaktieren tat ich das und stellte ihm die folgenden Fragen:
– Wie stehen Sie zu Politikern der Linkspartei im Bund und nehmen Sie tatsächlich eine antimilitaristische Haltung ein?
– Was haben Sie bisher in den Ausschüssen erreicht?
– Wie stehen Sie zum Abriss der Herkuleskeule?
– Was konnten Sie zum Erhalt des Sachsenbades (ich meine als Bad) tun und wie stehen Sie zu der Bürgerinitiative?
– Was konnten Sie und wie können Sie für bezahlbaren Wohnraum sorgen?
– Würden Sie eine Initiative „Energiepreise stoppen“ mit tragen?
– Können Sie auf kostenlose anwaltliche Vertretung für Menschen mit wenig Geld verweisen?
Das war vor 4 Wochen. Leider bekam ich damals keine Antworten, nicht einmal eine Empfangsbestätig meiner Mail.
Vergessen wir nicht das Engagement der damaligen PDS/Linkspartei zum Verkauf aller kommunalen Wohnungen entgegen von Protesten in der Bevölkerung und entgegen von 45 000 gesammelten Unterschriften wollte ich schon gern wissen, wie der Kandidat nun für bezahlbaren Wohnraum sorgen will und da zu bezahlbaren Wohnraum auch die Nebenkosten zählen war die Frage nach einer Beteiligung an der Initiative die Energiepreise, besser gesagt Endverbraucherpreise, stoppen logisch. Nun, ich hatte ja nicht erwartet dass er gleich verlangt die Wohnungs- und Energiewirtschaft wieder in Volkseigentum zu überführen.
Zwischenzeitlich hat er mir durch seine Fraktion antworten lassen und nicht eine einzige Frage beantwortet. Also, ich rufe mir wieder seine Seite auf und stelle fest, außer Slogans nichts. Es fehlt nun jedoch der Punkt, dass er Militärwerbung an öffentlichen Werbeflächen der Stadt unterbinden möchte. Dies fehlt nun.
Zwischenzeitlich erfuhr ich, dass André Schollbachs sehr selbstbewusstes Auftreten doch mitunter gegenüber anderen recht verstörend wirken soll.
Wie auch immer, für mich war wichtig zu erfahren, wie er seine Ziele programmatisch umzusetzen gedenkt und da antwortete er nicht und auf seiner Seite ist da auch nix zu finden. Schade eigentlich.
Kurz um, wenn man von ihm als Oberbürgermeister genauso wenig wahrnimmt wie derzeit mag ich ihm mein Stimme nicht geben wollen. Es ginge alles so weiter wie bisher. Eben nix Aufregendes, Bahnbrechendes. Ihm seine Stimme zu geben oder nicht, dass soll jeder mit sich selbst ausmachen.
Rainer Hesse
Volkskorrespondent
Lemmus trimucronatus – der kollektive Suizid oder Warum die Energiepreise steigen
Braunen Lemmingen, oder Lemmus trimucronatus, sagt man kollektiven Suizid nach. Bewiesen ist das nicht. Bewiesen ist, bei der Suche neuer Lebensräume überleben viele nicht.
Was hat das nun mit unseren Energiepreisen zu tun? Herzlich wenig, eignet sich aber vortrefflich als Metapher kollektiven Selbstmordes des „Wertwestens“.
Preise sind Preise und die sind diesmal nun wirklich hundertprozentig Menschengemacht. Preise legen irgendwelche Leute fest, niemand verlangt von ihnen Rechenschaft, sie tun es einfach weil sie es können und die Arbeiter und Bauern und die werktätigen Massen müssen zahlen.
Der „Russe“ liefert immer noch zu gleich günstigen Bedingungen Öl und Gas wie er das schon immer tat. Nun erklärt man uns, das alles läge am Markt. Nun wollte ich mich mal gerne an den „M a r k t“ wenden und fragen was er denn mit all dem vielen Geld denn so macht. Kann mir jemand mal mit der Adresse, Telefonnummer oder Email vom Markt weiterhelfen? Ich meine allein die Mineralölkonzerne haben, man merke auf, 1,7 Milliarden Euros innerhalb nur eines Monats zusätzlich kassiert. Was machen die eigentlich mit unserem Geld? Geheimnisumwittert sagt man uns, tja der Markt, ja der Markt da würden die Preise von Angebot und Nachfrage bestimmt.
Aber, wir bekommen doch immer noch aus Russland Gas und Öl so wie immer und eine erhöhte Nachfrage sehe ich ebenso nicht.
Ein probates Mittel um ihre Preise durchsetzen zu können, die reduzieren künstlich das Angebot, das können die auf Grund ihrer Monopolstellung. Die lassen die Regierungen dann Gründe finden Embargos festzulegen und derzeit eignet sich vortrefflich das blaugelbe Elend. Wenn das noch nicht reicht, enteignet und beschlagnahmt man eben mal schnell russischen Staatsbesitz in der Hoffnung Gegenmaßnahmen zu provozieren. Klar, Gazprom kann nicht weiter an seine enteigneten Töchter liefern. Sie enteignen Rosneft und setzen einfach so 1 500 Arbeiter auf die Straße. Na ja, den Osten wird es eben mal etwas härter treffen, so wie immer, sagt die Bundesenergiebremse. Das PCK versorgt fast alle Tankstellen im Osten.
Russische Firmen, da sprechen wir mal gar nicht vom Raub russischer Kulturgüter, sind schnell enteignet, Deutsche Wohnen und Konsorten enteignen, das geht freilich nicht. Da würden ja Eigentumsrechte verletzt.
Um nun auf die braunen Lemminge zurückzukommen, die sind auf der Suche nach neuen Lebensräumen im Osten, so wie früher. Ob das die Bourgeoise so einfach unbeschadet übersteht ist freilich noch nicht ausgemacht.
Die Rhetorik deutscher Politiker erinnert an die Lingua tertii imperii und zeugt von einer Art Arroganz und Größenwahn ohne Gleichen. Der Herr Minister Habeck wird jetzt die Situation „beobachten“ tönt er von seinen Rednertribünen und notfalls Energieabschaltungen vornehmen. Das wird wohl eher Bäcker als Rüstungskonzerne treffen. Der Bonmot, die Lieferverträge für russisches Öl und Gas haben eine Laufzeit von 30 Jahren. Wenn die jetzt abschalten, wer bezahlt dann die Abnahme der vertraglich vereinbarten Mengen? Na ja, das Volk wird’s schon schlucken. Herzlich Willkommen in der Bundesrepublik Absurdistan.
Rainer Hesse
Volkskorrespondent
Die westlichen Begehrlichkeiten gegenüber Russland (Teil 2)
US Präsident Herbert Hoover 1931 „Um die Wahrheit zu sagen, es ist das Ziel meines Lebens, Sowjetrußland auszulöschen“
Springen wir ins Jahr 1936. Gegen die 1936 in Spanien wegen der blutigen Niederschlagung von Streikes mit immerhin 2 Tausend Toten und 30 Tausend inhaftierten Arbeiter im Jahr zuvor regulär ins Amt berufene Volksfrontregierung putschte Franco.
Im Völkerbund sorgten England und Frankreich dafür, dass im ständig tagenden Nichteinmischungskomitee in London, die in der spanischen Republik als Kriegspartei agierenden faschistischen Mächte, involviert waren.
Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund störte dabei nicht. In ihrem Bestreben die faschistischen Aggressionsgelüste zu befriedigen und in dem Bemühen diese gen Osten zu lenken begünstigte London immer öfter und dreister die faschistischen Mächte.
Schließlich gipfelte deren Politik im offenen Verrat der tschechisch-slowakischen Republik 1938, die Duldung der Annexion Österreichs und im Abbruch der diplomatischen Beziehungen gegenüber der legitimen Regierung der Spanischen Republik 1939.
Und immer zogen die Amis die Fäden im Hintergrund. Das nahm dann schon so groteske Züge an, dass man 500 evakuierten spanischen Kindern die Durchreise durch die USA nach Mexiko verwehrte weil sie Kombattanten einer Kriegspartei seien. Das war am 5 Juni 1937. England schloss 1938 mit dem faschistischen Italien einen Freundschaftsvertrag. Der damalige US Botschafter war niemand geringeres als der Vater J.F. Kennedys.
In ihrem Streben den faschistischen Eroberungsgelüsten irgendwie Einhalt zu gebieten bot die Sowjetunion der englischen- und französischen Regierung Verhandlungen zum Abschluss eines dreiseitigen Beistandspaktes an. Auch hier wurde sehr schnell deutlich was die wahren Absichten Englands waren. Das Frankreich der 200 Familien hatte nach dem Ersten Weltkrieg keine souveräne Außenpolitik mehr und hing am Rockzipfel Englands. Verschleppen, Hinhaltetaktik, bürokratische Hürden und Intrigen waren die Instrumente des Westens um einen solchen Packt nie schließen zu müssen. Sie dachten nicht im Traum daran mussten jedoch den Schein waren.
Die englische Öffentlichkeit, allem voran die Arbeiterklasse hatte große Sympathien für die Sowjetunion. Immerhin wurde der sowjetische Botschafter zu zahlreichen Gewerkschafts- und Arbeiterkundgebungen eingeladen. Während dieser Verhandlungen reisten mehrfach englische Regierungsmitglieder nach Berlin um Hitler zu huldigen. Was die da wohl besprochen haben mögen? Mit der Erklärung Polens keine sowjetischen Truppen auf seinem Gebiet zu dulden war dieser Vertrag Makulatur und ob hinter dieser Erklärung der polnischen Regierung England oder gar die Amis standen ist nicht ausgenmacht.
Während dieser Dreierverhandlungen begann die finnische Regierung dem faschistischen Deutschland offen Avancen zu machen. Es erbot sich als Aufmarschgebiet für deutsche Truppen gegen die Sowjetunion. Dies konnte nicht verborgen bleiben. Darum wandte sich die Sowjetunion mit der Bitte an die finnische Regierung die finnisch- sowjetische Grenze auf den Karelen etwas zu verschieben. Immerhin liegt die finnisch- russische Grenze nur 32 km von Leningrad entfernt. Die Sowjetunion bot im Austausch ein doppelt so großes Territorium an. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Es begann mit Grenzprovokationen die dann im direkten Artilleriebeschuss Leningrads gipfelten. Das löste den sowjetisch finnischen Krieg, vom November 1939 bis Februar 1940, aus.
Und der Westen? Wieder einmal der Westen, er verleumdete die Sowjetunion als Aggressor und pumpte Finnland mit Waffen voll. Wieder einmal „Waffen und nochmals Waffen“. Eine Hetzkampagne ohne Gleichen damals, nun ja, man kennt das ja auch von heute. Jedenfalls hatte der Westen damals seine eigenen militärischen Kapazitäten weit überschätzt und setzte mit seinem Hasardspiel die eigene Bevölkerung der Gefahr aus, eine Konfrontation mit dem faschistischen Deutschland nicht zu überstehen.
Aber was soll’s heute brandmarkt man die Sowjetunion und versucht somit seine eigenen Fehler von damals zu kaschieren. Die Sowjetunion trage am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Mitschuld da sie ja mit Deutschland einen Nichtangriffspakt schloss. Eine Verkehrung der Tatsachen. Hätte der Westen die Verhandlungen nicht torpediert, hätten sie nicht auf die Amis gehört, hätte es einen Überfall auf Frankreich, Dänemark, Holland und Norwegen womöglich nicht gegeben.
Damals versuchte der Westen die Aggressionsgelüste der faschistischen Mächte nach Osten zu lenken und daran hat sich bis heute nix geändert. Heute soll nun die faschistische Ukraine die Aufgabe übernehmen.
Rainer Hesse
Quellen:
1.) Memoiren des sowjetischen Botschafters Maiski von 1932 bis 1943 sowjetischer Botschafter in England (Träger des Leninordens)
2.) Geschichte der KPdSU (Dietz Verlag Berlin 1985)
3.) Geschichte der UdSSR von 1917 bis 1970 von I.B. Berchin
Die westlichen Begehrlichkeiten gegenüber Russland (Teil 1)
New York Times, 1918 „Rußland ist nur ein geografischer Begriff und wird niemals mehr sein“
Russland der Jahre 1914 bis 1917 war gezeichnet von den Ereignissen des ersten Weltkrieges. Es war dem hochtechnisierten Völkerschlachten nicht gewachsen. Nur wegen der Raubgier des Zaren war Russland mit voller Absicht am 1. Weltkrieg beteiligt. Die Industrie und das Industrieproletariat waren erst im Wachsen. Mehr als 85% der russischen Soldaten kamen vom Lande, waren Söhne von armen Bauernfamilien. Der ständig nachverlangte Nachschub an menschlichen Schlachtvieh führte nun dazu dass die landwirtschaftliche Produktion so sehr zum Erliegen kam, dass nicht einmal mehr die russische Armee ausreichend mit Lebensmittel versorgt werden konnte.
Für die immer neuen Importe an Waffen, Lebensmitteln und Anderem stellten die damals mit Russland verbündeten Westmächte gern und großzügig Kredite zur Verfügung. Für deren Großbourgeois ein exzellentes Geschäft und der Geldadel des Westens sorgte durch seine Kredite für ständig wachsende Abhängigkeit Russlands. Die Claims zur Aufteilung Russlands waren bereits abgesteckt und sind es bis heute noch. Die russische Bourgeoisie verdiente am Krieg kräftig mit. Nur, das Land steuerte unaufhörlich auf seine wirtschaftliche Zerrüttung zu. Für das Volk war es unerträglich und die Situation für revolutionäre Veränderungen reifte heran. Die aus verschiedenen Zusammenschlüssen hervorgegangenen Sowjets bildeten die revolutionären Zellen und Organisationen. Große Verdienste kamen der SDAPR zu.
In der damaligen SDAPR waren neben den Bolschewiken zahlreiche andere Fraktionen, wie beispielsweise die der Sozialrevolutionäre, der Volkstümmler, Versöhnler, Menschwiki und Andere. Unter Führung der Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeportierten brach dann im Februar 1917 die erste Revolution aus und beendete die Selbstherrschaft. Die Sowjets übergaben allerdings die Macht der Bourgeoise, die sich sofort beeilte eine provisorische Regierung neben den Sowjets zu errichten. Bis zu ihrem Sturz im Oktober 1917 sollte diese Regierung fünf schwere Regierungskrisen durchleben. Dem Wunsch nach Frieden der überwältigenden Mehrheit des russischen Volkes erfüllte die provisorische Regierung nicht. Sie dachte gar nicht daran. Westliche Botschafter gaben sich die Klinke in die Hand und unter dem Denkmantel diplomatischer Kontakte gingen sie zunehmend dazu über die Regierung zu „beraten“. Der Westen konnte überhaupt kein Interesse an der Beendigung des Krieges haben und schon gar nicht an Russlands Ausscheiden aus dem Krieg.
Die in der Zarenzeit abgeschlossenen Geheimverträge behielten ihre Gültigkeit. Der Westen ging sogar so weit Russland tägliche Zahlungen anzubieten wenn es den Krieg fortführen würde. Die Widersprüche nahmen zu. Das Land steuerte immer mehr auf eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zu. Das Leid und die Not der Arbeiter und Bauer, ja aller werktätigen Massen, nahm unerträgliche Ausmaße an. Im August kam es erneut zu einer revolutionären Zuspitzung. Um ein Ausscheiden Russlands aus dem Kriege zu verhinderten zettelte die Entente einen Putsch zum Sturz der Regierung „Kerenski“ an. Eine direkte Militärdiktatur sollte die russischen Massen gewaltsam im Zaume halten und Russlands weitere Kriegsteilnahme absichern. Unter direkter Teilnahme englischer Formationen marschierte Kornilow auf die damalige Hauptstadt. Der Putsch wurde vereitelt. Während Arbeiter und Soldaten dem Rufe der Bolschewiki folgten und die Pläne der Westmächte vereitelten feierte Kerenski sich selbst als Retter der Demokratie.
In den Jahren 1919 bis 1923 litt Russland an einer Dürrekatastrophe. Die Kriegsfolgen sowie Sabotage der russischen Bourgeoise, allen voran der Kulaken, und eigene Fehler führten zu einer schlimmen Hungerkatastrohe. Sofort war der Westen wieder da. Denikin, Wlassow und Konsorten rüsteten zur Konterrevolution mit tatkräftiger finanzieller und militärischer Unterstützung Englands und Frankreichs. Als Aufmarschgebiet wurde diesmal Polen auserkoren. Dort waren allein 780 französische Offiziere gegen die Sowjetunion versammelt. Waffen und nochmals Waffen pumpte man in diese Formationen. In anderen Landesteilen kam es zu direkten Konfrontationen zwischen der roten Armee und englischen Einheiten. Sie scheiterten alle und wieder zerstoben die Träume vom Aufteilen und ausplündern Russlands.
…Teil 2 folgt!
Der 8. Mai, der Tag der Befreiung vom Faschismus, in Sachsen
Ca. 60 Menschen kamen in Chemnitz am Sowjetischen Ehrenhain zusammen, um des 77. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus zu gedenken. Es sprachen unter anderem Klaus Bartl von der Partei die Linke und die Sekretärin des russischen Konsulats in Leipzig.
In Rochlitz trafen sich Mitglieder der Partei die Linke, DKP und Kuhle Wampe, sowie eine Schülervertretung des Johann-Mathesius-Gymnasiums und gedachten des Sieges über den Hitlerfaschismus und der Beendigung des 2.Weltkrieges. Es sprach Robert Sobolewski, Mitglied des Stadtrates und eine Vertreterin der SchülerInnen des Gymnasiums.
In Dresden trafen sich am 8. Mai Antifaschisten zu einer Kundgebung auf dem Olbrichtplatz am Sowjetischen Ehrenmal.
Eigenbericht: Gerd Hommel
»Jeder Mensch, der die Freiheit liebt, verdankt der Roten Armee mehr als er ihr jemals im Leben zurückzahlen kann.«
– Ernest Hemingway
Mein Dank an die Heldentat der Roten Armee und die Sowjetvölker ist auch ganz persönlicher Art:
Ohne den militärischen Sieg über die faschistische deutsche Wehrmacht und die Vernichtung des Faschismus als Machtsystem des Kapitalismus in seinem höchsten Entwicklungsstadium hätte ich keine Chance gehabt, den Aufbruch in die neue Gesellschaft des Sozialismus zu erleben. Die Deutsche Demokratische Republik wurde mein Heimatland.
Meine Eltern waren Arbeiterkinder und erlebten in der Arbeiterjugend eine hoffnungsvolle Jugendzeit mit Engagement gegen die kapitalistische Ausbeutung und die Militarisierung in Vorbereitung des Feldzuges zur Vernichtung der jungen Sowjetunion.
Logisch: Vater beteiligte sich am organisierten antifaschistischen Widerstand, wurde verraten, vom Sondergericht Freiberg wegen Landesverrat verurteilt und in Bautzen inhaftiert. Nach Verbüßung der Haft folgten Jahre der Arbeitslosigkeit und Polizeiaufsicht. 1943 wurde er als „wehrunwürdig“ in das Strafbataillon 999 „eingezogen“, nach „Ausbildung“ auf Heuberg (Schwäbische Alb) auf die Insel Cos verbannt. Im Frühjahr 1945 am missglückten Selbstbefreiungsversuch beteiligt, entging er der Hinrichtung durch Flucht mit einem Schlauchbot (mit drei weiteren Sträflingen) in Richtung Türkei.
Von einem britischen Küstenschiff wurden die Desertierten fast entkräftet in einem Lager interniert, das von deutschen U-Boot-Offizieren „selbstverwaltet“ wurde. Antifaschisten wurden von ihnen auf dem Prügelbock als Verräter geschunden. Seit Jahresanfang 1945 kamen keine (geschwärzten) Feldpostbriefe mehr in Dresden an. Vom Schicksal der 999 er war nichts bekannt. Doch gab es in der Familie eine Ahnung, es könnte angesichts des nahenden Kriegsendes ein Unheil geschehen sein. Mir war achtjährig nicht entgangen, dass die Mutter nachts unter einer Decke Radio BBC abhörte und sich mit einem Freund besprach, der von Berufs wegen UK gestellt und noch nicht zur Wehrmacht eingezogen war.
Diese Zusammenhänge wusste ich damals nicht wirklich, sondern bekam die Gegnerschaft zu Hitler-Diktatur, Krieg und Verfolgung sowie das bevorstehende Ende über die Gefühle im Mutter-Sohn-Verhältnis vermittelt. Einmal wurde ich unvorsichtig und grüßte den Oberlehrer nicht wie gefordert mit „Heil Hitler“, sondern mit „guten Tag“. Folge: Vortreten vor die Klasse und dann ging der Rohrstock über die vorzustreckenden Finger nieder. Wirklich schmerzhaft.
Der 8. Mai 1945 war ein Dienstag. In Dresden-Niedersedlitz schien die Sonne mit der Nachricht:
Der Krieg ist aus! Die Rote Armee hat Dresden erreicht. Hausleute waren in Angst: „Die Russen kommen“. Die Mutter war nicht in Angst und wir gingen an die Straße (Bismarckstraße).
Am Vormittag rollten einige Panzer mit aufsitzenden Rotarmisten und Pferdewagen auf der Straße in Richtung Pirna. Erst später erfuhr ich, dass sie im „Eilmarsch“ nach Prag waren, den Prager Aufständischen zu Hilfe zu kommen, um das Abschlachten durch dort noch starke Wehrmacht- und SS-Verbände zu verhindern. Einige Nachbarn des Wohngebietes waren ebenfalls an die Straße gekommen, Frauen und Kinder, die winkend wie wir die Soldaten grüßten. Unser befreundeter Nachbar Gustav flaggte rot aus dem Fenster (ohne Fleck von herausgetrenntem Hakenkreuz).
Welches Schicksal hätte meine Familie ohne den Sieg der Sowjetarmee haben können? Das wurde mir erst in den Folgejahren durch Erkenntnis aus Beispielen und durch Studium der Geschichte bewusst. In unserem Bekanntenkreis gab es eine Familie. Der junge Familienvater beendete den Krieg und wechselte die Front zur Sowjetarmee. Die Familie wurde liquidiert. Die Ehefrau wurde in ein KZ verschleppt. Vorher wurde sie „entmündigt“, die Kinder entführt und zur „nationalpolitischen Erziehung“ ein Kind in ein Heim und ein Kind in eine Nazifamilie gegeben.
Das Kriegsende verhinderte dieses Schicksal für meine Familie. Mit 14 Jahren wurde ich als Angehöriger eines Widerstandskämpfers und unter der Obhut meiner mutigen Mutter Mitglied der VVN.
Der Tag der Befreiung vom Faschismus und des Kriegsendes wurde so zu meinem zweiten Geburtstag mit Familie. Das ist AUCH EIN PERSÖNLICHER Grund; die neue Initiative von VVN-BdA zu unterstützen: Der 8. Mai muss bundesweiter Feiertag werden!
Dank den Befreiern,
Ehre den für die Befreiung gefallenen Sowjetsoldaten und den
Sowjetvölkern,
Gelöbnis: Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!
Der letzte Akt im Großen Vaterländischen Krieg – der Endsieg
Der 1. Mai in Sachsen!
In verschiedenen Städten Sachsens haben sich die Genossinnen und Genossen an Demonstrationen und Kundgebungen beteiligt.
Die landesweiten Aktionen zum 1. Mai haben gezeigt, dass die Kämpfe um Frieden, um höhere Löhne, gegen Preissteigerungen und Sozialabbau müssen zusammengeführt werden.
Oder was erwarten wir von einer rot-grün-gelben Bundesregierung, die unter dem Stichwort „Zeitenwende“ im Schnellverfahren Milliarden für die Rüstung ausgeben will und gleichzeitig verkündet, an der Schuldenbremse festhalten zu wollen?